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Im Fürther Filmprogramm zum Monatsbeginn u.a.: „Die Geier warten schon“ mit Rock Hudson und Dean Martin (Admiral), „Die Novizinnen“ mit Brigitte Bardot (Bambi), „Zwei Preuß`n auf der Alm“ mit Beppo Brem (City) sowie „Der Agent, der seinen Leichnam sah“ mit Christine Belford und Michael Sarrazin (Park). Samstag, 4. August 1973 Trotz hoher Kostensteigerungen konnte sich die Spiegelunion Flabeg GmbH 1972 gut behaupten. Die Jahresproduktion des Unternehmens auf der Hardhöhe betrug vier Millionen Quadratmeter Spiegel. Derzeit wurden neue Hochregallager installiert und ein Großraumbüro geschaffen, in welchem die gesamte kaufmännische Verwaltung der vier Werke abgewickelt werden sollte. Die Gründung der Deutschen Tafelglas AG und der Flabeg im Jahre 1932, die Fusion der beiden Firmen mit der Unionglas, der Weltspiegel und der Firma Schulze hatten das Unternehmen zum größten Spiegelglashersteller der Welt gemacht. Im Eigenen Heim eröffnete der 11. Fürther Altenclub. Mit einem Kostenaufwand von rund 25.000 DM wurde die ehemalige Gaststätte „Eigenes Heim“ entsprechend umgebaut. Zweimal pro Woche trafen sich dort die älteren Leute zu frohen Stunden. Der deutsch-evangelische Frauenbund feierte Richtfest am Erweiterungsbau seines Mädchenwohnheimes an der Frühlingstraße. Hier entstanden 14 neue Zimmer für „Mutter und Kind“ und in der Tageskrippe war Platz für etwa 40 Kleinkinder. Die Bezugsfertigkeit war für Frühjahr 1974 vorgesehen. Der Neubau war nur durch ein Bündel finanzieller Hilfen möglich. So beteiligten sich der Staat, die Stadt, die Landeskirche, das Diakonische Werk sowie die Rummelsberger Anstalten an den Baukosten. In den Charts rührte Bernd Clüver mit seinem Song „Der Junge mit der Mundharmonika“ viele seiner Fans zu Tränen. Montag, 6. August 1973 Heinrich Stranka feierte sein zehnjähriges Jubiläum als Bürgermeister der Stadt Fürth. Er wurde 1963 für den verstorbenen Bürgermeister Hans Segitz zum berufsmäßigen Fürther Bürgermeister gewählt. Außerdem gehörte er jetzt 25 Jahre dem Fürther Stadtrat an. Die Galerie Schwertl am Grünen Markt zeigte Bilder und Grafiken der Malerin Dora Grabosch. Die schleswigholsteinische Kulturpreisträgerin zeichnete mit satirisch aggressivem Temperament im Stil eines Paul A. Weber. Die SpVgg kam in einem Saison-Vorbereitungsspiel beim Landesligisten VfB Helmbrechts zu einem 5:1-Sieg. Tore für Fürth durch Heubeck (2), Klaus (2) und Jäger. Dienstag, 7. August 1973 Der Reigen der Fürther Vorort-Kirchweihen setzte sich in Ronhof bzw. Dambach fort. Die Fürther liebten diese Minikirchweihen, gab es doch in den einschlägigen Gasthäusern vor Ort doch besondere kulinarische Genüsse. Bei den Fürther Bauern herrschte Hochbetrieb: Aufgrund der Wetterlage waren Getreide, Kartoffeln und die zweite Heuernte gleichzeitig fällig. Diese Arbeiten waren nur mit einem modernen Maschinenpark zu bewältigen. Mittwoch, 8. August 1973 Die Junggesellen in der Mannschaft der SpVgg wurden immer seltener. Nun heiratete Mannschaftskapitän und Spielmacher Bernhard Bergmann. Der Finanzbeamte hatte sich eine Berufskollegin angelacht. Jetzt war nur noch Abwehrrecke Jürgen Ammon solo. Der neue Europa-Kanal forderte auf Fürther Gebiet seine ersten Todesopfer. Zwei sechs und sieben Jahre alte Brüder aus Fürth-Oberfürberg ertranken beim Spielen im Sportboothafen. Ein fünfjähriger Spielkamerad war Zeuge des Unglücks, verschwieg aber aus Angst zunächst den Vorfall. So kam jede Hilfe zu spät. Eine sechsköpfige Diebes- und Hehlerbande erleicherte das Großversandhaus Quelle um eine halbe Million DM. Innerhalb von zwei Jahren hatte man Elektrowaren und Fotoapparate aus dem Lager in der Nürnberger Ulmenstraße gestohlen und preiswert verhökert. Nachdem die Diebe festgenommen waren, fand man regelrechte Verkaufslisten mit den Namen der Bezieher. Donnerstag, 9. August 1973 Nachdem die Fluglotsen immer noch ihren Bummelstreik praktizierten, ließen sich immer mehr Urlauber mit der Bahn an ihr Ferienziel bringen. Im Fürther ABR am Bahnhofplatz registrierte man dadurch eine 25-prozentige Umsatzsteigerung gegenüber dem Vorjahr. Den Rückgang der Buchungen im innerdeutschen Flugverkehr bezifferte man auf mehr als 40%. Etliche Fürther wollten sogar eine Kreuzfahrt unternehmen. Auf die Frage, wohin es denn gehen solle, kam dann die Antwort: „Auf dem Kanal bis Forchheim“. Im Jugendhaus am Lindenhain herrschte Hochbetrieb: Das von der Stadt Fürth ausgearbeitete Ferienprogramm lief auf vollen Touren. Da wurde in einem Raum Tomatensuppe gekocht, im Saal flimmerte ein Film über die Leinwand und in einer anderen Ecke bastelten und malten Kinder. Für manche Kurse mussten aufgrund der Nachfrage

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