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Zusatztermine angesetzt werden. Freitag, 10. August 1973 Der Bayerische Rundfunk berichtete in einer viertelstündigen Sendung über die „Giraffen-Aktion“ der Fürther Einzelhandelskaufleute. Alles stand unter dem Motto: Was kann man tun, damit die Bürger zum Einkaufen nicht nach Nürnberg fahren. Befragte Bürger antworteten: Der Einkaufs-Parcours Fürth müsse attraktiver gestaltet werden. Bemängelt wurden außerdem fehlende Fußgängerzonen und Parkmöglichkeiten. Paukenschlag: Der Quelle-Konzern gab bekannt, bis 1975/76 in Fürth ein neues großes Kaufhaus bauen zu wollen. Ob im Sanierungsgebiet der Altstadt oder an der Fürther Freiheit sollte noch in Gesprächen mit der Stadt entschieden werden. Nach einem großzügigen Umbau zeigte sich das Tanzlokal „Ritzmannshöfer Bungalow“ in neuer Eleganz. Eine vierköpfige Tanzkapelle spielte von Freitag bis Sonntag ab 19 Uhr bis 3 Uhr morgens. In der Schwabacher Straße in Fürth eröffnete das 133. „Singer-Nähparadies“ der Bundesrepublik. Hier gab es alles, was man zum Selbstschneidern benötigte. Wer nur etwas Nähseide oder einen Knopf brauchte, sollte nach Möglichkeit den Laden mit einer gekauften Nähmaschine verlassen, so die Konzeption. Samstag, 11. August 1973 Im Alter von 70 Jahren verstarb Dr. Georg Kilian. Fürths Glasindustrie verlor damit die führende Persönlichkeit. Der Träger der goldenen Bürgermedaille führte die Flachglas AG Delog-Detag zu internationalem Ansehen. Er war auch Ehrenbürger der Stadt Weiden und Ehrensenator der Technischen Hochschule München. Zu seinen Auszeichnungen zählten u.a. der Oskar-von-Miller-Ring des Deutschen Museums und das Große Verdienstkreuz zum Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland. Trotz der Stützungsmaßnahmen an der Seitenwand: Das „rissige“ Haus am Königsplatz 3 stand kurz vor dem Einsturz. Das Bauordnungsamt verfügte die sofortige Räumung. Die fassungslosen Bewohner wurden in Ausweichquartiere der Stadt gebracht. Zu Beginn der neuen Saison der Regionalliga Süd war man bei der SpVgg Fürth sehr zuversichtlich. Man wollte besser abschneiden als in der abgelaufenen Spielzeit. Da es die letzte Saison vor Einführung einer zweiten Bundesliga war, hing über der Spielzeit das Damoklesschwert, man werde am Ende nicht mit dabei sein. Vor dem ersten Spiel in Karlsruhe waren immer noch einige Spieler verletzt. Montag, 13. August 1973 Die Vorarbeiten für die Verlängerung der Breslauer Straße begannen. Um die Breslauer an die Ritter-von-AldebertStraße anschließen zu können, musste man den Scherbsgraben in Betonrohre fassen und mit einem Damm auffüllen, der später asphaltiert wurde. Die Stadt Fürth lud zu einer internationalen Party ins Schwesternheim des Stadtkrankenhauses. Koreanische Gastschwestern und schottische Ferienjobber labten sich an Würstchen, Salaten und diversen Soft Drinks. Im Waldheim Sonnenland in Oberfürberg verlebten 72 Berliner Ferienkinder zusammen mit neun Betreuern fröhliche Ferien. Zu einem „Waldfest“ wurden auch Vertreter der Stadt Fürth eingeladen. In ihrem ersten Spiel in der Regionalliga Süd gewann die Mannschaft der SpVgg beim Karlsruher SC mit 2:0. Man spielte mit Löwer; Plößl, Popp; Marchl, Ammon, Detsch; Heubeck, Bergmann, Grabmeier, Unger und Jäger. Dienstag, 14. August 1973 Seinen Abschied aus der Kommunalpolitik hatte er nicht einmal um ein Jahr überlebt: Im Alter von 70 Jahren starb Dr. Karl Meyer, CSU-Stadtrat und sechs Jahre lang zweiter Bürgermeister der Stadt Fürth. Dr. Meyer war über 30 Jahre Religionslehrer am Hardenberg-Gymnasium Fürth, mehrfach wurde er als einziger geistlicher Vertreter des Dekanats Fürth in die Synode der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche gewählt. Im Fürther Krankenhaus, dem der gebürtige Oberfranke so viel seiner Bürgermeisterzeit geopfert hatte, ging sein Leben zu Ende. 36 Mitglieder des Stammes Fürth-Christkönig in der Pfadfinderschaft St. Georg lernten Schottland kennen, wie es nur wenigen Fürthern bislang möglich war. Man war auf Einladung der „Boys Brigade“ in die Fürther Patenstadt Paisley gekommen und in schottischen Familien untergebracht. Dort wurden die jungen Fürther mit Gastfreundschaft schier überschüttet. Mittwoch, 15. August 1973 Was sich in Stadeln gut anließ, haperte im Ortsteil Sack: Im Stadelner Hallenbad herrschte trotz sengender Hitze Hochbetrieb. Besonders am „Warmbadetag“ (Freitag) war der Andrang stets beängstigend. Die noch nicht eingetroffene Eintrittskarten-Automatik ersetzte man durch herkömmliche Papier-Tickets. In Sack dagegen war das Wasser zwar eingelassen und beheizt, doch auch hier fehlte noch der Eintrittskarten-Automat. Die Badelustigen in Sack mussten noch bis September warten. Unmut machte sich breit.

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