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Dienstag, 24. Juli 1973 Eine 21-jährige Schottin aus der Fürther Patenstadt Paisley arbeitete in den Schulferien aufgrund ihrer guten Deutschkenntnisse im Schalterdienst der Sparkasse an der Hirschenstraße. Sie beherrschte sogar das fränkische „Allmächt“. Die meisten schottischen Ferienjobber arbeiteten jedoch im Stadtkrankenhaus, bei Quelle oder den Amerikanern. Solide Leistungen, aber kaum Überraschungen, was die Sieger betraf: Rund 200 Pferde waren beim 4. Reit- und Springturnier des Reitclubs St. Georg in Oberfürberg am Start. Trotz kurzer Regenschauer kamen zahlreiche Zuschauer. Für die Organisation dieses Riesenturniers zeichneten Franz Ritter und Klaus Mielsch verantwortlich. Der Fürther Stadtausschuss für Leibesübungen verteilte für das Jahr 1973 über 100.000 DM an die hiesigen Vereine. Angesichts voller Kassen hatte die Stadt die Zuschüsse verdoppelt. So erhielt der TV Fürth 1860 als Fürths größter Verein mit 13.690 DM am meisten, die Bergwacht Fürth als kleinster Verein mit 74 DM am wenigsten. Mittwoch, 25. Juli 1973 In Unterfarrnbach war Richtfest für die ersten drei von sieben zweigeschossigen Wohnbauten, die Bauherr und Architekt Dipl.-Ing. Schlegl an Biber-, Iltis- und Falkenstraße hochziehen ließ. Es handelte sich dabei um eine Mischung aus Eigentums- und Mietwohnungen. Eine schwarze Rauchwolke hing über den Dächern der Maxstraße. Auf der Sparkassen-Neubaustelle Ecke Maxund Schwabacher Straße war ein Feuer mit eminenter Rauchentwicklung ausgebrochen. Im zweiten Stock des Neubaus hatten sich Isoliermaterial und Dachpappe entzündet. Die Feuerwehr konnte den Brand schnell löschen, der gigantische Rauchpilz lag jedoch noch lange über dem Stadtgebiet. Es tat sich was in Sachen Kindergärten: Mit Hochdruck wurde an der Vollendung der Kindertagesstätten Badstraße und Sack gearbeitet. Die beiden Einrichtungen waren für insgesamt 160 Kinder ausgelegt. Ein dem Kindergarten Sack angeschlossener Kinderhort konnte dann außerdem 30 Kinder aufnehmen. Anmeldungen wurden schon jetzt entgegengenommen. Donnerstag, 26. Juli 1973 Beim Straßen-Durchbruch am Königsplatz werkelte man nun an einer Schlüsselstelle des Projekts. Im Bereich Fischer- und Mühlstraße entstand der Rohbau einer Fußgängerunterführung, die später den Passantenstrom zu den Innenstadtbezirken aufnehmen sollte. Erleichtert wie wahrscheinlich nur einmal im Jahr stürmten Fürths Kinder aus den Schulen. Der Weg in die großen Ferien war frei. Die Stadt hatte auch diesmal wieder ein aufwändiges Veranstaltungsprogramm für Daheimgebliebene ausgearbeitet. Die meisten Angebote waren schon ausgebucht. Freitag, 27. Juli 1973 Auf dem bisherigen Burgfarrnbacher Kirchweihgelände wurde ein Vivo-Supermarkt gebaut. Jetzt wich man mit der Kirchweih in die Hummelstraße aus. Direkt vor der Schule wurden nun Karussells und Buden montiert. Die neue Konzertplatzmiete im Fürther Stadttheater machte es möglich: Der Finanz- und Verwaltungsausschuss genehmigte die Mittel für die Anschaffung eines Konzertflügels in Höhe von 29.900 DM. Eine Anmietung wäre zu unwirtschaftlich. Samstag, 28. Juli 1973 Mit einem heilgymnastischen „Wasserballett“ wurde im Luisenbad in der Schwabacher Straße ein hochmodernes Bewegungsbecken eröffnet. Das kleine Hallenbad mit therapeutischen Anwendungen erfreute sich damals bei vielen Fürther Patienten großer Beliebtheit. Umschwung: Der Verkehr auf der Schnellstraße nach Erlangen (heute A 73) wurde im Bereich des Fürther Stadtgebietes nun doch auf 100 Stundenkilometer beschränkt. Der Fürther Stadtrat beschloss diese Maßnahme mit 33:12 Stimmen. Eine Riesenmenge von Unterschriften hatte den Ausschlag gegeben, sich an die „Nürnberger Verhältnisse“ anzupassen. Fürths zweites Hallenbad wurde eingeweiht. Nach knapp eineinhalbjähriger Bauzeit konnte man das Stadelner Hallenbad in Betrieb nehmen. Eine Flötengruppe von Stadelner Grundschülern in Badebekleidung umrahmte die Feierlichkeiten, ehe OB Scherzer das Becken zum Anschwimmen durch die Stadelner Schuljugend freigab. Aufgrund der Eingemeindung musste die Stadt Fürth für die Kosten in Höhe von 4.050.000 DM geradestehen. Am Warmbadetag (Freitag) konnte man bis 22 Uhr schwimmen. Montag, 30. Juli 1973 In der Fürther Gebhardtstraße verschwand die letzte Baulücke: Das alteingesessene Textil-Großhandelshaus

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