Bekannte Aussteller auf der Spielwarenmesse aus dem hiesigen Raum waren damals Gama, Trix, Reulein, Stelco, Kleefeld, Ferbedo, Carrera, Hopf, Prestofix oder Milton Bradley. Zu sehen gab es 1973 wenig spektakulär Neues, aber viel Weiterentwickeltes. Freitag, 9. Februar 1973 Zum ersten Mal in der Geschichte der Stadt verlieh OB Scherzer zu Beginn einer Stadtratssitzung gleich vier Förderpreise zu je 1500 DM. Mit ihnen wurden bedacht: Die Literaten Karl Bernhard und Gerd Scherm sowie die bildenden Künstler Ortwin Michl und Ernst Ludwig Vogel. Jedem der vier Preisträger widmete der OB eine Laudatio, in der er auf ihre Werke und Ziele einging. Frohe Kunde: Nach langen Verhandlungen konnte jetzt für den Bau der Grundschule in Oberfürberg eine vorzeitige Baugenehmigung erreicht werden. Mit den seit Jahren fertigen Plänen schlug man die verantwortlichen Stellen im bayerischen Finanzministerium breit. Die Ausschreibungen konnten sofort beginnen. Mit der Fertigstellung der Schule rechnete man für Februar 1975. Der Bayerische Rundfunk gastierte mit der „Weißblauen Truhe“ im restlos ausgebuchten Fürther Kolpingsaal. Die volkstümliche Reihe war Nachfolgerin der „Weißblauen Drehorgel“. Das Drei-Stunden-Programm wurde für den Hörfunk aufgezeichnet. Das Publikum konnte volkstümliche Sänger und Schauspieler live erleben wie Erni Singerl, Max Grießer, Willy Harlander, Hans Messner, Fritz Strasser oder Emil Vierlinger. Samstag, 10. Februar 1973 Nach den Durchbruchsarbeiten am Fürther Nordende des Königsplatzes sollte demnächst mit dem Bau der Verbindungsstraße zwischen Königstraße und Nordspange begonnen werden. Ein einziges Gebäude einer Leuchtenfabrik an der Unteren Fischerstraße stand noch im Weg. Gemäß Vertrag mit der Stadt konnte es erst nach dem 31. März abgerissen werden. Die Gesamtkosten der Verbindung zwischen Rathaus und Ludwigsbrücke wurden auf 4,1 Mio DM geschätzt. Man rechnete mit einer Bauzeit von etwa 18 Monaten. Der Valentinsball der Floristen im Fürther Geismannsaal hielt, was man sich von ihm versprach. Aufgrund der raffinierten Dekoration in blau und gelb erkannte man den Biertempel kaum wieder. Es spielte das „AtlantikTanzorchester“ sowie die Band „Los Tornados“. Star des Abends war der Sänger und Wiederholungstäter Billy Mo, der wie immer mit seinem unvermeidlichen Tirolerhut auftrat. Stadttheater: „Unsere kleine Stadt“ von Thorton Wilder (Bühne 64 Zürich). Montag, 12. Februar 1973 Der Fürther Fasching kam auf Touren: Der „Deutsch-amerikanische Frauenklub“ feierte im amerikanischen KalbClub, die Schwimmer der SpVgg amüsierten sich im Grünen Baum und Wasserwacht sowie Rotkreuzjugend tummelten sich maskiert im Weißengarten. Nur zwei Tage nach dem Valentinsball bot Fürths Bierhalle wieder ihr gewohnt tristes Bild, als die SpVgg ihren Gesellschaftsball in vierter Auflage startete. Über tausend Bestellungen von Mitgliedern und Fans lagen vor, aber nur 700 fanden Platz. Das Conny-Wagner-Sextett heizte die Stimmung an, der „Black-Bottom-Club“ der Tanzschule Streng gefiel mit Tanzeinlagen. Aktuelle Vertragsspieler und ehemalige Kicker-Legenden gaben sich ein Stelldichein. Tosender Beifall, als Abwehrspieler Jürgen Ammon die Verlängerung seines Vertrages um zwei Jahre bekanntgab. Die SpVgg gewann ihr Heimspiel im Ronhof vor 2500 Zuschauern gegen den FC Wacker München mit 2:0. Tore für Fürth durch Detsch und Heubeck. Damit belegte man Rang zehn der Tabelle. Dienstag, 13. Februar 1973 Die SpVgg hatte alle Register gezogen, um es beim Regionalliga-Heimspiel gegen den FC Wacker München zu keinen Zwischenfällen wie beim Derby gegen Nürnberg kommen zu lassen. Nach Absprache mit der Polizei wurden Ordnungsdienst und Polizeipräsenz verstärkt. Jede Menge Polizeikräfte in Zivil hatten sich unter das Publikum gemischt. Leider hatte man nicht mit der Anständigkeit des nicht sehr zahlreich erschienenen Fürther Publikums gerechnet. Die Ordnungshüter verlebten einen geruhsamen Nachmittag, die Schurken waren wohl doch im Nürnberger Lager zu suchen. Die Fürther Polizei legte sich auf die Lauer: Wer als Autofahrer auf der Ludwigbrücke stadtauswärts in der linken Spur fuhr, weil er beim Uhrenhäuschen nach links in die Erlanger Straße abbiegen wollte, wurde mit einer Ordnungswidrigkeit bestraft, wenn auf der rechten Spur kein oder nur wenig Verkehr war. Das Delikt: „Ständiges Linksfahren ohne Grund!“ Stadttheater: Nederlands Dans Theater. Mittwoch, 14. Februar 1973 Wegen eines Kurzschlusses im 100.000-Volt-Umspannwerk des Großkraftwerkes Franken gingen in Nürnberg und
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