Auftritte in vielen Städten. Teile des Nürnberger Flughafens waren wieder fest „in Fürther Hand“. Festwirt Rainer Most und Gastronom Horst Jeromin junior übernahmen die Leitung des beliebten Flughafenrestaurants. Folgen der Umweltverschmutzung: Ein Egersdorfer Fischwasserbesitzer war sehr verbittert, waren ihm doch bereits zum zweiten Mal etwa 300 Forellen in zwei Teichen vergiftet worden. Ein kleiner Bach, der die beiden Fischwasser speiste, war mit eingeleiteten Abwässern Ursache des Fischsterbens. Der Geschädigte stellte Strafanzeige gegen Unbekannt und forderte Schadenersatz in Höhe von 2000 DM. Groß waren seine Chancen damals nicht, denn im ersten Fall war sein angestrengtes Gerichtsverfahren ein Jahr vorher wegen Geringfügigkeit eingestellt worden. Donnerstag, 17. Oktober 1974 Ein Pokalturnier der Privatfußballmannschaft „Povilaitis“ erbrachte einen Reingewinn in Höhe von 2015,50 DM. Dieser wurde dem Kinderheim St. Michael zur Verfügung gestellt. Private Fußballrunden erfreuten sich damals großer Beliebtheit. Bekannte Teams waren z.B. Stadtwerke, Blau-Weiß MTV, TV Fürth 1860 Wildner oder Alte Herren Nordost. Mit einer Menagerie von 40 Tieren gastierte die bekannte Fürther Bildhauerin Gudrun Kunstmann im Frankfurter Zoo. Die Ausstellung kam auf Einladung des dortigen Direktors Prof. Dr. Grzimek zustande. Die Plastiken waren aus Bronze, Klinker oder Terrakotta. Die Ausstellung in der Mainmetropole trug den Titel „Welt der Tiere“. Die Spielwarenfabrik BIG (Ernst Bettag) baute in Stadeln in der Nachbarschaft ihres Fertigungsbetriebes ein neues Verwaltungsgebäude. Die auf 2200 qm Grundfläche neu entstehenden Büroräume wurden dringend benötigt. Seit 1969 hatte BIG rund 20 Mio DM in Stadeln investiert. Zusammen mit der Tochterfirma Jean Höfler erzielte man 1973 über 40 Mio DM Umsatz. Das Sortiment umfasste 120 Artikel, darunter das legendäre „Bobby-Car“ sowie den wieder stark nachgefragten Hula-Hoop-Reifen. Freitag, 18. Oktober 1974 In der Fürther Ausstellungsoase „Wörner-Center“ in der Nürnberger Straße (ehemals Café Kronprinz) stellten die Künstler Dora Grabosch (Linolschnitte), Ursula Grautoff (Landschaftsaquarelle) und Otto Schwertl (konstruktive Holzplastiken) aus. Das Versandhaus Quelle zeigte sich vorsichtig optimistisch: Anlässlich der Wiedereröffnung eines erweiterten Quelle-Warenhauses im Ruhpark-Einkaufszentrum in Bochum sprach man von einem Umsatzplus von 10% im ersten Halbjahr 1974. Im Fürther Filmprogramm zur Monatsmitte u.a.: „Ein toller Käfer – 2. Teil: Herbie groß in Fahrt“ mit Dean Jones und Michele Lee (Admiral), „Trio Infernal“ in der dritten Woche, mit Romy Schneider und Michel Piccoli (Bambi), „Die Höllenhunde“ mit Bekim Fehmiu und Richard Crenna (City) sowie „Auf der Alm, da gibt`s koa Sünd“ mit Alena Penz und Alexander Grill (Park). Stadttheater Fürth: „Majestäten“, Komödie von Jean Anouilh (Neue Schaubühne). Samstag, 19. Oktober 1974 Wieder konnte OB Scherzer eine Fürther Schule einweihen. Die neue Haupt- und Sonderschule auf der Schwand (heute Schule am Finkenschlag) setzte Maßstäbe: Der 12,6 Mio DM teure Bau umfasste u.a. auf 15.000 qm 24 Klassenräume, 3 Kursräume, 2 Mehrzweckräume, diverse Räume für die Schulverwaltung sowie Werkräume, Handarbeitszimmer, eine Lehrküche und ein Fotolabor. Einen faszinierenden Blickfang bot die Pausenhalle mit einer Treppen-Diagonale. Außerdem waren in dem Gebäude noch ein Schulkindergarten sowie eine Zweigstelle der Volksbücherei untergebracht. Die Fürther FDP eröffnete in der Alexanderstraße 11 direkt neben dem Geismannsaal eine eigene Geschäftsstelle. Zur Eröffnung kam neben OB Scherzer und lokaler FDP-Prominenz u.a. auch die FDP-Spitzenkandidatin Dr. Hildegard Hamm-Brücher. Montag, 21. Oktober 1974 Höhepunkt des SPD-Wahlkampfes war der Auftritt von Minister Dr. Hans-Joachim Vogel im nicht ganz gefüllten Geismannsaal. Seine Rede, die sich in einen bundespolitischen sowie in einen bayerischen Bereich gliederte, wurde begeistert aufgenommen. Verständlich, dass die Detailerfolge der sozialliberalen Koalition im Vordergrund standen. Vielleicht weil sein Bruder in Rheinland-Pfalz als CDU-Minister tätig war, verzichtete Vogel auf eine zu starke Polarisierung. Die SpVgg verlor ihr Auswärtsspiel bei Kickers Stuttgart mit 0:2. Damit verschlechterte man sich auf Platz 19 (vorletzter Platz!) der Tabelle. Stadttheater Fürth: „Der Liebestrank“, Schwank von Franz Wedekind (Schauspieltruppe Zürich). Dienstag, 22. Oktober 1974
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