Dienstag, 17. Juni 1975 Vor lauter Gästen sah man kaum mehr das Haus: Zum Jubiläum des 50 Jahre alt gewordenen Hauses der Fürther Naturfreunde in Veilbronn waren etwa tausend Fürther in das Leinleitertal gekommen und feierten dort ein Bergfest. BM Heinrich Stranka hielt die Festansprache vor den vollbesetzten Tischreihen und vielen Ehrengästen. Moderne Lehrmittel im Wert von 4000 DM übergab Stadtrat Johannes Schmidtbauer in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Verkehrswacht an Oberschulrat Karl Wust für die Fürther Schulen. Fachberater Rudi Huber hatte beim Ankauf beratend mitgewirkt. Die Mannschaft des MTV Fürth, soeben aufgestiegen in die Landesliga Mitte, fand sich komplett zum Arbeitsdienst ein, um mit einem Gemisch aus Humus und Torf den Belag des A-Platzes zu verbessern. Im Hinblick auf eine ausgiebige Brotzeit hinterher machte die nicht alltägliche Tätigkeit den Spielern sichtlich Spaß. Donnerstag, 19. Juni 1975 Modernen Schulunterricht konnten die Eltern der Schüler in der Hauptschule Finkenschlag erleben. Belauschen konnte man seine Sprösslinge in den Physik- und Chemieräumen sowie im Sprachlabor. Anschließend gab es von der Schulküche die wunderbare Kombination von Salatbuffet und Bowle. Die Fürther Stadtmeisterschaften der Reiter auf der Anlage der Reiter-Union verfehlte ihre Anziehungskraft nicht: Mit rund 50 Pferden fanden sie eine selten gute Besetzung. Erfolgreichste Reiter in den verschiedenen Wettbewerben waren damals Uwe Radda und Hans Werner Boden. Bei der SpVgg unterzeichnete Spieler Siegfried Grimm (SpVgg Bayreuth, früher 1. FC Nürnberg) einen ZweiJahres-Vertrag. Reserve-Torhüter Hillmann verließ das Kleeblatt Richtung Bayreuth, Schöpe und Plößl beendeten aus gesundheitlichen Gründen ihre Karriere und Ruhdorfer erhielt keinen neuen Vertrag mehr. Die noch laufenden Verträge mit Detsch und Puscher wurden einvernehmlich gelöst. Freitag, 20. Juni 1975 Ab Herbst 1975 sollte es neben der Schwimmgemeinschaft Fürth nun auch die Spielgemeinschaft im Handball geben. Die Vorstände von SpVgg und TV Fürth 1860 unterzeichneten einen Vertrag, der die „Handballgemeinschaft TV Fürth 1860/SpVgg“ begründete. Man erhoffte sich durch diese Konzentration eine Leistungssteigerung. Ausgangspunkt für die Männer war die Bezirksklasse, bei den Frauen die LandesklasseNord. Die SpVgg präsentierte ihren neuen Trainer: Der 38-jährige Hans Cieslarczyk erhielt einen Vertrag für ein Jahr. Der ehemalige siebenfache Nationalspieler, dessen Laufbahn 1954 beim SV Solingen begann, hatte vorher den Offenburger FV trainiert. Im Fürther Filmprogramm zur Monatsmitte u.a.: „Szenen einer Ehe“ mit Ingmar Bergman und Liv Ullmann (Bambi) sowie „Das verrückteste Auto der Welt“ mit Rudolf Zehetgruber und Evelyne Kraft (City). Samstag, 21. Juni 1975 Damals eine technische Sensation: Ein klobiger Videorekorder, mit dem man Fernsehsendungen aufzeichnen und später wiedergeben konnte. Das Haus Grundig spendierte der Fürther kaufmännischen Berufsschule ein derartiges Gerät. Die Fürther Anwohner in der Königstraße konnten aufatmen: Die VAG befestigte ihre neuen Straßenbahnschienen in Beton. Damit blieb den Anliegern ab sofort das Fahrzeuggerumpel über das holprige Kopfsteinpflaster erspart. Außerdem waren „Pflasterer“ Mangelware geworden. Vor Auslaufen der „Investitionszulage“ zum 30. Juni 1974 brachte die Stadt Fürth schnell noch einige Millionenaufträge auf den Weg. Alle Projekte fielen in den Zuständigkeitsbereich der Stadtwerke wie Fernwärmeleitungen, Heißwasserkessel, Luftentfeuchter oder auch zwölf neue Omnibusse. Dem Beispiel Nürnbergs folgend, gab die Stadt Fürth ihre Beteiligung am „Großkraftwerk Franken“ für 5,69 Mio DM an das Bayernwerk ab. Montag, 23. Juni 1975 An der Ecke König-, Bahnhof- und Moststraße hatten nun die Räumfahrzeuge das Sagen. Die alten Häuserzeilen wurden abgerissen, um eines Tages neuen städtebaulichen Dominanten Platz zu machen. Die Anlieger hatten etliche Tage unter den Staubwolken zu leiden. Heute steht hier das NH-Hotel (Königstraße 140). Das Hardenberg-Gymnasium bot erstmals ein Schulsportfest ohne großen Sport. Dabei wurden alle Klassen auf eine Rundwanderung geschickt, die schließlich am Lohnert-Spielplatz endete. Dort gab es dann publikumswirksame Sportvorführungen, bei denen der Spaß im Vordergrund stand. Höhepunkt war ein Fußballspiel Eltern gegen Schüler mit drei Halbzeiten. Die bekannte Fürther Künstlerin Gudrun Kunstmann stellte ihre weitgereiste Menagerie im Nürnberger Tiergarten
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