Die SpVgg verlor im ersten Heimspiel der Saison im Ronhof vor 3000 Zuschauern gegen den FC Homburg 0:3. Damit belegte man aktuell Platz 18 (von 20) der Tabelle. Dienstag, 19. August 1975 Ein Fürther Geschäftsehepaar hatte am Ende eines Tanzabends in einem Nürnberger Café die Nase voll: Weil die Ehefrau aus Bequemlichkeitsgründen ihre Schuhe ausgezogen hatte, erhielt sie von der Inhaberin nach einem Disput Lokalverbot. Als das Ehepaar der Aufforderung, das Lokal zu verlassen nicht gleich nachkam und erst die Getränke austrinken wollte, löste dies einen Polizeieinsatz aus, an dessen Ende die Frau von einem Polizisten an den Haaren aus dem Lokal geschleift wurde. Der „Aeroclub Fürth“ und sein Flugfeld in Seckendorf wurden in den bayerischen Rettungsdienst einbezogen. Die Luftrettungsstaffel Bayern richtete hier ihren 22. Stützpunkt ein. In diesem Rettungsdienst stellten sich private Piloten und Flugzeugeigentümer in völlig unbürokratischer Weise und zumeist ohne Bezahlung für öffentliche Aufgaben zur Verfügung. Hierzu zählte z.B. die Hilfe bei Katastrophen oder das Melden der Position von Waldbränden oder wilden Müllkippen. Mittwoch, 20. August 1975 Die wegen der kommenden Fußgängerzone in der Schwabacher Straße eingerichtete Umleitung des Straßenverkehrs erhielt nun ihre letzte Sicherheitsschranke. An der Königswarter-/Rudolf-Breitscheid-Straße wurde am Weg über die Straßenbahngleise eine neue Ampelanlage in Betrieb genommen. Zur Eröffnung seiner neuen Platzanlage hatte der TSV Wilhermsdorf die Profis der SpVgg eingeladen. In dem Freundschaftsspiel setzte sich die SpVgg mit 5:1 klar gegen den A-Klassisten durch. Nachdem unbekannte Flegel einen Teil der 45 Holztafeln mutwillig zerstört und aus ihren Verankerungen gerissen hatten, wurde der „Lehrpfad“ im Fürther Stadtwald bei Oberfürberg wieder instandgesetzt. Die Renovierung wurde teuer, kostete doch jede Tafel 120 DM. Die neuen Tafeln waren mit unverbiegbaren T-Eisen versehen. Donnerstag, 21. August 1975 Fürths neuem Trainer Hans „Cissi“ Cieslarczyk war es kaum mehr möglich, einige Mußestunden im Freibad am Scherbsgraben zu verbringen. Betrachtete man ihn anfangs noch aus der Ferne, so rückten ihm doch bald die jugendlichen Autogrammjäger auf den Pelz. So endete fast jeder Badbesuch mit unfreiwilligen Autogrammstunden. Der Fürther Lionsclub übernahm die Restfinanzierung in Höhe von 3500 DM für die Renovierungsarbeiten der gegen Jahresende 1974 geraubten Kirchenbilder in der Zirndorfer St.-Rochus-Kirche. Einen entsprechenden Scheck übergab man den Geistlichen Wagner und Thienschmied. Die Erdgasumstellung in Fürth ging ihrem Ende entgegen. Das neue Erdgas kam nach dem „langen Marsch“ durch die Fürther Ringleitungen wieder im Gaswerk an und füllte dort den ersten Gashochbehälter, nachdem die letzten Reste Stadtgas abgefackelt waren. Die SpVgg verlor ihr Auswärtsspiel beim SV Chio Waldhof mit 1:3. Das Tor für Fürth erzielte Grimm. Damit belegte man mit Platz 19 den vorletzten Tabellenplatz. Freitag, 22. August 1975 In der Gegend des Jugendhauses am Lindenhain stand am Schießanger ein langgezogener hoher Bretterzaun, der irgendwie an die Berliner Mauer erinnerte. Dahinter sollte bis Ferienbeginn ein Abenteuerspielplatz für Kinder entstehen und in Betrieb genommen werden. Doch bis Ferienende stand nur der Holzzaun einsam in der Gegend. In einem Leserbrief an die FN verwahrte sich OB Scherzer gegen die Formulierung eines Leserbriefschreibers, die Stadt Fürth würde „Mietwucher von Amts wegen“ betreiben. Ausgangspunkt war eine Erhöhung der Entschädigungssätze (Heizung, Strom, Wasser, Warmwasser, Bettwäsche und Handtücher) für die Bewohner – meist Krankenschwestern - der Personalunterkünfte im Stadtkrankenhaus. Samstag, 23. August 1975 Die VAG Nürnberg-Fürth bestellte zwölf supermoderne und bequeme Straßenbahnwagen zum Stückpreis von mehr als 800.000 DM. Die ersten von ihnen sollten im Herbst 1976 in Dienst gestellt werden. Sie ersetzten Fahrzeuge, die bereits 35 bis 40 Jahre im Einsatz waren. Die neuen Wagen hatten eine Höhe der ersten Trittschwelle von 28 cm (bisher 40 cm) und verfügten über eine Haltestellenansage per Tonband. Türen gab es beidseitig, so dass sie nicht erst an einer Wendeschleife „wenden“ mussten. St.-Michael hinter Gittern: An der ältesten Fürther Kirche begannen die Renovierungsarbeiten. Dazu wurde ein Teil des Gebäudes aus Sicherheitsgründen mit einem Drahtzaun umgeben. Als erstes stand eine Neueindeckung des Daches an, hatte doch der Wind schon zum wiederholten Male die Schindelzahl gelichtet. Nachdem es in den ersten Spielen der SpVgg noch gar nicht gut geklappt hatte, spendete die Grüner-Brauerei für jedes erzielte Tor der SpVgg beim nächsten Heimspiel gegen Darmstadt 98 ein 20 Liter-Fass für die Mannschaft.
40