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zehn DM und ließ die Differenz dem BRK-Neubau zukommen. Der neu renovierte Saal im „Schwarzen Kreuz“ war für den Ball komplett ausgebucht. Mittwoch, 16. Juli 1975 Wallenstein, die Kinderlore und der Bürgermeister, allesamt Hauptpersonen der Dinkelsbühler Kinderzeche, machten ihre Aufwartung bei OB Scherzer im Fürther Rathaus. Sie luden den OB und natürlich die ganze Fürther Bevölkerung zu ihrer Festwoche ein. Die „Gesamtschule“ Tannenplatz, bestehend aus Maischule, Hans-Böckler-Schule und Helene-Lange-Gymnasium, veranstaltete erstmals ein gemeinsames Sportfest in der Arena der Bezirkssportanlage am Schießanger. Nach Gymnastik-Vorführungen und leichtathletischen Wettbewerben war der Höhepunkt das Fußball-Match der Lehrerteams als letzter Programmpunkt der Veranstaltung. Die Innere Mission weihte offiziell ihr großzügig erweitertes Sophienheim Ecke Schwabacher und Jahnstraße ein. Zur Eröffnung konnte Dekan Theodor Heckel OB Scherzer und Staatssekretär Dr. Vorndran begrüßen. Der Architekt hatte das Kunststück fertiggebracht, auf 1100 qm Grund 79 Altenplätze unterzubringen. 4,6 Mio DM wurden dabei verbaut. Donnerstag, 17. Juli 1975 Dienstleistung stand damals hoch im Kurs: Alles, was die Waschmaschine nicht aufnahm, musste zur Reinigung gebracht werden. Das Fürther Unternehmen „Expressreinigung Wallie“ eröffnete im Stadtgebiet deshalb schon seine sechste Filiale. Der letzte Ableger der Schnellreinigungskette stand den Fürthern in derTheaterstraße 24 zur Verfügung. Im Alter von 69 Jahren starb Dr. Adolf Schwammberger im Fürther Stadtkrankenhaus. Seit 1936 leitete er Stadtarchiv und Stadtmuseum bis zu seinem Ruhestand. Der von ihm initiierte Geschichtsverein „Alt-Fürth“ brachte es unter seiner Führung auf 1770 Mitglieder und war damals die größte derartige Organisation von HobbyGeschichtsforschern in der Bundesrepublik. Mit unzähligen Vorträgen und Veröffentlichungen (u.a. das Geschichtslexikon „Fürth von A-Z“) hatte der Historiker bei der Fürther Bevölkerung das Verständnis für Geschichte und Heimatpflege geweckt. Mit lockerem Charme und Ironie gelang es Dr. Schwammberger bei barocken Suppenessen, Stadtführungen oder Exkursionen die stets zahlreichen Teilnehmer in seinen Bann zu ziehen. Freitag, 18. Juli 1975 Tengelmann war damals auf Expansionskurs: Nach Supermärkten in der Herrnstraße (beim Stresemannplatz) und Blumenstraße (ehemaliges Kino „Weltspiegel“) eröffnete man jetzt die 3. Fürther Filiale in der Rudolf-BreitscheidStraße nahe der Fürther Freiheit. Rauschenden Beifall fanden die musikalischen Darbietungen der Grundschule Oberfürberg unter der Leitung von Rektor Fasold. Höhepunkt war eine „Spatzenkantate“. Das Gebäude der ehemaligen „Stein-Schule“ in der Rudolf-Breitscheid-Straße wurde abgerissen. Eigentümer war die Gothaer Versicherung, die anschließend ein neues Wohn- und Geschäftshaus auf diesem Grundstück errichtete. Im Fürther Filmprogramm zur Monatsmitte u.a.: „Commander Stones: Ihr bester Mann“ mit Kirk Douglas und Senta Berger (Bambi) sowie „Der große Blonde kehrt zurück“ mit Pierre Richard und Jean Carmet (City). Samstag, 19. Juli 1975 Das „Cinemobil“ der Nürnberger Meisengeige gastierte für zwei Wochen in der Fürther Altstadt. Vor dem Häusergerümpel des Synagogenplatzes baute man das Zelt auf, die Vorführkabine befand sich im Lastwagen. Der fahrbare Ableger der damals weithin renommierten Nürnberger Kinokneipe am Laufer Schlagturm stieß in Fürth auf große Resonanz, wurden doch stets anspruchsvolle und originelle Filme gezeigt. In Fürth liefen je eine Woche die Streifen „Wildwechsel“ sowie „Harold und Maude“. Der „Waterloo-Oxford-Clee-Club“ aus Baden im kanadischen Ontario machte Station auf der Fürther Freilichtbühne im Stadtpark. Die Indianer aus dem Reservat Oshweken sangen und tanzten, was das Zeug hielt und holten sich auch Tänzer aus dem Publikum. Schüler der Kollegstufe des Hardenberg-Gymnasiums unter der Leitung ihres Kunsterziehers Ernst-Ludwig Vogel erarbeiteten diverse Entwürfe zur Gestaltung des Häusergewinkels im Sanierungsgebiet der Fürther Altstadt. Ziel der Arbeiten im urbanen Raum war es, eine goldene Mitte zwischen Abriss und totaler Erhaltung zu finden. Montag, 21. Juli 1975 Im Monat Juli stellte der Fürther Maler Johannes Schopper einige seiner Bilder in der Schalterhalle der Stadtsparkasse an der Maxstraße aus. Landschaften gerieten bei ihm zum freundlichen Idyll mit frischen Farben, seine Porträts zeichneten sich durch fotografische Genauigkeit aus.

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