Neuzugänge unterschrieben für jeweils zwei Jahre in Fürth. Im Fürther Filmprogramm zum Monatsbeginn u.a.: „Der Pornoreport“ mit Joop Wilhelmus und John Jesnar (Bambi) sowie „Plattfuß räumt auf“ mit Bud Spencer und Enzo Cannavale (City). Samstag, 5. Juli 1975 Der Verein für Heimatforschung „Alt-Fürth“ besuchte die historischen Rathäuser Frankens. Dazu machten die Fahrtteilnehmer in Bad Windsheim, Ochsenfurt, Iphofen und Dettelbach Station, um sich die Geschichte der Räumlichkeiten erklären zu lassen. Geselligkeit bei Kaffee und Kuchen kamen trotzdem nicht zu kurz. Prälat Nicolaus Pieger beging seinen 75. Geburtstag und zugleich sein 50. Priesterjubiläum. Er stammte aus Kirchehrenbach bei Forchheim. Er wirkte 13 Jahre in der Auslandsseelsorge in Rumänien sowie in Odessa. 1947 trat er die Pfarrstelle in St. Heinrich an. 1965 ernannte Kardinal Döpfner den Fürther Geistlichen zum „Geistlichen Betreuer der Russlanddeutschen in Sibirien und Mittelasien“. Für die hierbei erworbenen Verdienste erhielt Pieger das Bundesverdienstkreuz. Viele Neu- und Umbauten in der Gemeinde gingen auf seine Initiative zurück. Die St.Heinrichs-Gemeinde ehrte ihn mit einem Festgottesdienst. Die SpVgg hatte die erste Saison in der zweiten Bundesliga – wie die meisten Vereine – mit einem Minus abgeschlossen. Mit durchschnittlich 8000 Besuchern hatte man gerechnet, es kamen jedoch nur 5700. Ein Minus von etwa 150.000 DM stand deshalb zu Buche. Vehement wehrte man sich in der Presse gegen Gerüchte um zu hohe Spielergehälter. Das Durchschnittsgehalt eines Spielers betrug brutto 2600 DM. Montag, 7. Juli 1975 Mittelfrankens Taucherelite legte im Scherbsgrabenbad die DLRG-Prüfung ab. Die Taucher waren fast unter sich, da starker Regen die Badbesucher alle vertrieben hatte. Nach 50 vorangegangenen Lehrgangsstunden nahm die Prüfung im Fürther Sommerbad einen ganzen Tag in Anspruch. Nach Theorie und Praxis gab es bei Bestehen am Ende ein Prüfungszeugnis. Das 11. Fürther Sommerfest auf der Hardhöhe begann mit Gewitteruntermalung. OB Scherzer, als Grußwort-OB in vielen Bierfestschlachten gereift, erwies sich als perfekter Anzapfer. Dann wurden die Humpen zum Eröffnungsschluck gehievt. Ziemlich selten: Bei der SG Quelle 1860 Fürth fand ein Fußball-Trainerwechsel zwischen zwei ehemaligen Nationalspielern und einstigen Mannschaftskollegen bei der SpVgg statt. In Dambach löste Herbert („Ertl“) Erhardt nun Richard Gottinger ab, der die 60er bisher trainiert hatte. Gottinger übernahm anschließend das Traineramt beim ASV Zirndorf. Dienstag, 8. Juli 1975 Das „Rote Ross“ an der Waaggasse feierte sein 500-jähriges Bestehen. Das historische Gasthaus im Stil eines fränkischen Fachwerkbaus blickte auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Nachweisbar war der Gasthof für Durchreisende an der Straße nach Würzburg und Frankfurt seit 1475. Die ganze Waaggasse war aus dem früheren Rosshof entstanden. 1835 wurde neben dem Gebäude die Waage eingerichtet. 1975 gehörte das Anwesen der Brauerei Berg-Bräu, allein das Uhrentürmchen blieb bei der Stadt Fürth. In Fürth wurden die Fußgängerzonen-Umleitungen in Kraft gesetzt. Ein Chaos trat nicht ein. Kern der Neuregelung war ein Einbahnstraßen-System, das von den Autofahrern überraschend schnell angenommen wurde. In der Schwabacher Straße wurden sofort weitere Aufgrabungen vorgenommen und die Straße als „echte“ Fußgängerzone von den Fürthern in Besitz genommen. Neuralgischer Punkt der neuen Verkehrsführung war die Ecke Rudolf-Breitscheid-/Friedrichstraße, wo die Linksabbieger lange warten mussten, weil die Straßenbahnen viel Phasenzeiten beanspruchten. Mittwoch, 9. Juli 1975 Der Fürther Stadtrat beschloss, das städtische Brause- und Wannenbad an der Frauenstraße (Volksbad III) zum 29. September zu schließen. Es fehlte an Brause- und Badewilligen. Nicht weil der Drang zur Sauberkeit abnahm, sondern weil immer mehr Wohnungen ein eigenes komfortables Bad aufwiesen. Am Fürther Stadttheater hatte eine längst geplante Fassadenreinigung begonnen. Dazu waren die Fassadenteile mit einem Geflecht aus Stahlrohren und Gerüstbrettern umgeben. Für 115.000 DM wurde der graue Sandstein wieder hell. Die Technik war nicht unfehlbar: Nach Regenfällen zeigte das Hochwasserschild an der Fuchsstraße stets „Hochwassser“ an, obwohl der Verkehr noch ungehindert fließen konnte. Deshalb montierte man den rotweiß gestreiften Schrankenbalken jetzt ab. Der „Stadtverein Hardhöhe“ legte rechtzeitig zum Beginn des Sommerfestes eine neue Nummer seines Nachrichtenblattes vor. Das 80-Seiten-Magazin war weiterhin kostenlos. Donnerstag, 10. Juli 1975
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