Im Fürther Filmprogramm zum Monatsbeginn u.a.: „James Bond: Goldfinger“ mit Sean Connery und Gert Fröbe (Admiral), „Fassbinders Zärtlichkeit der Wölfe“ mit Kurt Raab (Bambi), „Sieben gegen alle“ mit Roger Browne und Harold Bradley (City) sowie „Totentanz der Vampire“ mit Peter Cushing und Joanna Dunham (Park). Samstag, 8. Juni 1974 Die Bilanz der ersten Spielzeit des neuen Fürther Theaterleiters Kraft Alexander sah nicht schlecht, aber auch nicht gerade überwältigend aus. Mit 57.476 Besuchern des Stadttheaters fand man sich auf dem Stand von 1967. Der Reiz des neuen umgebauten Hauses war verflogen, der Spielplan mit 119 Vorstellungen (plus 8 Konzerten und 12 Kindervorstellungen) viel zu überladen. Die Platzausnutzung ging dadurch von 82,6% auf 68,3% zurück. So abwechslungsreich Gastspieltheater auch sein mochten, die Blindbuchungen führten mitunter zu unvermeidlichen „Mistergebnissen“ und schreckten nicht wenige Besucher ab. Für die neue Theatersaison galt es somit, die diversen Einbrüche des Niveaus zu minimieren. Allein in der Saison 1973/74 standen u.a. Stars wie Helen Vita, Eva Kotthaus, Horst Tappert, Helmut Lohner, Alexander Kerst, Gerd Vespermann, Ingrid Andree, Boy Gobert, Monika Peitsch, Carlheinz Schroth, Marikka Röck, Günter Mack, Peter Pasetti, Rene Deltgen Gunther Philipp, Eva Renzi, Paul Hubschmid, Topsy Küppers und Fritz Muliar auf der Fürther Bühne. Stadttheater Fürth: „Schlussfeier der American High School Fürth“, zugleich Ende der Spielzeit 1973/74. Montag, 10. Juni 1974 Fürths teuerste Tiefbaustelle, die Bahnbrücke an der Würzburger Straße, war ins Stocken geraten. Es bot sich ein Bild einer „Winterbaustelle“. Wie die Bundesbahn auf Anfrage mitteilte, lag die Ursache für den Abbruchstopp der alten Brücke in der verspäteten Zusendung der statischen Berechnungen. Man rechnete mit einer Einstellung der Arbeiten für mindestens zwei Wochen. Dienstag, 11. Juni 1974 Wie die amerikanische Zeitschrift „Newsweek“ berichtete, erhielt US-Außenminister Henry Kissinger jeden Montag per Kurier einen Umschlag der Bonner Botschaft in Washington, der die Kick-Künste der SpVgg vom Wochenende beinhaltete. Spielbericht und aktueller Tabellenstand durfte nicht fehlen. Wenn der Umschlag zu spät eintraf, fragte Kissinger ungeduldig danach. Ein Brand im Maschinenraum beendete die Gesellschaftsfahrt der „Frankonia“ mit 100 Personen auf dem Kanal nach Forchheim. Das Schiff musste vorzeitig an der Brücke Weißenburger Straße anlegen und die Passagiere ans Ufer entlassen. Geschätzter Schaden: 100.000 DM. Der Fürther Bildhauer Gerhard Maisch gewann den ausgeschriebenen Wettbewerb zur Gestaltung der Eingangshalle der neuen Schule in Oberfürberg. Ein farbiges Wandrelief sollte demnächst vom grauen Sichtbeton ablenken. Die Schülerzeitung „Pennalen“ feierte ihr 20-jähriges Bestehen. In dieser Zeit brachte man es auf 98 Ausgaben. Mittwoch, 12. Juni 1974 Die Stadt Fürth tat sehr viel für die Freizeitgestaltung ihrer Bürger. Man war sich bewusst, dass nur sinnvoll genutzte Freizeit die Voraussetzung für eine hohe Lebensqualität bot. Seit 1950 hatte die Stadt für Sport- und Kulturstätten, Bäder, Parks und Kleingärten über 72 Mio DM ausgegeben. Die mutigste und spektakulärste Investition war der Umbau des Stadttheaters 1972 für 8,69 Mio DM. Die letzten Tage vor der Fußball-WM im eigenen Land heizten die Nachfrage nach Fernsehgeräten an. RadioVertrieb in der Schwabacher Straße, Radio-Pruy sowie das Kaufhaus Quelle an der Fürther Freiheit berichteten von rapide steigender Nachfrage, vor allem nach Farbfernsehgeräten. Beim ABR am Bahnhofplatz traf überraschend noch ein zurückgegebenes Kartenkontingent aus dem Ausland ein. Sofort kam es deshalb zu Schlangen an den Schaltern. Donnerstag, 13. Juni 1974 Bei der Jahreshauptversammlung der Fürther BRK-Sanitätskolonne ehrte OB Scherzer als Kreisvorsitzender des BRK den Burgfarrnbacher Kolonnenarzt Dr. Baum mit dem BRK-Ehrenzeichen für besondere Verdienste und BRKChefarzt Dr. Grabner mit der silbernen Ehrennadel. In der Vacher Turnhalle wurde vom Bayerischen Rundfunk eine Diskussion im Rahmen des Landfunks aufgezeichnet. Bayerns Fernsehlady Carolin Reiber moderierte die Sendung. Fazit: Gemüse, Kartoffeln und Getreide wurden immer stärker durch Autoabgase verseucht. Entlang der Straßen und Autobahnen stieg die Bleiund Kadmiumablagerung bedenklich. Fazit: Abhelfen könnten nur eine Senkung des Bleigehaltes im Benzin sowie Abstandsstreifen zwischen Straßen und Feldern. In einem Freundschaftsspiel unterlag der MTV Fürth auf seiner Anlage am Schießanger dem FC Deisenhofen mit 2:4. Kein Wunder, denn der oberbayerische Verein wurde schließlich vom Fürther Ex-Nationalspieler Karl („Charly“)
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