oder 100 km/Std daher vom Verkehrsausschuss abgeschmettert. Freitag, 13. Juli 1973 OB Scherzer empfing eine Gruppe von 16 Jugendlichen aus Rennes (Frankreich) im Fürther Rathaus. Die Schüler und Schülerinnen informierten sich über Lebensweise, Sitten und Gebräuche in der Bundesrepublik. Während ihres Aufenthalts nahmen sie am Unterricht am Heinrich-Schliemann- Gymnasium sowie am HardenbergGymnasium teil. Die Klapperstörche blieben dem Hortl Vach treu. Insgesamt gab es nur noch 59 Jungstörche in Franken. Ein Naturschützer von der Vogelwarte Radolfzell kletterte ehrenamtlich jedes Jahr in alle fränkischen Storchennester und beringte die Jungtiere. Auf dem Kamin der Brauerei Dorn lebte nur noch ein Jungstorch. Die Storcheneltern hatten zuvor zwei tote Jungstörche aus dem Nest geworfen. Aufgrund des dichten Nistmaterials musste der Naturschützer die Drehleiter der Feuerwehr benützen. Erstmals führte der Modellbauclub Grundig Stadtmeisterschaften für Fernlenkflugmodelle durch. 18 „BundesligaPiloten“ kämpften am Alizberg um den Titel bei den Motorkunstfliegern. Die Technik der Modelle stand dabei im Vordergrund. Samstag, 14. Juli 1973 Das alteingesessene Fürther Fachgeschäft Eisenwaren-Röder öffnete nach Renovierung wieder für die Kunden. Hatte sich das das Geschäft in der Schwabacher Straße 99 früher mehr auf Öfen und Herde spezialisiert, legte man nun den Schwerpunkt auf Gartengeräte, Rasenmäher, Werkzeuge und Regalsysteme. Unbestrittener Höhepunkt des Bunten Abends beim Sommerfest auf der Hardhöhe war Schlagersänger Tony Marshall. Mit seinen Ohrwürmern „Schöne Maid“ und „Heute haun wir auf die Pauke“ brachte er die 6000 Besucher im Riesenzelt in Superstimmung. Weitere Gäste der Veranstaltung waren u.a. Lotti Krekel vom Kölner MillowitschTheater sowie die „Conne-Bells“. Der Bierumsatz war so gewaltig wie der Ohrenschmaus fürs Volk. Auf dem verwahrlosten städtischen Grundstück Ecke Tannen- und Sigmund-Nathan-Straße brach ein Brand aus, bei dem eine Holzbaracke zerstört wurde. Für die Anwohner löschte die Feuerwehr zu schnell, war das Areal doch von vielen Ratten bevölkert. Montag, 16. Juli 1973 Im Rahmen ihrer Saison-Vorbereitungsspiele kam die SpVgg beim Bezirksligisten TSV Elsenfeld zu einem 3:1Sieg. Torschützen für Fürth waren Dennerlein, Jäger und Klaus. Beim Gottesdienst in der St.-Michaels-Kirche ging man neue Wege: Das „Conny-Wagner-Sextett“ ließ die altehrwürdigen Mauern erzittern. Ein Familien-Gottesdienst ganz anderer Art unter dem Motto „miteinander – gegeneinander?“ Die Sacker Mehrzweckhalle wurde eingeweiht. Was einst die Gemeinde Sack begann, wurde nach der Eingemeindung von der Stadt Fürth vollendet. Das Objekt umfasste eine Sporthalle, Lehrschwimmbecken und einen angeschlossenen Kindergartentrakt. Die Gesamtkosten betrugen 3,3 Mio DM. Unruhiges Gemurmel, als in der Ansprache betont wurde, die Stadt Fürth habe die Restfinanzierung „gerne übernommen“. Die Junge Union organisierte eine Wohltätigkeitsveranstaltung in einer Scheune auf Gut Pleikershof bei Cadolzburg zugunsten der Sondervolksschule Fürth-Land. 1000 gegrillte Würstchen und 500 Liter Bier standen bereit, aber weniger als 100 Besucher kamen. Dienstag, 17. Juli 1973 Auf dem Sportplatz des TV Fürth 1860 fand das Sportfest der Fürther Gymnasien statt. Ein kräftiger „Kittelwascher“ kurz vor Beginn bescherte den Aktiven einen regennassen Rasen. Auch bei den Staffelwettbewerben kam es deshalb zu manch einer Bauchlandung. Nach der Siegerehrung folgte noch ein Fußballmatch der Lehrer vom Schliemann- und Helene-Lange-Gymnasium gegen eine Elf der Hardenberger Lehrerschaft, was die erstgenannte Kombination mit 4:2 gewann. Dem Trend der Zeit folgend öffnete am Grünen Markt 10 der Getränke-Shop Kreitschmann seine Pforten. Die dortige Auswahl an Bieren war kaum noch zu überbieten. Der neugeschaffene Fürther Hafen war genau ein Jahr alt. Der Hafenbetrieb bei Atzenhof gab kaum Anlass zu einer stolzen Jahresfeier. Man hatte sich mehr Umsatz versprochen. Der Jahresumschlag betrug schlappe 165.000 Tonnen. Erfreuliche Entwicklungen gab es nur bei der Personenschifffahrt. Mittwoch, 18. Juli 1973 Schichtunterricht und kein Ende: Der Fürther Elternbeirat der Sondervolksschulen attackierte das Schulreferat und den Stadtrat. In die bis zum Schuljahresbeginn 1973/74 fertiggestellten Klassenräume im Schulhaus auf der Schwand, die eigentlich für die Sondervolksschulen gebaut wurden, sollten nun allein Klassen der Hauptschule der
35