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Nationalmannschaft am Start. Organisiert hatte die Veranstaltung der Radsportclub Fürth. Ein Lob für die Opferbereitschaft der katholischen Gläubigen fand Prälat Pieger beim traditionellen Pfarrfamilienabend im Kolpingsaal. Allein die Sternsinger hatten über 7000 DM gesammelt, die Missionszwecken zugutekamen. Donnerstag, 9. Januar 1975 Rund 800 Gäste, darunter auch Fürths OB Kurt Scherzer, nahmen am Neujahrsempfang der Stadt Nürnberg teil. OB Dr. Urschlechter musste viele Hände schütteln. War man anfangs beim TV Fürth 1860 noch skeptisch, ob ein am Stadtrand gelegenes neues Sportzentrum auch angenommen werde, so wurde man seit Monaten positiv überrascht. Der Verein wuchs und wuchs. Zum Jahresende 1974 zählte man mehr als 4000 zahlende Mitglieder, die in 22 Abteilungen Sport trieben. Die milde Witterung sorgte dafür, dass die Arbeiten an der Eisenbahnbrücke über die Bamberger Bahnlinie im Zuge des Ausbaus der Würzburger Straße gut vorankamen. Die Brückenbauarbeiten gingen jetzt schon in Straßenbauarbeiten über. Man hoffte, die Würzburger Straße bis Ende Oktober 1974 vierspurig befahren zu können. Die Vorbereitungen für den CFK-Eröffnungsball liefen auf vollen Touren. Die Garde wurde u.a. seit Monaten schon von Diplomsportlehrer Walter Linz trainiert. Die Musik des Einzugsmarsches hatte man sich aus der Operette „Zigeunerbaron“ entliehen, für den Showtanz mit verkleinerter Garde wurde der Schlager „Barfuß im Regen“ ausgewählt. Freitag, 10. Januar 1975 Insgesamt 239 Verkehrsunfälle ereigneten sich im Dezember 1974 auf Fürther Stadtgebiet. (Im Dezember 1973 waren es 232 Unfälle.) Dabei gab es mit einer Schadenssumme von 313.440 DM sowie drei Verkehrstoten allerdings wesentlich schlimmere Folgen im Vergleich zum Vorjahr. Kuriose Situation: Die Straßenbahninsel in der Königstraße nahe dem Marktplatz (Grüner Markt) wurde nicht mehr benutzt, da eine neue Verkehrsführung zu einer Verkürzung der Insel geführt hatte. Damit musste man die ganze Haltestelle 50 m weiter in Richtung Fürther Rathaus verlegen, weil die bisherige Insel nun lange Straßenbahnzüge nicht mehr aufnehmen konnte. Ein Einsteigen wäre „hinten“ von der Höhe her kaum mehr möglich gewesen. Die alte Haltestelle fristete ab sofort ein unbenütztes Dasein. Die neue Haltestelle blockierte in der engen Königstraße jedoch eine ganze Fahrspur für Autos, so dass man in Richtung Rathaus nur noch einspurig fahren konnte und es damit täglich zu Staus kam. Der Ärger der Autofahrer war verständlich. Samstag, 11. Januar 1975 Bei den Arbeitslosenzahlen avancierte Fürth zum Spitzenreiter innerhalb des mittelfränkischen Großraums. Beim Arbeitsamt Fürth waren Ende Dezember 1974 insgesamt 3089 Arbeitslose gemeldet, was einer Quote von 4,0% entsprach. Nach Ansicht von Experten war für diese Entwicklung die hohe Zahl ausländischer „Fürther“ mitverantwortlich, die bei 12 515 Personen lag, was damals einem Anteil von 12% der Einwohnerzahl entsprach. Im Kolpingsaal wurde die Tollitäten Inge II. Und Dieter II. feierlich inthronisiert. OB Scherzer überreichte ihnen hierzu den mächtigen Schlüssel der Stadt. Nach dem Rahmenprogramm übernahm das Conny-Wagner-Sextett das musikalische Kommando. Montag, 13. Januar 1975 Vor Tagen landeten sechs „fliegende Klassenzimmer“ auf dem Platz hinter der Kiderlinschule. Nach Abschluss der Installationen waren die Pavillons nunmehr benutzbar. Die vier Klassen, die bisher an die Frauenschule ausgelagert waren, konnten in der Kiderlinstraße wieder einziehen. Worüber sich besonders die HardenbergGymnasiasten freuten, bekamen sie doch die freigewordenen Räume in der gegenüberliegenden Frauenschule. Die SpVgg verlor ihr Auswärtsspiel beim 1. FC Saarbrücken mit 0:2. Damit belegte man nach Abschluss der Hinrunde Platz 18 der Tabelle. Nach der Palastrevolution der Spieler gegen Trainer Fred Hoffmann griff das Präsidium jetzt durch: Die beiden Lizenzspieler Winfried Schülke und Jürgen Ammon wurden fristlos gefeuert. Die SpVgg spielte im ersten Spiel des neuen Jahres mit Löwer; Klump, Lausen, Bergmann, Jensen; Detsch, Heinlein, Unger; Heubeck, Ruhdorfer, Hofmann. Dienstag, 14. Januar 1975 Das Fortbestehen der Fürther Schickedanz-Unternehmensgruppe als großes Familienunternehmen wurde zusätzlich abgesichert: Grete Schickedanz, die Ehefrau des Firmenchefs Dr. h.c. Gustav Schickedanz, trat als persönlich haftende Gesellschafterin in die Quelle-Firmengruppe ein. Führung und Führungsorgane blieben unverändert. Der Großparkplatz neben dem Stadttheater war rund um die Uhr belegt. Da die Stadt bisher keinen Pächter für

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