aus. Glanzstück der Sammlung war ein lebensgroßer Bronze-Delfin. Dienstag, 24. Juni 1975 Der Fürther Stadtrat beschloss eine Ausweitung der Besuchszeiten am Fürther Krankenhaus auf alle Wochentage. In der Kinderklinik blieb es bei der Besucherregelung über die Außenbalkone bei Trennscheiben und Telefonen. Nach langen Diskussionen gab es doch zu viele „Wenn und Abers“ für direkte Besuche am Kinder-Krankenbett. Der Stadtjugendring unternahm eine Studienreise nach London. Die 12-köpfige Gruppe besuchte bestehende Jugendzentren und informierte sich über geplante örtliche Kommunikationszentren. Chefarzt Dr. Schlotter feierte seinen 65. Geburtstag. Der Düsseldorfer war seit 1948 Leiter der Röntgenabteilung am Fürther Krankenhaus. Damals hatte er allein mit einer Assistentin begonnen. 1975 erbrachten sechs Ärzte und zehn medizinisch-technische Assistentinnen pro Jahr mehr als 100.000 Röntgenaufnahmen. Die Fürtherin Angelika Wagner, frühere Deutsche Meisterin im Eiskunstlauf, heiratete in der St.-Michaelskirche. Star unter den Gästen war allerdings ihr Bruder Conny Wagner. Mittwoch, 25. Juni 1975 Die „Kgl-priv.-Schützengesellschaft“ führte ihr traditionelles Vogelschießen durch. Wie immer wurde der noch amtierende Schützenkönig von zu Hause abgeholt und mit Kapelle zum Schützenhaus gebracht. Da Schützenkönig Mayer in Nürnberg wohnte, überbrückte man einen Teil der Strecke per Straßenbahn. Mit dem 190. Schuss wurde der letzte Rest des Vogels weggeschossen und der neue Schützenkönig stand mit Jürgen Bandlow fest. Die Fürther Gymnasien feierten das Abitur auf unterschiedliche Weise: Mit einem großen Schulkonzert wurden die 39 Abiturienten des Schliemann-Gymnasiums verabschiedet. Im Hardenberg-Gymnasium konnte OStD Dr. Jäger 99 Abiturienten das Zeugnis der Hochschulreife überreichen. Danach tanzte man zu flotten Klängen und amüsierte sich bei Rostbratwürsten und Wein. Beim Jahresfest im „Eigenen Heim“ versank der Festplatz an der Feldstraße im Morast. Ständige Gewitterregen hatten den Untergrund knöcheltief aufgeweicht. Trotzdem kam es am Abend noch zum traditionellen Fackelzug. Donnerstag, 26. Juni 1975 Fürther Jugendliche hatten vor dem Wartehäuschen der Fürther Freiheit einen Informationsstand aufgebaut und verteilten Informationsmaterial an Passanten. Darin war vom „öden Freizeitangebot“ Fürths die Rede, zu dem ein neu zu schaffendes Kommunikationszentrum eine klare Alternative darstellen sollte. Mit einem rosaroten Pfeil zielte die neue Werbeidee von Theaterleiter Kraft-Alexander mitten ins kulturbewusste Fürther Bürgerherz. Der Pfeil auf dem plakatgroßen Werbeschild zeigte akkurat auf die rosarote Kuppel des Fürther Stadttheaters im grauen Häusermeer. Eine Einstimmung zur Theaterspielzeit 1975/76. Der Staatsbesuch des österreichischen Bundeskanzlers Bruno Kreisky in Fürth dauerte nur ein paar Minuten. Von der Nürnberger Burg kommend traf er, von „grünen Mäusen“ eskortiert, am Landungssteg Alte Veste ein. Dort begab er sich an Bord der „Neptun“ und wurde dort von OB Scherzer begrüßt. Aus Zeitmangel konnte man dem Staatsgast nicht viel vom Kanal zeigen, deshalb wendete das Schiff sofort und dampfte wieder in Richtung Nürnberg ab. Freitag, 27. Juni 1975 Der Lions-Club Fürth unterstützte mit einer großangelegten Aktion die Restaurierung der 1974 aus der Zirndorfer St.-Rochus-Kirche gestohlenen Bilder. Von den rund 30.000 DM Restaurierungskosten übernahm man 10.000 DM. Dazu verkaufte man Bilder des Zirndorfer Malers Franz Krauss vor dem Gebäude der Deutschen Bank in Zirndorf. Alle gestohlenen Bilder konnten restauriert und neu gerahmt werden. In einem Leserbrief an die FN beklagte man sich über die Inkompetenz der beim Stadtplanungsamt angesiedelten Beratungsstelle für Altbausanierung. Dort erklärte man lapidar, man könne nicht helfen und verwies auf die Veröffentlichung im Amtsblatt. In der Schalterhalle der Sparkasse an der Maxstraße präsentierte der Maler Josef G. Kemmeter einen Teil seiner Werke. Die melancholisch wirkenden Bilder bestachen durch eine konsequente Schwarz-Weiß-Malerei. Samstag, 28. Juni 1975 Halbzeit bei der Umstellung Fürths auf Erdgas: 13 von 22 Bezirken waren nun umgestellt. Die Stadtwerke hatten Vorarbeit und Beratung übernommen, eine Spezialfirma nahm die eigentliche Umrüstung vor. Das neue Erdgas wies gegenüber dem bisherigen Stadtgas eine geringere Feuchte und einen etwa doppelt so hohen Druck auf. Manche Hausfrauen brachten in das Beratungsbüro der Stadtwerke sogar ihren Gansbräter mit, um zu sehen, ob dieser auch in einen neu anzuschaffenden Herd passen würde. Die BIG-Spielwarenfabrik errichtete in Stadeln an der Erlanger Straße einen neuen Bürotrakt für 4 Mio DM. Damit
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