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Pausenunterhaltung für Theaterbesucher: Zum Beginn der Theatersaison 1974/75 eröffnete Theaterleiter KraftAlexander im Wandelgang des Fürther Stadttheaters eine Ausstellung von drei Künstlern aus Ulm. Richard Roth, Hellmuth Rieck und Ingo Domdey zeigten Aquarelle, Zeichnungen und Grafiken. Donnerstag, 26. September 1974 Einen „mittleren“ Bahnhof gab es auf dem Nürnberger Flughafen für die Leichtathletikmannschaft des HardenbergGymnasiums, die bei den Wettkämpfen „Jugend trainiert für Olympia“ der Deutschen Sporthilfe in Berlin Bundessieger (Jugend B) geworden war. Zum ersten Mal triumphierte in diesem Wettbewerb eine bayerische Schulmannschaft im Bundesfinale. OStD Jäger und StD Tröger begrüßten ihre erfolgreiche Mannschaft noch auf dem Flughafen. Die freudlose Zeit für Fürths Autofahrer war wieder einmal angebrochen. Viele gewohnte Parkplätze an den Parkuhren fielen für die Dauer der Fürther Kirchweih weg. Die Stadtverwaltung richtete in Zusammenarbeit mit der Polizei die Umleitungen ein. Die Sektion West der Naturfreunde Fürth feierte ihr 25-jähriges Jubiläum. Die Feier der etwa 200 Mitglieder war jedoch getrübt: Das in mühevoller Kleinarbeit von den Mitgliedern errichtete Heim an der Adalbert-Stifter-Straße in der Heilstättensiedlung sollte einige Zeit später abgerissen werden, um Platz für Neubauwohnungen zu machen. Freitag, 27. September 1974 Aus der Werft der Fürther Baufirma Schönwasser in der Herrnstraße lief die zweite Schönwasser-Jacht aus Beton nun im Fürther Hafen vom Stapel. Ein Kran setzte das Boot vorsichtig ins Wasser. 1972 bereits hatte das Betonschiff „Brigant“ seine Hafentaufe bestanden. Dieses Schiff war inzwischen in Nizza verkauft worden. Nach Probefahrten wurde das zweite Schiff anschließend nach Hamburg zur internationalen Bootsausstellung transportiert. Dort sollte es einem breiten Publikum vorgestellt werden. Das Fürther Wohnheim „Haus für Mutter und Kind“ des Deutsch-Evangelischen Frauenbundes an der Frühlingstraße wurde zum 1. Oktober 1974 aller bedrückenden finanziellen Probleme ledig. Die LandespflegesatzKommission genehmigte eine Anhebung der Pflegesätze auf die vom Heim genannte kostendeckende Höhe. Außerdem erhielt der Heimträger einen Personalkostenzuschuss in Höhe von 15.741 DM. Samstag, 28. September 1974 Bei einem Preisfrisieren der mittelfränkischen Friseur-Innung in Wassertrüdingen konnte die Friseur-Innung Fürth für die beste Gesamtleistung den Wanderpreis der Handwerkskammer mit nach Hause nehmen. Außerdem „erfönten“ sich die Fürther den 1. Preis für die beste Fönfrisur. Über die Presse bat man um rege Beteiligung zu einer Veranstaltung von Fürther Geschäftsleuten, engagierten Altstadtbewohnern sowie Jungdemokraten und Jungsozialisten. Im Gemeindesaal von St. Michael wollte man eine Initiative zur Belebung der Fürther Altstadt im Bereich Gustavstraße starten. An der gelben Reval-Markise konnte man das Zigarren-, Pfeifen- und Zigarettenfachgeschäft Palm an der Alexanderstraße 1 leicht erkennen. Hier gab es alles für den Raucher: Von der teueren Havanna bis zu 40 unterschiedlichen Schnupftabaken reichte das Angebot. 120 verschiedene Zigarettensorten und eine Riesenauswahl an Zigarillos machten dem Raucher die Kaufwahl schwer. Stadttheater Fürth: „Der Schusternazi“, Volksstück von Ludwig Thoma (Fränkisches Theater Schloss Maßbach). Montag, 30. September 1974 Das „Pfennigschröpfen“ zwischen den Konkurrenztankstellen hatte in Fürth einen „Deutschlandrekord“ erreicht: Bei der „Freien Supol-Tankstelle“ an der Würzburger Straße wurde mit 75,9 Pfennige für Normal- und 79,9 Pfennige für Superkraftstoff der niedrigste Wert in der Bundesrepublik festgestellt. Seit Monaten schon gehörten Nürnberg und Fürth zu den billigsten Tank-Städten im Bundesgebiet. Genau zur Eröffnung der Fürther Kirchweih brach die Sonne durch die schnellziehenden Wolken. Zum 25. Mal nach Ende des zweiten Weltkrieges feierte Fürth seine Kirchweih in der Innenstadt. Die aufwändigen Renovierungsarbeiten im alten Geismannsaal an Fußboden und Saaldecke waren gerade noch rechtzeitig fertig geworden, um die Eröffnung durchführen zu können. OB Scherzer begrüßte die Gäste „aus aller Welt“. German Hofmann und seine Mannen der Ochsenfurter Blaskapelle sorgten für die nötige Stimmung und zum 19. Mal die „Pöiterlasboum“ Karl Vogt und Willi Händel für Lachsalven im Saal. Am Vorabend hatten sich Schausteller und Gemeinde zu einem gemeinsamen Gottesdienst in St. Michael getroffen. Die SpVgg verlor ihr Heimspiel im Ronhof vor 6500 Zuschauern gegen den TSV München 1860 mit 0:1. Damit belegte man mit Rang 19 den vorletzten Tabellenplatz. Die Kleeblättler waren nun schon seit 437 Spielminuten ohne ein Torerlebnis. Das Abstiegsgespenst als Dauergast im Ronhof? Dienstag, 1. Oktober 1974

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