eindrucksvollen Veranstaltung. Es wurden tolle Leistungen erzielt, so schaffte z.B. ein 19-jähriger Schüler des Hardenberg-Gymnasiums ohne größeres Training 1,90 m im Hochsprung. Das traditionelle Lehrer-Match gewann das Hardenberg-Gymnasium gegen eine Kombination aus Heinrich-Schliemann-Gymnasium und Helene-LangeGymnasium mit 2:1, allerdings hatte sich die Siegermannschaft einen Schüler ausgeliehen, der sonst beim 1. FCN kickte. Donnerstag, 1. August 1974 Leicht fiel dem Fürther Stadtrat das „Nein“ zu einer zweiten Start- und Landebahn des Nürnberger Flughafens. Nachdem die Stadt Nürnberg selbst als Mitgesellschafterin der Flughafen-GmbH einige Tage zuvor die Notwendigkeit hierfür abgelehnt hatte, sahen die Fürther Stadtväter erst recht keine Veranlassung, mit „Ja“ zu stimmen. Die Abschreckung hatte in Fürth nichts bewirkt: Vor genau einem Jahr wurde die Promille-Grenze von 1,3 Promille Alkohol auf 0,8 Promille gesenkt. Ungeachtet der Fahruntüchtigkeitsgrenze nahm die Zahl der unter Alkoholeinfluss fahrenden Kraftfahrer zu. In Fürth erhöhte sie sich bis Ende Juli 1974 um 25%. Laut schreiend stürzte ein junger Türke aus dem Hinterhaus Theaterstraße 56. In der Wohnung im Hochparterre hatte er seinen Vater entdeckt, der brutal ermordet worden war. Das halb ausgebrannte Zimmer hatte der unbekannte Täter offenbar angezündet, um Spuren zu verwischen. In Verdacht hatte man die verschwundene Lebensgefährtin. Die Stadt Fürth ließ sich trotz prekärer Finanzlage nicht von ihrer Investitionslust abbringen. Der Stadtrat beschloss einstimmig den Bau eines eigenen Busbahnhofs. Für das 12,4-Mio-DM teure Projekt erwartete man jedoch Zuschüsse in Höhe von 75%. Freitag, 2. August 1974 Stadtschulrat Senator Hauptmannl bekam von den Mitarbeitern seines Amtes zum 10. Jahrestag seiner „Machtübernahme“ eine lebendige „Friedenstaube“ geschenkt. Taubenzüchter Hauptmannl fing den roten Täuberich gekonnt aus der Luft. Die örtliche Bauwirtschaft war um die Zukunft besorgt. Fürther Bauunternehmen hatten eine Schrumpfung um 20% zu verkraften. Man kalkulierte teilweise „unter der Gürtellinie“, um die Beschäftigten zu halten und hoffte auf ein staatliches Hilfsprogramm. Im Fürther Filmprogramm zum Monatsbeginn u.a.: „Sindbads gefährliche Abenteuer“ mit John Phillip Law und Caroline Munro (Admiral), „Das Haus der ausgefallenen Wünsche“ mit Philippe Gaste und Chantal Arondel (Bambi), „Jesus Christ Superstar“ mit Ted Neeley und Carl Anderson (City) sowie „Haruschi, das blanke Schwert der Rache“ mit Wang Yu und Chiao Chiao (Park). Samstag, 3. August 1974 Schock: Am Ende einer eingehenden Untersuchung zeigte es sich, dass große Teile des Holzbodens im Fürther Geismannsaal angefault waren und renoviert werden mussten. Außerdem waren Sanierungsmaßnahmen an der Saaldecke notwendig. Man schätzte die Gesamtkosten einer Sanierung auf 50.000 DM. Damit stand fest, dass die altersschwache Bierschwemme zur Fürther Kirchweih kaum mehr zur Verfügung stehen würde. Eine Anzahl von Stadträten forderte angesichts der Kosten ein „Abreißen“ des Geismannsaals, aber selbst dafür fehlte das Geld. Jetzt wartete man auf das Ergebnis eines Gutachtens, ehe man über weitere Schritte entschied. Die Vorbereitungsspiele der SpVgg waren abgeschlossen. Bevor es ernst wurde, appellierte Trainer Fred Hoffmann über die Presse an die Fans, die Mannschaft durch den Besuch der Heimspiele voll zu unterstützen. Training „mit Köpfchen“: Im Ronhof installierte man jetzt sogenannte „Kopfball-Galgen“. Die oberen Querstreben zeigten in alle vier Himmelsrichtungen, so dass an den Ball-Pendeln gleichzeitig vier Spieler im Kopfball üben konnten. Montag, 5. August 1974 In den Sommerferien organisierte man die größte Umwälzung in der Fürther Schullandschaft: Für Tausende von Schulkindern änderte sich der Schulweg. In die neue Schwandschule (heute Schule am Finkenschlag) zogen im September die bisher in der ehemaligen Stein-Schule in der Rudolf-Breitscheid-Straße untergebrachten Sonderschüler sowie die gesamte Hauptschule aus der Friedrich-Ebert-Straße. In die neue Grundschule Oberfürberg (heute Adalbert-Stifter-Schule) wurden die Kinder der alten Heilstättenschule untergebracht, dazu noch ein Teil der Sonderschüler, die bisher im Frauenschulhaus unterrichtet wurden. In die ebenfalls fertiggestellte Seeackerschule kamen sechs Klassen Grundschule sowie die Fachoberschüler. Schließlich sollten nach Beendigung des ersten Bauabschnitts des Schulzentrum Tannenplatz Klassen des raumbeengten Helene-LangeGymnasiums einrücken. In ihrem ersten Spiel der Saison kam die SpVgg im Ronhof vor 4000 Zuschauern gegen den FK Pirmasens über ein 1:1-Unentschieden nicht hinaus. Das Tor für Fürth erzielte Bopp. Die Kleeblättler begannen die Saison mit Löwer; Schülke, Klump; Schöpe, Ammon, Lausen; Heubeck (46. Heinlein), Bergmann, Bopp, Unger, Hofmann.
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