amerikanische Mieter kamen für die Bastelei in Frage. Beim Gastspiel des VfL Gummersbach spielte das Ergebnis nur eine untergeordnete Rolle: Mit 13:32 verlor eine Kombination der Handballmannschaften des TV Fürth 1860, TB Erlangen und TV Erlangen-Bruck. Die Werbung für Hallenhandball stand im Vordergrund. In Dambach verfolgten etwa 500 Zuschauer die Torejagd von Hansi Schmidt & Co. In der DFB-Pokalrunde gewann die SpVgg beim TSV Weißenburg mit 5:0. Tore für Fürth durch Ammon, Schülke, Bopp und Bergmann (2). Dienstag, 10. September 1974 Eine ständige Ausstellung im neuen Raiffeisengebäude in Vach eröffnete der Fürther Maler und Grafiker Fritz Lang. Der erste Zyklus von 24 Aquarellen war dem Thema Landschaft in und um Vach gewidmet. 14 Ladengeschäfte im Bereich des Grünen Marktes hatten sich in einem offenen Brief an OB Scherzer gewandt und für die Beibehaltung der bisherigen Verkehrsregelung plädiert. Durch den ständigen Abbruch von Wohnhäusern im Sanierungsgebiet der Altstadt wurde ihnen mehr und mehr die Geschäftsbasis entzogen. Durch die provisorisch eingerichtete Omnibushaltestelle während der Straßenbauarbeiten im Bereich des Rathauses hätte sich der Grüne Markt wieder etwas belebt. In der Gustavstraße hatte das Ladensterben bereits begonnen. So hatte z.B. das renommierte Geschäft „Gast und Hannebaum“ schon für immer dicht gemacht. Der letzte Ausflug ins Blaue des Fürther Jugendhauses am Lindenhain im Rahmen des Ferienprogrammes brachte eine Schar Kinder zum „Indianerspielplatz“ bei Heroldsberg. Bleichgesichter und Rothäute verbrachten dort wunderschöne Stunden. Mittwoch, 11. September 1974 An der Kirche St. Paul fielen die Hüllen: Nach dem Abbau der vielstöckigen Arbeitsplattformen zeigte sich das steile Turmdach in seiner ganzen kupfernen Schönheit. Die alten Schieferteile hatten ausgedient. Die Bürgerversammlung für das Gebiet der Altstadt im Grünen Baum drohte im Chaos unterzugehen: Die lebensfeindlichen Kahlschlageffekte des Sanierungsgebietes der Altstadt führten fast zu einer Palastrevolution. Zornige Anwohner, frustrierte Handwerksmeister, ergrimmte Hausbesitzer und um ihre Existenz bangende Geschäftsleute stiegen auf die Barrikaden und mit ihren Formulierungen unter die Gürtellinie. Stadtverwaltung und Anwohner gingen um Mitternacht ratlos auseinander. Über geforderte „flankierende Maßnahmen“ seitens der Stadt Fürth konnte man sich nicht verständigen. Donnerstag, 12. September 1974 Eine Panne im amerikanischen Munitionsdepot im Zennwald bei Burgfarrnbach löste in Fürth Katastrophenalarm aus. Ein mit giftigen Chemikalien gefüllter Munitionsbehälter war undicht geworden. Die dabei ausströmenden ätzenden Dämpfe verletzten drei Menschen. Unter der deutschen Bevölkerung breitete sich Panik aus, da ein Gerücht von „Nervengas“ die Runde machte. Ein Großaufgebot an Polizei, amerikanischen Soldaten und Feuerwehr sperrte den Unglücksort hermetisch ab. Nach vier Stunden war das Leck abgedichtet und es konnte Entwarnung gegeben werden. Der seit 1954 ehrenamtlich als Sozialrichter tätige Fürther Schumachermeister i.R. Hans Lehnes erhielt von OB Scherzer das Bundesverdienstkreuz am Bande überreicht. Freitag, 13. September 1974 Mitglieder des finnischen Städteverbandes wurden von OB Scherzer im Fürther Rathaus empfangen. Im Rahmen des Besucheraustauschs mit dem deutschen Städtetag sahen sich die Gäste in Fürth Sport- und Freizeitanlagen an, so z.B. das Stadttheater und die Hallenbäder. In der Schwabacher Straße 85 wurde eine der letzten Baulücken geschlossen: Eine Bauherrengemeinschaft feierte Richtfest an einem künftigen Ärzte- und Geschäftshaus. Der Neubau sorgte schon einmal für Schlagzeilen, als das Nachbarhaus in die Baugrube zu stürzen drohte. Auf dem Gelände der amerikanischen Monteith-Kaserne in Atzenhof versickerten etwa 4000 Liter US-Benzin. Der Treibstoff war aus einem Tankwagen ausgelaufen. Da die Kaserne über eine eigene Kläranlage verfügte, bestand keine Gefahr, dass das Benzin in die Fürther Kanalisation gelangte. Das Wasser- und Schifffahrtsamt ließ die Fürther Trogbrücken durch Taucher untersuchen. Zwischen Beton und Stahl fand man nur Müll, aber kein Leck. Samstag, 14. September 1974 In der Stadt Fürth stieg die Zahl der zugelassenen Fahrzeuge von 12.468 am 1. Juli 1960 über 20.180 am 1. Juli 1966 auf 31.634 am 1. Juli 1973. Auf einen Kilometer Straßenlänge auf Fürther Stadtgebiet kamen 1960 erst 61 Autos, 1966 waren es dann 99 Fahrzeuge und 1973 gar 156 Fahrzeuge.
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