Mittwoch, 28. August 1974 Eine Fürther Friseuse gewann bei einem Preisausschreiben der Darmstädter Firma Wella „Eine Nacht im Schlaraffenland“. Sie baute den Gewinn in ihre eigene Hochzeitsfeier ein. Die Hochzeitsgäste trauten ihren Augen nicht, als abends vor dem Haus in Burgfarrnbach der Wagen eines Erlanger Kaufhauses vorfuhr und das „Kalte Büfett“ aufgebaut wurde. Nach kürzester Zeit konnte die „Schlacht“ um die Schlemmereien beginnen. Sogar Sekt und Wein flossen in Strömen. Beim traditionellen Betzntanz bei der Kirchweih in Stadeln war der Festplatz fast ausverkauft. Beim Tanz ging der Birkenbaum von Mann zu Mann und jeder durfte ein Schnaderhüpferl singen, bis endlich der Wecker bimmelte und der „Betz“ gewonnen war. Donnerstag, 29. August 1974 Das vor Tagen zu Ende gegangene Fürther Hafenfest bescherte der AWO einen Reingewinn in Höhe von 17.932 DM. Für das nächstjährige Hafenfest war man sich einig, die Jugend stärker mit einzubinden. So z.B. bei Musikwünschen oder der Gestaltung eines speziellen Jugendtages. Max schaffte sich seinen eigenen Triumphbogen: Die Kurgartenstraße zwischen Ludwig-Quellen- und Schnieglinger Straße musste für einige Zeit gesperrt werden, da Grundig einen Überbau vom Verwaltungsgebäude zum gegenüberliegenden Bürobau neben der Grundigbank in Angriff nahm. An der Maxstraße 28, an der Ecke zur Schwabacher Straße eröffnete „Bima“, ein reiner Textilmarkt im Billigsegment. Damen-Pullis gab es dort schon für 4,95 DM. Die SpVgg verlor ihr Mittwochspiel im Ronhof vor 4700 Zuschauern gegen den SV Darmstadt 98 mit 1:3. Das Tor für Fürth erzielte Lausen. Damit verschlechterte man sich auf Rang 15 der Tabelle. Freitag, 30. August 1974 Den Fürthern stand zum 1. Oktober 1974 eine allgemeine Strompreiserhöhung ins Haus. Der Ferienausschuss des Fürther Stadtrates sah sich zu dieser unschönen Maßnahme gezwungen, den entsprechenden Beschluss zu fassen. Sämtliche Tarife erhöhten sich durchgängig um 13,5%. Damit wurden allein im Jahre 1974 die Stromtarife stolze dreimal nach oben revidiert. Gleich zu Beginn des neuen BRK-Kolonnenhauses an der Unteren Fischerstraße kam es zu den ersten Schwierigkeiten. Die Räummaschinen stießen auf das alte Flussbett der Pegnitz. Da man auf Schwemmsand bekanntlich nicht bauen kann, musste nun eine wesentlich größere Erdmasse ausgehoben werden. Eine Sammelaktion an der großen Konzertorgel auf der zu Ende gegangenen Burgfarrnbacher Kirchweih erbrachte einen Ertrag von 2049 DM. Das Geld floss zu gleichen Teilen der evangelischen und der katholischen Kirchengemeinde zu. Der Fürther Schausteller Grauberger hatte die aus der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg stammende Konzertorgel zur Verfügung gestellt. Das bei der Firma Bruder in Waldkirch gebaute Instrument hatte schon damals einen Liebhaberwert von rund 60.000 DM. Samstag, 31. August 1974 Das Fürther Pelzgeschäft Pitzer-Kaag feierte sein 50-jähriges Jubiläum. Bernhard Pitzer und seine Frau Elfriede gründeten das Geschäft 1924 in der Rudolf-Breitscheid-Straße 19. Bernd Kaag, der Enkel des Gründers, trat 1966 als Teilhaber ein und setzte die Familientradition fort. Das Pelzhaus wurde mehrfach mit Medaillen und Urkunden ausgezeichnet. Im Fürther Brennstoffhandel kostete das Heizöl ab 3000 Liter Abnahme frei Haus 27,30 DM bis 28,40 DM zuzüglich 11% Mehrwertsteuer. Süßwaren-Hussel schenkte wie jedes Jahr allen Schulanfängern zur Einschulung eine große bunte Schultüte, natürlich leer. Montag, 2. September 1974 Unbekannte hatten auf dem Poppenreuther Friedhof nachts wie Berserker gewütet und dabei 13 Grabsteine im älteren Teil des Friedhofs umgeworfen. Im Ort herrschte helle Empörung, da ausgerechnet zur Kirchweih Angehörige vieler Familien von weit her zu Besuch kamen, um den Gräbern einen Besuch abzustatten. Der SV Poppenreuth weihte nun offiziell sein neues Vereinsheim ein. Rund 200 Gäste nahmen an dem Festakt teil. Es gab viel Lob für den Verein, dessen Mitgliederzahl mittlerweile auf 1200 angestiegen war. Pfarrer Dr. Dr. Fild überreichte Vorsitzendem Robert Portzky einen Scheck über 30.000 DM als zinsloses Darlehen. Bei den Fürther Stadtmeisterschaften im Tennis gewann Uwe Meyer (SpVgg) alle drei Titel (Einzel, Doppel und Mixed). Bei den Damen siegte einmal mehr Christa Reichenberger (Grün-Weiß). Die SpVgg verlor ihr Auswärtsspiel beim Karlsruher SC mit 0:1. Damit belegte man Rang 14 der Tabelle. Auf der Rückreise gewann man ein Spiel bei den Sportfreunden Eisbachtal (Ablösespiel für die Neuerwerbung Hofmann) mit 1:0. Das Tor erzielte Ammon.
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