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freien Auswahl unter 50 Brillenmodellen ohne Aufpreis auf das Kassenrezept. Das Umsatzplus im Vergleich zum Vorjahr betrug hier allein 88%. Im Fürther Filmprogramm zur Monatsmitte u.a.: „Fuzzy hält die Ohren steif“ mit Anthony Steffen und Eduardo Fajardo (Admiral), „Was Schulmädchen verschweigen“ mit Sascha Hehn und Christina Lindberg (Bambi), „Gott vergibt – wir beide nie“ mit Terence Hill und Bud Spencer (City) sowie „Huang – der Unschlagbare“ mit Jason Pai Piao und Ingrid Hu Yin Yin (Park). Samstag, 17. August 1974 ARO (Michael A. Roth) eröffnete an der Würzburger Straße 171 in einer großen Halle hinter einer Waschanlage eine weitere Filiale seines Teppichbodenimperiums. Man kann auch eine Liebe zur Geige entwickeln, ohne je Geige gespielt zu haben. Der frühere Leiter der Fürther Krankenhaus-Apotheke, Oberpharmazierat i.R. Maximilian Gutwald, baute seit seinem Eintritt in den Ruhestand 1971 nach dem Urteil von Fachleuten „ganz hervorragende“ Geigen. Bisher hingen die geschaffenen acht Instrumente an der Wand, gedacht waren sie aber für den Einsatz in Konzertsälen. Ein Hobby zwischen Handwerk und Künstlertum. Jammerte man Tage zuvor noch über Dauerregen, so stöhnten die Fürther jetzt über plötzlich hereingebrochene Hundstage. Man hatte es fast schon verlernt, was man bei Temperaturen über 30 Grad im Schatten gegen die Hitze tun konnte. Montag, 19. August 1974 Ein dreiteiliges Fernsehspiel mit dem Titel „Die Gentlemen bitten zur Kasse“ sorgte auch in Fürth für Gesprächsstoff. Hier wurde der dreiste Postraub vom 8. August 1963 in England nachgespielt. Die Gangster erbeuteten damals umgerechnet etwa 30 Mio DM. Irgendwie entwickelte man trotzdem ein Stück Sympathie für die kriminellen Täter. Ein See, den auch heute noch viele übersehen: Der Eichensee bei Burggrafenhof, unweit von Langenzenn. Das paradiesische Idyll bot den Fürthern im Sommer gute Schwimmmöglichkeiten, ein gepflegtes Strandleben auf einer Hälfte des Ufers und sogar ein Insel-Café. Die andere Uferhälfte gehörte den Campern. Eine ganze Stadt aus Zelten und Wohnwagen war dort zu finden. An Spitzentagen im Sommer zählte man damals bis zu 200 Campingwagen. Die Wibau Wohnungsbau-GmbH baute in Fürth-Dambach an der Händelstraße nächst dem Europakanal Eigentumswohnungen im II. Bauabschnitt. Eine 3-Zimmer-Wohnung mit ca. 82 qm gab es damals zum Festpreis ab 96.729 DM. Dienstag, 20. August 1974 Dr. Martin Wißmüller, jahrzehntelang Lehrer am Fürther Hardenberg-Gymnasium, wurde von Regierungspräsident Burkhardt mit der Medaille für Verdienste um den Umweltschutz ausgezeichnet. Der mittlerweile 78-jährige, in einem Nürnberger Altenheim lebende Naturwissenschaftler, war 1971 bereits mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. Er hatte die Kreisgruppe Fürth des Bundes Naturschutz mit aus der Taufe gehoben und leitete diese von 1955 bis 1966. Eine Gruppe des evangelischen Jugendwerkes Fürth befand sich seit Anfang August auf einer Freizeit in der Schweiz. Quartier bezogen hatte man in Le Pont nahe der französischen Grenze. Die Gruppe verbrachte hier einige Wochen mit Wandern, Schwimmen und Spielen. Im Spitzenspiel der zweiten Bundesliga trennte sich die SpVgg im Ronhof vor 5500 Zuschauern vom SV Röchling Völklingen 1:1 unentschieden Das Tor für Fürth erzielte Heubeck. Damit belegte man Rang fünf der Tabelle. Mittwoch, 21. August 1974 Das Wohnheim des Deutsch-Evangelischen Frauenbundes an der Fürther Frühlingstraße brauchte mehr finanzielle Unterstützung. In Briefen an Ministerpräsident Dr. Alfons Goppel bat man um eine staatliche Förderung für das bisher vom Frauenbund, einem Freundeskreis und den bescheidenen Pflegesätzen unterhaltene Heim. Das Telefon stand täglich kaum still. Insbesondere zur Problematik des § 218 gab es eine nicht zu bewältigende Flut von Anrufen. In Zusammenarbeit mit einem Frauenarzt und einer Gutachterstelle konnte vielen Frauen ein Weg gezeigt werden. Kein Ruhmesblatt für Fürth: Mit keinen sonderlich guten Erinnerungen kehrte eine 18-jährige Austauschschülerin aus Paisley nach Hause zurück. Sie wurde nachts auf dem Heimweg zu ihren Gastgebern in der Hochstraße überfallen und in ein Gebüsch gezerrt. Erst auf lautes Schreien hin ließ der Täter von seinem Opfer ab und flüchtete. Donnerstag, 22. August 1974

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