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Fürths modernste Schulturnhalle stand vor der Einweihung. Nach 17 Monaten Bauzeit war die Dreifachturnhalle in Stadeln vollendet. Das 4,5-Mio-DM-Objekt bot Platz für 500 Zuschauer. Auch die Ausstattung ließ keine Wünsche offen. Die Halle verfügte sogar über eine elektronische Spielzeituhr mit Anzeigetafel. Fritz Stenz, der Senior des Fürther Chorlebens, feierte seinen 80. Geburtstag. Über dreißig Jahre stand der Oberlehrer a.D. am Dirigentenpult des Lehrergesangvereins Fürth. Erst 1965 reichte er den Taktstock an Otmar Ruhland weiter. Freitag, 18. Januar 1974 Die Fürther Bildhauerin Gudrun Kunstmann schuf einen „Zahlenbaum“, der im neuen Stadelner Schulzentrum aufgestellt wurde. Vielleicht konnte dadurch die Rechenleistung der Schüler gesteigert werden! Trotz Energiekrise verreisten die Fürther wie in den Vorjahren. Nach Umfragen der FN in den Reisebüros blieben die Buchungen ziemlich konstant, wobei die Fürther jetzt auch Südamerika, den Fernen Osten und die Karibik ansteuerten. Im europäischen Bereich buchte man eher Luxushotels denn einfache Pensionen. Im Fürther Filmprogramm zur Monatsmitte u.a.: „Geh zieh dein Dirndl aus“ mit Elisabeth Volkmann und Max Griesser (Admiral), „Der Frosch“ mit Nicky Henson und Mary Larkin (Bambi), „Furien am Gelben Fluss“ mit Tang Ching und Helen Ma (City) sowie „Die Teufelspiraten von Kan-Lun“ mit Feng Yu und David Chiang (Park). Stadttheater Fürth: Emil Steinberger: „Geschichten, die das Leben schrieb“ (Kabarett). Samstag, 19. Januar 1974 Im Sanierungsgebiet der Altstadt bewegte sich etwas: Die Wohnzeile an der Katharinenstraße wurde abgebrochen. Auf dem freien Platz, der sich zwischen dem ersten Neubau an der Schlehenstraße (gegenüber dem israelischen Friedhof) und den restlichen Häusern der Katharinenstraße erstreckte, sollte möglichst schnell ein zweiter Block mit Eigentumswohnungen gebaut werden. Wie Stadtrat Dr. Günter Witzsch in einer Studie darlegte, sorgte die bisherige Entwicklung im Stadtgebiet für Bedenken. Würde man im gleichen Tempo wie bisher freie Flächen Fürths in Verkehrs- und Bauflächen umwandeln, könnte das gesamte Stadtgebiet sehr schnell komplett vermarktet werden. Zwar hätte man dann etwas über 100.000 Einwohner, die Lebensqualität in Fürth hätte sich dagegen ein ganzes Stück verschlechtert. Stadttheater Fürth: „Die Geschichte von Abaelard und Heloise“, Schauspiel von Ronald Milar mit Günter Mack (Ernst Deutsch-Theater Hamburg). Montag, 21. Januar 1974 Im Kolpingsaal wurde das Fürther Prinzenpaar Gerda I. und Friedrich I. offiziell inthronisiert. OB Kurt Scherzer händigte brav den Stadtschlüssel aus und nahm dafür einen Orden entgegen. Außerdem wurde das Stadtoberhaupt zum „Ehrenrittmeister der Husaren“ geschlagen. Nach Gardetanz und Auszug der „Aktiven“ belebte sich die Tanzfläche unter den Klängen der Andy-Blue-Band sehr schnell. Im solide dekorierten Geismannsaal ging Fürths erstes großes Ballereignis des Jahres fast schon mit Routine über die Bühne. Der Gesellschaftsball der SpVgg war wie immer zwischen gelockerter Würde und fröhlicher Ausgelassenheit angesiedelt. Das Conny-Wagner-Sextett mit neuer Besetzung sorgte für die Stimmung, der BlackBottom-Club für akrobatische Tanzeinlagen. Die abgekämpften Vertragsspieler erwiesen sich als ausgesprochene Salonlöwen. Kein Wunder, dass Präsident Helmuth Liebold den Ball um eine Stunde „verlängern“ ließ. Die SpVgg gewann ihr Heimspiel im Ronhof vor 2500 Zuschauern gegen den SV Darmstadt 98 mit 1:0. Das goldene Tor erzielte Unger per Elfmeter. Damit verbesserte man sich auf Rang zehn der Tabelle. Dienstag, 22. Januar 1974 Nach dem Experiment „Fußgängerzone“ im Monat Dezember 1973 prallten im Fürther Stadtrat die Meinungen von Befürwortern und Gegner heftig aufeinander. Ein abgewogenes Urteil für die Zukunft war noch nicht möglich. Entscheidung vertagt. Rund 300 Starter aus zwölf Vereinen bewarben sich im Fürther Hallenbad um die Titel der Jahrgangsbesten des Bezirks. Von den 65 Siegern stellte die SG Fürth allein 28, der 1. FC Nürnberg neun und Bayern 07 erschwamm sieben Titel. Neuer Rekord: In die ASV-Gaststätte an der Magazinstraße wurde zum 20. Mal eingebrochen. Selbst das Fenstergitter war kein Hindernis. Der Täter erbeutete Geld, Wurst und Spirituosen, der Sachschaden war jedoch höher. Stadttheater Fürth: „Folklore“ (Jugoslawisches Nationalballett). Mittwoch, 23. Januar 1974 Im Fürther Vorort Sack ereignete sich der bisher größte Banküberfall in der Geschichte der Kleeblattstadt! Der etwa

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