Seite:Kuntermann 1973.pdf/61

Aus FürthWiki

Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen.

Auftauen in die Depots einrücken. Rund 30% aller Autos sprangen wegen der klirrenden Kälte nicht an. Am Fürther Hauptbahnhof hatten 23 Züge im Tagesverlauf Verspätungen, manche bis zu einer Stunde. Nun wagten in Fürth auch die „Treuen Husaren“ den Schritt in die nächste Session. Viel Humor und Frohsinn im gutbesetzten Saal der Gaststätte Wienerwald, aber bei dem bunten Programm stellte der Vereinspräsident die elf kurzberockten Gardistinnen nur vor, einen Tanz sah man (noch) nicht. Es reichte nur für ein Foto. Die Fürther Berufsfeuerwehr verzeichnete trotz arktischer Minusgrade einen „heißen“ Tag. Insgesamt wurden sechs Einsätze registriert. Neben Ölofen- und Bauwagenbränden wurde auch ein Dachstuhlbrand in einem Einfamilienhaus in der Poppenreuther Straße gemeldet. Nur mit dem Einsatz von vier C-Rohren konnte der Brand unter Kontrolle gebracht werden. Mittwoch, 5. Dezember 1973 Rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft erschien eine Relief-Medaille im Handel, die den denkwürdigen Tag der Fürther Hafeneinweihung festhielt (15.07.1972). Das „gute Stück“ erschien in einer Auflage von 500 Stück in Silber und 500 Stück in handpatiniertem Kupfer. Die erste Medaille wurde OB Scherzer im Rathaus überreicht. Die SpVgg wollte mit allen Mitteln die Jugendarbeit fördern. Künftig sollte der eigene Nachwuchs das Reservoire für die Vertragsspieler bilden. In früheren Zeiten hatte man damit gute Erfahrungen gemacht. Eigengewächse waren z.B. Herbert Erhardt, Karl Mai, Werner Schneider, Conny Heidner, Robert Schmid, Dieter Emmerling, Helmut Klump oder Wolfgang Schöpe. Der Sprung zur Spitze war sehr groß und schwer zu schaffen. Mit dem Jugendleiter Siegfried Lippert und dem Jugendtrainer Robert („Schnabel“) Ehrlinger sowie einem Stab von zwölf weiteren Idealisten wollte man nun das Niveau der Jugend-Fußballmannschaften heben. Stadttheater: Konzert Rheinische Philharmonie Koblenz. Donnerstag, 6. Dezember 1973 Der TV Fürth 1860 trat die Flucht nach vorne an: Das neue Sportzentrum in Dambach war fast vollendet, die Eröffnungsfeierlichkeiten standen bevor, aber eine nicht vorhersehbare Lücke in der Finanzierung in Höhe von 200.000 DM hatte sich aufgetan. Man wandte sich jetzt an die Mitglieder mit der Bitte um Hilfe auf drei Wegen: Spende, zinsloses Darlehen oder Darlehen zu 5% bis zum 30. Juni 1974. Eine Fürther Firma, die Werbemittel herstellte, beschenkte das Kinderheim St. Michael mit einhundert nagelneuen Holzschlitten. Fürths kleinste und waldnächste Kirche feierte ein Jubiläum: St. Nikolaus am Fürther Stadtwald wurde von Prälat Nikolaus Pieger vor 25 Jahren geweiht. Seither mussten die Katholiken von Ober-, Unterfürberg und Dambach nicht mehr bis zur Heinrichskirche in die Südstadt laufen. Rundherum hatte sich fast alles verändert: Das Sportzentrum des TV Fürth 1860 entstand, der Europakanal hatte die Landschaft verändert und Wohnbauten waren in nächster Nähe entstanden. Allein das kleine Kirchlein stand noch verträumt als Idyll am Waldrand als ein Relikt aus vergangenen Zeiten. Freitag, 7. Dezember 1973 Im Kunst-Schaufenster der Commerzbank im Neubau an der Rudolf-Breitscheid-Straße stellte nun der Maler und Grafiker Karl-Heinz Wich seine Arbeiten aus. Der vielgereiste Künstler und ehemalige Kokoschka-Schüler griff dabei auf Bilder aus seiner Vergangenheit zurück. Im Fürther Filmprogramm zum Monatsbeginn u.a.: „Das fliegende Klassenzimmer“ mit Joachim Fuchsberger, Heinz Reincke und Robert Jarcyk (Admiral), „Das Dschungelbuch“ von Walt Disney (Bambi), „Ti Lung – Duell ohne Gnade“ mit David Chiang (City) sowie „Andy Warhol: Frankenstein“ mit Joe Dallesandro und Monique van Vooren (Park). Stadttheater: „Der wurmstichige Hochzeiter“ von Linz (Tegernseer Volkstheater). Samstag, 8. Dezember 1973 Die Stadtbediensteten sparten Energie: Zwischen Weihnachten und Neujahr blieb das Fürther Rathaus bis auf einen erweiterten Jourdienst geschlossen. Lions-Club-Gründungspräsident Eugen Leipold verlegte einen „Grafik-Kalender 1974“, dessen Verkaufserlös für die „Errichtung eines fahrbaren Mittagstisches für die Betagten in Fürth und für die Schaffung eines Kinderspielplatzes in Zirndorf“ gedacht war. Mitschaffende an dem Kunstkalender waren u.a. Toni Burkhard, Egon Eppich, Werner Knaupp, Oskar Koller, Ortwin Michl, Mathias Prechtl und Max Söllner. In die Kantine des ASV Fürth an der Magazinstraße wurde nun zum 18. Mal eingebrochen. Stahltüre und EisenFenstergitter nützten nichts. Die schlichte Beute bestand aus Esswaren, Getränken und Kleingeld aus dem Spielautomaten. Eine winzige Baustelle mit großen Folgen: Nachdem in der Schwabacher Straße in Höhe der Flößaustraße ein 10cm-Wasserrohr geborsten war, musste zur Reparatur eine Baustelle eingerichtet werden. Damit endeten die Straßenbahnlinien 7 und 21 schon am Fürther Bahnhofplatz. Für die Reststrecke setzte die VAG Omnibusse ein.

61