25 Jahre alte Räuber erzwang in der Filiale der Stadtsparkasse mit einem Revolver das Öffnen des Tresors. Er erbeutete 80.390 DM in Scheinen. Dem unbekannten Täter gelang die Flucht, nachdem er die Angestellten eingesperrt hatte. Eine Fahndung der Polizei blieb ohne Ergebnis. Trend im Fürther Fasching: Von den Autofahrern wurde immer mehr Mineralwasser getrunken. Das seit 1. Januar geltende 0,8-Promille-Gesetz zeigte seine Wirkung. Die Schülerverbindung „Absolvia“ wurde offener: Hatte man bisher nur Schüler des Hardenberg-Gymnasiums aufgenommen, sollten ab sofort auch Schüler anderer weiterführender Schulen Mitglied werden können. Im Lesesaal des Berolzheimerianums stellte der Fürther Künstler Erwin Gruber seine Werke aus. Vor allem Stillleben von bestechender Exaktheit waren die Markenzeichen des begnadeten Malers. Donnerstag, 24. Januar 1974 Ein Geschäft für Fürth! Die Stadt brauchte nur den Grund zur Verfügung stellen, eine Stuttgarter Firma stellte an verschiedenen Haltestellen im Fürther Stadtgebiet kostenlos zwölf Wartehäuschen auf. Bedingung der Stuttgarter Firma: Möglichkeit der Alleinvermietung der Flächen zu Werbezwecken. Was sollten die Fürther Narren ihren Gästen im Fasching um den Hals hängen? Die Treuen Husaren ließen Orden produzieren, auf denen General Ziethen auf einem Fürther Schimmel saß. Die Kollegen von der CFK flüchteten gar in ein Fürther „Oktoberfest“: Auf ihren Orden prangte der Rathausturm neben einem Riesenrad. Die zeitweise geschlossene Beat-Disco im ehemaligen Kino „Camera“ öffnete wieder ihre Pforten. Ab sofort firmierte man unter „Club Akustic Studio“. Freitag, 25. Januar 1974 Fürths OB Kurt Scherzer und Vizepräsident des Deutschen Städtetages, wurde einstimmig zum Präsidiumsmitglied des Städtetages gewählt. Aus Süddeutschland zog nur noch Münchens OB Georg Kronawitter in dieses Präsidium ein. 120.000 DM hatten Fürths Katholiken 1973 für die Entwicklungshilfe und für die kirchliche Weltmission gespendet. Die höchsten Einzelsummen erzielten die Aufrufe zum Werk Adveniat und zur Fastenkollekte Misereor. Die amerikanische Siedlung in der Südstadt („Klein-Amerika“) wuchs um eine neue Grundschule für 26 Klassen. Die Zahl der Grundschüler war in den letzten Jahren ständig gestiegen. Obwohl der schon fast zwanzig Jahre alte Bau an der Fronmüllerstraße mit einer 42-klassigen Grund- und einer 28-klassigen Oberschule durchaus reichhaltig dimensioniert war, waren in letzter Zeit Raumprobleme entstanden. Ein Neubau musste her. Waren die amerikanischen Familien jetzt kinderreicher geworden? Stadttheater Fürth: „Die neuen Leiden des jungen W.“, Schauspiel von Ulrich Plenzdorf (Münchner Kammerspiele). Samstag, 26. Januar 1974 Die Kreissparkasse im Vorort Vach wurde nach dem Muster in Sack überfallen. Nur drei Tage nach dem Überfall in Sack beraubte vermutlich der gleiche Täter die Zweigstelle in Vach und erbeutete dabei 54.000 DM in größeren Scheinen. Auch hier wurde der Zweigstellenleiter per Waffe gezwungen, den Tresor zu öffnen. Paul Flierl, einer der Wegbereiter des Fußballs, vollendete das 90. Lebensjahr. Der Pionier des Fußballs stand von 1949 bis 1952 an der Spitze der SpVgg. Jahrzehntelang gehörte Flierl zu den führenden Funktionären des Süddeutschen Fußball-Verbandes. Der DFB gab ihm zu Ehren einen Empfang im „Schwarzen Kreuz“. Der Fürther Stadtrat beschloss die Verstaatlichung sämtlicher städtischer Schulen zu beantragen. Das „Ja“ kam aus der Resignation heraus, denn man wollte das Schulwesen im Rahmen der kommunalen Selbstverwaltung eigentlich nicht aufgeben. Man beugte sich dem Kostendruck, nicht wissend, dass der Antrag zu spät kam. Montag, 28. Januar 1974 Privatwirtschaftliche Kunstausstellung: Die Fürther Künstler Karl Dörrfuß, Josef Kemmeter, Gudrun Kunstmann, Willi Lass und Georg Weidenbacher stellten Bilder und Plastiken in der Galerie Reiner an der Fürther Freiheit aus. Ein altes Gemäuer wurde einem achtjährigen Jungen zur Todesfalle. Beim Herumklettern auf einem Anwesen in Ronhof wurde der Junge von einer umstürzenden Mauer erschlagen. Die VAG bot im gesamten Fasching jeweils von Samstag auf Sonntag zusätzliche Nachtfahrten auf den Straßenbahnlinien 1,2,3,6,8,9,21 und auf der Omnibuslinie 93 um 1.30, 2.00, 2.30 und 3.00 Uhr ab Hauptbahnhof Nürnberg zu den Endhaltestellen an. Die SpVgg verlor ihr Auswärtsspiel beim FSV Frankfurt mit 0:2. Damit fand man sich wieder auf Rang zwölf der Tabelle. Stadttheater Fürth: „Schluck und Jau“, Possenspiel von Wolfgang Reichmann (Berliner Tournee). Dienstag, 29. Januar 1974 Trotz eines umfangreichen Angebots und günstiger Preise begann der Winterschlussverkauf in Fürth wie in der
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