Aufrechterhaltung des Niveaus der ursprünglichen Bundeswehr-Ausbildung. Vier bärtige junge Schotten aus der Patenstadt Paisley kamen spontan und privat in Fürth an. Sie wollten einige Woche „am Bau“ arbeiten und Geld verdienen. BM Stranka gelang es innerhalb von zwei Stunden, ihnen die gewünschte Arbeit und kostenlose Unterkunft zu verschaffen. Freitag, 28. Juni 1974 Der Hilferuf fand ein ungewöhnliches Echo! Auf das von Burgfarrnbacher Kommunalpolitikern aufgegebene Inserat zur Behebung des Ärztemangels meldeten sich 15 Ärzte. Mit einem Allgemein-Mediziner konnte nun eine feste Vereinbarung zum 1. Oktober getroffen werden. Ein weiterer Arzt wollte sich in Veitsbronn ansiedeln. Die Dauerparker wurden immer mehr aus dem Fürther Stadtinnern vertrieben. Zwei ihrer letzten Zufluchtsstätten wurden ihnen nun genommen: Auf der Fürther Freiheit wurden 66 neue Parkuhren installiert und auch der Theatervorplatz stand nur noch Kurzparkern zur Verfügung. Die Freilichtbühne im Stadtpark hatte wieder ein volles Haus: Die städtische Singklasse der Soldnerschule hatte zu einem musikalischen Abend eingeladen. Von Evamaria Menert einstudiert und von Paula Luise Baer am Klavier begleitet, boten der Schülerchor und die kleinen Solisten Leistungen, die die Zuhörer immer wieder zu Beifallsstürmen auf den übervollen Rängen veranlassten. Samstag, 29. Juni 1974 Fürths erstes China-Restaurant „Peking“ Ecke Schwabacher und Kaiserstraße öffnete nach einem Umbau wiederum seine Pforten. Familie Cheng offerierte damals nahezu 200 Spezialitäten auf der Speisekarte, darunter natürlich seit Jahren schon die weltberühmte Pekingente mit ihren acht Kostbarkeiten. Der Fürther Stadtrat beschloss die Einsetzung eines „Baukunstrates“. Er sollte ehrenamtlich tätig werden und zu den Fragen der Kunst am Bau eine Stellungnahme abgeben. Für die Dauer von drei Jahren wurden sechs freischaffende Architekten in diesen Baukunstrat berufen. Ein langgehegter Wunsch ging endlich in Erfüllung: Ab 1. Juli erhielt die Siedlung Eschenau einen Busanschluss. Die Busse der VAG starteten alle 30 Minuten an der Flößaustraße (an Sonn- und Feiertagen alle 60 Minuten) bis abends 19 Uhr. Die SpVgg verpflichtete für die bevorstehende erste Saison in der zweiten Fußball-Bundesliga den 24-jährigen Abwehrspieler Wolfgang Lausen von Schwarz-Weiß Essen. Dies war nach Bopp (Jahn Regensburg) und Hofmann (Sportfreunde Eisbachtal) die dritte Neuverpflichtung des Fürther Vereins. Montag, 1. Juli 1974 Zum ersten Training der Kleeblättler unter Trainer Fred Hoffmann hatten sich mehr als tausend Interessenten im Ronhof eingefunden. Präsident Dr. Röllinger verwies auf die neue Ära, die mit Einführung der zweiten Bundesliga für Fürth begonnen hatte. Aus diesem Grund war auch die lokale politische Prominenz im Publikum zahlreich vertreten. Dienstag, 2. Juli 1974 Die Fürther CSU-Stadtratsfraktion informierte sich in den seit zwei Jahren eingemeindeten Vororten Stadeln und Vach über die aktuellen Probleme der dort lebenden Bevölkerung. Die Stadtväter wurden mit einem ganzen Bündel von Forderungen konfrontiert, so z.B. der Wunsch nach einer Asphaltierung des Kirchweihplatzes in Stadeln, um diesen auch als Parkplatz ganzjährig nutzen zu können. Nach einer durch Uneinigkeit der Fürther Reitvereine hervorgerufenen Pause kam es 1974 wieder einmal zu einer Stadtmeisterschaft im Reiten. Das Niveau vergangener Veranstaltungen konnte dabei jedoch nicht erreicht werden. Ausrichter war der Reitverein St. Georg. Erfolgreichste Reiter in den unterschiedlichen Springprüfungen waren Manfred Roth, Uwe Radda, Hans Werner Bodem und Eugen Morgenweck. Mittwoch, 3. Juli 1974 Eine automatische Sicherung gegen eine Katastrophe am Europakanal wurde an der Kaiser- und Fuchsstraße – vor und hinter der Dambacher Brücke – eingebaut. Automatische Schranken sicherten ab sofort den Straßenübergang gegen ausströmendes Kanalwasser. Schließlich könnte z.B. ein Flugzeugabsturz einen Dammbruch des Europakanals auslösen. Dann würde mit verheerender Wucht eine Wasserwand auf die Fuchsstraße losschießen. Fürths Theaterleiter Kraft-Alexander übernahm während der Sommermonate die künstlerische Leitung der Burgfestspiele in Jagsthausen. Bei den Inszenierungsarbeiten am „Ritter mit der eisernen Faust“ brach sich KraftAlexander den rechten Arm, als er von einem Probenpodest stürzte. Donnerstag, 4. Juli 1974
32