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erzielte Bopp. Damit verbesserte man sich auf Rang 16 der Tabelle und hatte damit die Chance, den Klassenerhalt aus eigener Kraft noch zu schaffen. Dienstag, 13. Mai 1975 BM Heinrich Stranka gehörte als einziger Teilnehmer aus Nordbayern einer rund 20-köpfigen Reisegruppe von Politikern und Journalisten an, die zu Studienzwecken Japan und China besuchten. Derartige Fernreisen erregten damals noch großes Aufsehen. Im Alter von 86 Jahren verstarb OStD Dr. Andreas Scharrer. Er unterrichtete von 1913 bis zu seiner Pensionierung 1954 am Fürther Hardenberg-Gymnasium. Ihm war die Aufwertung der Naturwissenschaften gegen die Verfechter eines ganzheitlichen Bildungsideals an der Schule gelungen. In den Gängen des Foyers des Fürther Stadttheaters hingen Bilder des Malers Walter Hofmann. Mit einem Netz von Linien und rhythmischen Formen überzog der aus Stadeln stammende Künstler seine Blätter. Eine Symbiose aus Surrealismus und Symbolismus. Hofmanns Werke, eine Fundgrube für Tiefenpsychologen. Mittwoch, 14. Mai 1975 Die deutsch-amerikanische Freundschaftswoche war damals keine Einbahnstraße. Im Burgfarrnbacher Schloss trafen sich eine Gruppe amerikanischer Soldaten, um sich die Sehenswürdigkeiten Fürths zeigen zu lassen. Dabei wurden sie auch von OB Scherzer im Rathaus empfangen. Die Führung endete mit einer abendlichen Einladung ins Stadttheater zur Aufführung von „Madame Pompadour“. Im Tennis-Center Nord-West in Kronach gab ein absoluter Tennisstar Unterricht. Mit Davorin Benzia trainierte ein 25-jähriger jugoslawischer Weltenbummler die Fürther Tennisanfänger. Als Partner von Niki Pilic war Benzia 1971 jugoslawischer Doppelmeister geworden. Benzia stand später auch in der Mannschaft des 1. FC Nürnberg. Nach der Entlassung von 19 Arbeitern bei der Fürther Dynamit Nobel kam es zwischen Polizei und demonstrierenden Arbeitern am Kronacher Werkstor zu wüsten Schlägereien. Die von der maoistischen KPD mobilisierten Türken gingen mit Holzknüppeln, Flaschen, Ketten und Steinen auf die Polizisten los. Die Demonstration konnte erst mit Gummiknüppeln und Polizeihunden aufgelöst werden. Es kam zu mehreren Festnahmen. Donnerstag, 15. Mai 1975 Fast unmerklich war in der Fürther Südstadt ein neues Altenheim entstanden. Das alte Sophienheim an der Jahnstraße hatte man für 4,6 Mio DM um- und ausgebaut. Zum 1. Juni konnten 51 Ein- und Zwei-PersonenAppartements neu bezogen werden. Träger der modernen Wohnanlage für ältere Bürger war die Innere Mission. Unglaublicher Zuspruch: Das prächtige Wetter sowie eine reizvolle Strecke trugen dazu bei, dass 8600 Marschierer am 5. Volksmarsch der Sektion Fürth im Deutschen Alpenverein teilnahmen. Start und Ziel war das Festzelt am Fürther Hafen. Die Wanderer hatten die Wahl zwischen einer 12 km und einer 20 km langen Strecke. Stadttheater Fürth: Konzert Stuttgarter Philharmoniker. Freitag, 16. Mai 1975 Eine Stadtratsdelegation kam von einer Fünf-Tage-Reise aus der schottischen Patenstadt Paisley zurück. Pechvogel der Gruppe war BM Heinrich Stranka, der gegen eine Glastüre des Hotels geprallt war und sich dabei mehrere Wunden zugezogen hatte, die genäht werden mussten. Schon an der Rezeption hatte er aus Versehen seine Tasche umgestoßen, worauf die von ihm gekaufte Whiskyflasche zu Bruch ging. Anlässlich des 25-jährigen Bestehens des TV Stadeln konnte 1. Vorsitzender Willy Harnack das 1000. Mitglied mit einem großen Blumenstrauß bei einem Maiball in der festlich geschmückten Turnhalle begrüßen. Im Fürther Filmprogramm zur Monatsmitte u.a.: „Die Uhr läuft ab“ mit Sean Connery und Ian McShane (Bambi) sowie „Robin Hood“, ein Walt Disney Film (City). Samstag, 17. Mai 1975 Die Stadt Fürth ging in einem Wettbewerb von ADAC, Verkehrswacht und Innenministerium zur Größe ihrer Einwohnerzahl als „fußgängerfreundlichster Ort Bayerns“ als Sieger hervor. Eine ganze Reihe von Kriterien waren in die Bewertung eingegangen, darunter z.B. auch die gelben Mützen für Schulanfänger. Der Verkehr in Richtung Burgfarrnbach musste jetzt keine Umwege mehr machen: Ein Omnibus der Linie 76 war das erste Fahrzeug, das von Bauamt und Polizei bei grünleuchtender Ampel die neue Brücke über die Bamberger Bahnlinie im Zuge der Würzburger Straße inoffiziell einweihte. Die halbe Brücke in stadtauswärtiger Richtung konnte nun befahren werden. Mit Hochdruck arbeitete man nun an der Fertigstellung der Fahrbahn stadteinwärts. In der Galerie Schwertl am Marktplatz stellte der Wiener Maler Fritz Dobretsberger seine Werke aus. Die Bilder vermittelten Trauer, Resignation und melancholische Tristesse. Stadttheater Fürth: „Hotel zum guten Ton“, Lustspiel von Hugh Leonard (Euro-Studio).

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