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bewältigen. Die Stadt Fürth wies ein neues Baugelände aus: Gegenüber dem Waldstadion des TV Fürth 1860, begrenzt von der Coubertinstraße, der Straße zum Vogelsang und der Straße am Europakanal sollte ein Wohnbaugebiet für 256 Wohneinheiten entstehen. Auf der Hardhöhe sah ein gewaltiger Lagerbau seiner Fertigstellung entgegen. Ecke Würzburger und Siemensstraße errichtete die Spiegelunion Flabeg auf ihrem Werksgelände ein 77 m langes, 19 m breites und 14 m hohes Hochregallager für ihre Spiegelprodukte. Die 3264 Paletten-Stellplätze kosteten 1,6 Mio DM. Samstag, 15. Dezember 1973 Die Vereinigung der Eltern und Freunde des Hardenberg-Gymnasiums stellten 1973 insgesamt 13.700 DM der Schule zur Verfügung. Der Mitgliederbestand war auf über 900 angewachsen. Der größte Teil des Geldes floss nach Angaben von OStD Dr. Jäger in die Anschaffung von Kleincomputern. Der Erweiterungsbau des „Grete-Schickedanz-Kinderheimes“ wurde offiziell seiner Bestimmung übergeben. Das zusätzliche Sozialgebäude an der Austraße 19 war notwendig geworden, um weiteren Kindern von Mitarbeiterinnen des Hauses Quelle eine Betreuung zu ermöglichen. Die Versandhauschefin spendete während der Eröffnungsfeier spontan weitere 100.000 DM aus ihrer Privatschatulle. OB Scherzer ehrte beim traditionellen Sieger- und Ehrenabend des Stadtausschusses für Leibesübungen die heimischen Sportstars. Gleichzeitig beruhigte er die Sportler angesichts der Energiekrise, denn vorerst konnten noch alle städtischen Hallen weiterhin zum Training benutzt werden. Stadttheater: „Blick zurück im Zorn“ von Osborne (Schweizer Tourneetheater). Montag, 17. Dezember 1973 Ein neues Kapitel in der Sportgeschichte der Stadt Fürth wurde aufgeschlagen: Der TV Fürth 1860 weihte drei Jahre nach dem Großbrand (9.12.1970), der die alte Sporthalle an der Turnstraße vernichtete, sein neues Sportzentrum ein. Gaststätte, Kegelbahnen, Turnhalle, Übungsräume und Tennishalle umfassten eine Fläche von 4400 qm. Weit über 1000 Gäste kamen zur Eröffnungsfeier des 3,5-Millionen-Objekts. Täglich 14 Stunden ohne Heizung: Acht Tage vor Weihnachten drosselte das Fernheizwerk Veso (Hauptsitz München) die Wärmelieferungen für 1500 Familien und Einzelpersonen im Bereich Nürnberg/Fürth drastisch. Von 9 bis 15 Uhr sowie von 21 bis 5 Uhr wurde täglich die Heizung abgestellt. Das Unternehmen war schon mit Nachforderungen rückwirkend ab 1. Juni auf starke Kritik bei den Mietern gestoßen. Im Fürther Christbaumhandel gab es Fichten ab 10,-- DM, dänische Nordmanntannen ab 19,50 DM, Weißtannen ab 22,50 DM und Kiefern ab 14,50 DM zu kaufen. Dienstag, 18. Dezember 1973 Die erste städtische Spielvilla Fürths konnte bezogen werden: Der vielersehnte achteckige Kindergarten an der Badstraße war fertig. Auf dem Gelände des ehemaligen Fürther Zahlbades war die erste Spielburg entstanden, die von der Stadt Fürth selbst gebaut wurde. Für 1,1 Mio DM standen Spielräume für etwa100 Kinder zur Verfügung. Die Schalterhalle der Bayerischen Vereinsbank in der Blumenstraße verwandelte sich in der Vorweihnachtszeit in ein „Zinnfiguren-Kabinett“. Über 3000 Zinnfiguren wurden gezeigt. Sie waren eine Leihgabe des Deutschen Zinnfiguren-Museums in Kulmbach. Täglich wurde auch an einem Stand Zinn gegossen. Die Regionalliga-Fußballer der SpVgg meldeten ihre ersten Ergebnisse von ihrer Nahost-Tour: Gegen den Nationalclub von Dubai gewannen sie 5:0 und schafften gegen das Nationalteam von Bahrein ein 2:2Unentschieden. Mittwoch, 19. Dezember 1973 Bei den Fürther Christbaumhändlern sah man seltsame Blechtrommeln stehen, deren Enden mit einem Netz verhangen waren. Diese Trichter entpuppten sich als „Christbaum-Einwickelmaschinen“. Einmal durchgeschoben war der gekaufte Christbaum auch schon im Netz verpackt. Die Fürther SPD gedachte bei einer Gedenkfeier des 10-jährigen Todestages von Erich Ollenhauer, dem früheren Wegbereiter der Partei. Kreisvorsitzender Max Seidel konnte als Gastredner Staatssekretär Hermsdorf (SPD) begrüßen, einen früheren persönlichen Referenten des langjährigen Parteivorsitzenden. Ollenhauer stand bis zu seinem Tod für das Godesberger Programm von 1959. Die kommunistischen Presseorgane Fürths hatten zu einem „Pressefest“ in den Saal des „Grünen Baum“ eingeladen. In Fürth erschienen damals die einschlägigen Titel „Unsere Zeit“, „Fürther Kleeblatt“ und das „Zündhütla“. Die wenigen Aktivisten waren im fast leeren Saal im Wesentlichen „unter sich“. Kinder führten ein Puppenspiel vom Nutzen der Solidarität gegen Bonzen und Polizisten auf und ein „Chile-Basar“ lud zum Kauf ein. Stadttheater: „Carmen Jones“ von Hammerstein II (Schweizer Tourneetheater). Donnerstag, 20. Dezember 1973

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