Halle des TV Fürth 1860 wurde ein großer Erfolg. In zehnfacher Besetzung sorgte das Orchester „Georg Rohmer“ für Schwung und dafür, dass bis zum Ballende um zwei Uhr die Tanzfläche nie verwaist war. Friedrich Schulze, Fürther Stadtrat und Regierungsamtmann beim Versorgungsamt Nürnberg, erhielt in München von Arbeitsminister Dr. Fritz Pirkl das Verdienstkreuz am Bande verliehen. Damit wurden die Verdienste Schulzes gewürdigt, der sich seit vielen Jahren um die Belange der Kriegsopfer annahm. Das „Michela“ wurde 150 Jahre alt. Die FN erinnerten in einem Artikel an das Jubiläum der Knabenschule am Kirchenplatz. Das Gebäude neben der Michaelskirche ist Fürths älteste Schule. In dem stattlichen Klotz mit den Sandsteinquadern wird auch heute noch unterrichtet. Fürths sprachbehinderten Kindern wurde der Start in der Nürnberger Sprachheilschule leichter gemacht: Sie erhielten jetzt in der neuen Fürther Schwandschule (heute Schule am Finkenschlag) einen Vorschulunterricht. Mittwoch, 11. Dezember 1974 Das Postamt Fürth 4 in der Würzburger Straße wurde geschlossen, nachdem der Mietvertrag mit dem Eigentümer des Anwesens ausgelaufen war. Vorläufig gab es keinen Ersatz. Die Kunden mussten sich daher zur Königstraße 76 zum Postamt Fürth 1 bemühen, sehr beschwerlich für alte Leute. Nun weihnachtete es auch vor dem Fürther Bahnhof. Als letzter von 17 Bäumen, die die Stadt für die Allgemeinheit in ihrem Bereich aufstellen ließ, stellten Arbeiter eine neun Meter hohe Fichte neben dem Centaurenbrunnen auf und installierten die elektrische Beleuchtung. Die amerikanische Kapelle der „Old Ironsides“ verabschiedete den bisherigen Kommandeur der US-Garnison in Fürth-Atzenhof, Oberst Andrew H. Anderson, mit einem swinging „Auf Wiedersehen“ von seinen „Muleskinners“ (Maultierschindern). Der Kommandeur reichte die Fahne an seinen Nachfolger, Oberst Robert G. Hertel, weiter. OB Scherzer nahm als Vertreter der Stadt an dem Zeremoniell teil. Stadttheater Fürth: „Bulgarische Staatsphilharmonie Sofia“, Konzert mit Solist Rudolf Buchbinder. Donnerstag, 12. Dezember 1974 Die neugegründete zweigeteilte (Gruppen Nord und Süd) „Zweite Fußball-Liga“ erwies sich als nicht lebensfähig. Nach den ersten Monaten erreichten nur acht Vereine (darunter der 1. FC Nürnberg) die Schallmauer von 100.000 Zuschauern. Die SpVgg Fürth hatte mit 8000 Zuschauern pro Spiel kalkuliert, war jedoch weit davon entfernt. Für Fürth war bereits die geteilte Zweite Liga eine Nummer zu groß. Die Freigabe von Gehältern und Ablösesummen verstärkten noch die finanzielle Misere. Rechtzeitig in der Vorweihnachtszeit eröffnete am Grünen Markt das „Trödelstübchen“, ein Laden, der insbesondere Bauernmöbel und rustikale Requisiten im Sortiment führte. Für das Hinausschieben der Sperrstunde mussten Fürths Gastwirte auch weiterhin tief in ihre Kasse greifen. Der Finanz- und Verwaltungsausschuss lehnte eine hälftige Reduzierung dieser Gebühren ab. Man hätte nichts gegen mehr nächtliche Geselligkeit, wohl aber gegen die damit verbundenen Ruhestörungen. Stadttheater Fürth: „Bleib doch zum Frühstück“, Lustspiel von Ray Cooney und Gene Stone (Schweizer Tourneetheater). Freitag, 13. Dezember 1974 Der Kolpingsaal in der Simonstraße war bis auf den letzten Platz besucht, als der Kindergarten die Alten von St. Heinrich und St. Nikolaus zu einer Adventsfeier einlud. Aufmerksam verfolgten die betagten Bürger von festlich geschmückten Tischen aus die Gesänge, Tänze und Spiele der Kinder. Die Idee des Lions-Club, für ein Jahr eine Krankengymnastin für die Fürther „Pfründ“ anzustellen, erwies sich als ein voller Erfolg. Die Krankengymnastin betreute zwölf bettlägerige Personen, die ohne Bewegungstherapie für den Rest ihres Lebens dem Siechtum anheimgefallen wären. Stolz konnte man jetzt fachkundigen Gästen die ersten Patientinnen vorführen, bei denen die verordnete Bewegungstherapie Erfolg zeigte. Samstag, 14. Dezember 1974 In Anzeigen warben die Treuen Husaren um den Besuch des Silvesterballes im Geismannsaal. Es konnten die Show-Kapellen „Ran Dellis“ und „Long Johns“ verpflichtet werden. Außerdem sollte eine Tombola zu Gunsten der „Aktion Sorgenkind“ stattfinden. Im Preis von 25 DM war auch die Teilnahme am Kalten Büfett eingeschlossen. Grund zum Feiern im katholischen Pfarramt Christkönig: Schwester Klothilde Lang wurde 80 Jahre alt. Die aus Südböhmen stammende ehemalige Kindergärtnerin war schon seit 15 Jahren in Fürth tätig. Ihren Ruhestand verschob sie weiter, in der Pfarrei konnte man auf ihre Mitarbeit nicht verzichten. Stadttheater Fürth: „Empfindliches Gleichgewicht“, Stück von Edward Albee (Bühne 64 Zürich). Montag, 16. Dezember 1974 Vom Preis her erste Sahne: Das Restaurant „Xavere“ in der Schwabacher Straße 131 bot ein Silvester-Menü zum
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