am Sonntag war Pfarrer Dr. Dr. Fild engagiert dabei und warb über einen tragbaren Lautsprecher für den Besuch eines Kirchenkonzerts. Bei ihrem Auswärtsspiel bei Jahn Regensburg kam die SpVgg zu einem 2:2-Unentschieden. Tore für Fürth durch Heubeck (2). Damit belegte man Rang sechs der Tabelle. Dienstag, 4. September 1973 Unter Vorsitz von BM Stranka konstituierte sich der Ausländerbeirat der Stadt Fürth im Rathaus. Die Gastarbeiter hatten jetzt ein Forum für ihre Belange. Die gewählten Abgesandten informierte man darüber, dass zum neuen Schuljahr ab 13. September muttersprachliche Klassen für türkische Kinder am Schulhaus Kirchenplatz, für griechische Kinder am Schulhaus Rosenstraße eingerichtet werden. An allen anderen Schulen war ein DeutschFörderunterricht bis zu fünf Wochenstunden vorgesehen. Die gute Konjunktur machte es möglich: Trotz einschneidender Gebietsverluste bei der Gebietsreform im Juli 1972 und der damit ausgefallenen Steuereinnahmen aus den Bereichen Boxdorf, Stadeln, Sack und Vach hatten sich die Steuereinnahmen des Landkreises erhöht. Schlugen sie vor der Reform noch mit 18.964.000 DM zu Buche, waren es Ende Juni jetzt 21.700.000 DM. Natürlich muss man auch dazu sagen, dass ohne die Gebietsreform ein noch größerer Sprung „nach oben“ möglich gewesen wäre! Mittwoch, 5. September 1973 Für rund 100.000 DM ließ die Straßenbauverwaltung Nürnberg die Bundesstraße 8 zwischen Horbach und Burgfarrnbach ausbessern. Die verhältnismäßig neue Fahrbahn hatte durch das Befahren mit Spikesreifen erhebliche Schäden davongetragen. Besonders bei Regenwetter bildeten sich gleisartige Rinnen mit Wasser. Die Fürther Metz-Apparate-Werke rechneten für 1973 mit einem Umsatz von über 150 Mio DM. 1972 hatte man bei einer 13-prozentigen Umsatzsteigerung schon 132 Mio DM erreicht. Der Exportanteil lag bei 30%. Metz war damals der größte Hersteller von Elektronenblitzgeräten. Der Vorverkauf für das Spiel der SpVgg gegen den FC Augsburg zog enorm an. Man rechnete tatsächlich mit etwa 20.000 Zuschauern im Ronhof. Das Fußballfieber grassierte. Wehmütig erinnert man sich an die Zeiten von 1948 bis 1950, als diese Zahl häufig erreicht wurde. Donnerstag, 6. September 1973 Das Wetter bescherte unserer Region Septembertage wie seit Generationen nicht. Am 5. September um 15.25 Uhr wurden am Nürnberger Flughafen 32,8 Grad im Schatten gemessen. Die Freibäder erlebten nochmals einen Zulauf wie sonst nur an heißen Hochsommertagen. Aufgrund des Wassermangels verloren Sträucher und Bäume ihr Laub. Im Fürther Stadtpark raschelte bei über 30 Grad Hitze das Laub unter den Füßen. Die Stadt Fürth überlegte, die Badesaison zu verlängern. Die Tierkörperbeseitigungsanstalt Mattecka in der Vacher Straße lag nun endgültig still. Da immer noch Bürger wegen des Gestanks anriefen, beeilte sich die Stadt zu versichern, dass jetzt noch vom Werk ausgehende Dämpfe und Gerüche allerhöchstens von Abschlussarbeiten ausgehen könnten. Wenn es um den Endpreis für Einbauherde, Kühlschränke, Dunstabzugshauben usw. ging, war die „Waschmaschinenzentrale“ (Josef Porschet) am Kohlenmarkt 1 so gut wie unschlagbar. Wie der umtriebige Einzelhändler kalkulierte, blieb sein Geheimnis. Der Verkaufserfolg gab ihm recht. Freitag, 7. September 1973 Nach der Sommerpause begann der Ring Fürther Künstler wieder mit seinem Ausstellungsprogramm im Berolzheimerianum. Diesmal zeigte die Malerin Ella Röhr zwanzig ihrer Federzeichnungen. Menschliche Gestalten standen im Mittelpunkt ihrer Werke. Das Amtliche Bayerische Reisebüro Fürth (ABR) und die Fränkische Personenschifffahrt hatten zu einer „schwimmenden Pressekonferenz“ eingeladen. Die Erwartungen waren so übertroffen worden, dass man noch vor dem Ende des ersten Jahres der Kanalschifffahrt schon den 100.000. Passagier erwartete. Die Schiffe damals hießen „Frankonia“, „Undine“, „Neptun“ und „Moritz“. Dafür investierten die Eigner mehr als zwei Millionen DM. Häufig reichte das Angebot der Schiffsplätze (250 bis 600) nicht aus. Seit Beginn der Personenschifffahrt gab es 442 Abfahrten von Gebersdorf, 392 von den beiden Fürther Anlegestationen und 112 von Erlangen. Im Fürther Filmprogramm zum Monatsbeginn u.a.: „Angst ist der Schlüssel“ mit Suzy Kendall und Barry Newman (Admiral), „Matratzen-Tango“ mit Rinaldo Talamonti (Bambi), „Der Zirkusclown“ mit Jerry Lewis und Dean Martin (City) sowie „Männer wie der Teufel“ mit Dennis Weaver (Park). Samstag, 8. September 1973 Ein makabres Geschäft mit den Angehörigen von Verstorbenen betrieb eine Schwindelfirma aus Luxemburg. Fürther Witwen erhielten von der Firma Post, dass sie gegen eine Bearbeitungsgebühr von 15 DM den Anspruch
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