entstand wieder ein beträchtlicher Sachschaden. Die damaligen Pächter, seit über zwei Jahren dort tätig, mussten bisher 19-mal die Polizei wegen Einbruchs alarmieren. Sie ärgerten sich über die Polizei, die sich darauf beschränkte, die nachts abfahrenden Gäste zu kontrollieren und damit zu vergraulen. Der nördliche Teil der Maistraße blieb der Maischule als Pausenhof erhalten. Der Verkehrsausschuss des Fürther Stadtrats entschied zugunsten der 800 Schüler. Verschiedene Anwohner und Geschäftsleute der Nachbarschaft hatten gegen die teilweise Sperrung moniert, da dadurch das Be- und Entladen von Fahrzeugen stark erschwert wurde. Die Fürther Polizei äußerte sich sehr zufrieden über den Ablauf des 212. Nürnberg-Fürther Lokalderbys. Die Sicherheitsvorkehrungen des Hausherren sowie die zahlreichen Kontrollen der Polizei wirkten so abschreckend, dass nur 13 500 Zuschauer kamen. Mittwoch, 20. März 1974 Karl Albert, ehemaliger Förster im Fürther Stadtwald, unternahm eine Lehrwanderung im Vestner Wald für taubstumme Schreinerlehrlinge. Selten hatte jemand aufmerksamere „Zuhörer“. Die jungen Leute hingen an den Lippen des Vortragenden, damit ihnen beim Unterricht am lebenden Holz nichts entging. Der Ring Fürther Künstler zeigte in den Räumen der Volksbücherei im Berolzheimerianum Bilder des Fürther Malers Fritz Lang. Eine beispielgebende Sachlichkeit zeichnete die Bürgerversammlung in Stadeln aus. Etwa 150 Stadelner hatten sich in der alten Turnhalle eingefunden. Hauptthema war der Fluglärm in den Nachtstunden. Donnerstag, 21. März 1974 Aufsehen erregte in der Region das sogenannte „Fallrückzieher“-Urteil: Ein Fußballer aus dem Landkreis, der beim Fallrückzieher seinem Gegner unabsichtlich den Kiefer brach, musste für diese Tat nicht einstehen. Der Tatbestand der Körperverletzung war zwar erfüllt, die Verletzung war jedoch weder vorsätzlich noch fahrlässig herbeigeführt worden. Die Krankenkasse des Verletzten musste nun die gesamten Prozesskosten sowie Arzt- und Krankenhauskosten übernehmen. Damals eine kleine Sensation: Ein Fürther Ehepaar adoptierte ein acht Monate altes Waisenkind aus dem koreanischen Seoul. Die Adoptiveltern übernahmen die mandeläugige Choi Tung Min am Frankfurter Flughafen. Als Vermittler diente die Organisation „Terres des Hommes“. An diese hatten sich die Fürther mit ihrem Anliegen gewandt. Der Laubenweg war jetzt zwischen Poppenreuther und Kronacher Straße komplett ausgebaut und zur Vorfahrtsstraße erklärt worden. Trainer Heinz Elzner kündigte zum Saisonende nach zweieinhalbjähriger Tätigkeit seinen Vertrag bei der SpVgg Fürth. Er konnte sportlich keine Akzente über das Mittelmaß hinaus setzen. Nachfolger wurde, mit einem Zweijahresvertrag ausgestattet, der 55-jährige „Trainerriese“ Fred Hoffmann. Dieser war schon einmal von 1968 bis 1971 im Ronhof tätig. Elzner wurde jetzt mit seinem früheren Verein Bayern Hof in Verbindung gebracht. Freitag, 22. März 1974 Mit dem 36-jährigen Stefan Traustel (SPD) wurde ein neues Mitglied des Fürther Stadtrates vereidigt. Er war Nachfolger des verstorbenen Stadtrates Franz Swoboda. Die Jahreshauptversammlung des SV Poppenreuth fand erstmals im neu gebauten Sportheim statt. Das Gebäude am Kreuzsteinweg enthielt nun Gaststätte, Kegelbahn und einen Gesellschaftsraum. Grünes Licht gaben die Mitglieder für einen weiteren Anbau, der auch eine Platzwartwohnung beinhalten sollte. Der Verein zählte damals fast 1000 Mitglieder. Stadttheater Fürth: „Bremer Freiheit“, Trauerspiel von Rainer Werner Fassbinder (Der grüne Wagen). Samstag, 23. März 1974 Keiner konnte beim Fürther „Poculator“ die Masse der täglich 2000 Gäste so in Stimmung bringen wie Kapellmeister German Hofmann mit seinen Ochsenfurter Virtuosen. Die Gratwanderung vollzog sich zwischen „Alten Kameraden“ und „Viva Espana“. Da wachten selbst betagte Omas mit 15-DM-Perücken auf. Und es gab sie immer noch – die „Pöiterlasboum“ mit ihrem Lied von „die Baah“. Niemand schien ein Fahrrad, ein Moped oder eine wertvolle Uhr zu vermissen. Nach Ablauf der Frist warteten für abgegebene Gegenstände aus dem Jahr 1972 allein 22 Herrenfahrräder, 5 Kinderräder, 3 Mofas, 4 Mopeds und 2 Kleinkrafträder per Versteigerung auf neue Eigentümer. 33 Regenschirme, 21 Handtaschen und 90 Geldbörsen kamen ebenfalls unter den Hammer, dazu Uhren und Schmuck. Montag, 25. März 1974 Die Jahreshauptversammlung von Fürths größtem Sportverein dauerte ungewöhnlich lange. Nachdem der
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