Seite:Kuntermann 1975.pdf/41

Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen.

Kurz vor der Freigabe der Bundesstraße 8 zwischen Wehlauer und Stiftungsstraße wurde in einem Teil der Würzburger Straße in Höhe Hochstraße das Blaubasaltpflaster herausgerissen. Die betroffene Fläche wurde geteert, da Parkbuchten entstanden und Randsteine gesetzt wurden. Montag, 25. August 1975 In der Schalterhalle der Stadtsparkasse an der Maxstraße waren wieder einmal Werke des Vacher Malers und Grafikers Fritz Lang zu sehen. Die fränkischen Landschaftsbilder bedurften keiner Erklärungen. Kunstkenner konnten sich überlegen, wo ihr Geld besser angelegt war, am Schalter der Bank oder beim Kauf von Gemälden eines Fritz Lang. Die Zahl der „Hobby-Kapitäne“ auf dem Europakanal nahm von Jahr zu Jahr zu. Zwar waren Lastschiffe eher selten zu sehen, da die Verbindung zur Donau noch nicht hergestellt war, aber die Fränkische Personenschifffahrt („Frankonia“) war stets gut gebucht und im Fürther Sportboothafen herrschte an den Wochenenden Hochbetrieb. Motorboote, Segler und Ruderboote bevölkerten bei schönem Wetter den Wasserweg. Die SpVgg verlor ihr Heimspiel im Ronhof vor 3000 Zuschauern gegen den SV Darmstadt 98 mit 0:1. Damit blieb man weiter auf Platz 19 der Tabelle. Die Talfahrt hielt an. Da Geld für Neueinkäufe nicht vorhanden war, versuchte es der Trainer jetzt mit der „harten Welle“. Dienstag, 26. August 1975 Dass der Bau der Südwesttangente ernst gemeint war, konnte man am Ortsende von Unterfürberg sehen. Hier entstand ein Fußgängertunnel unter der Südwesttangente, durch den man zum schmalen Fürberger Steg gelangen konnte, der den Europakanal überquerte. Der Kleintierzuchtverein „Germania B 463“ veranstaltete auf seiner neuen „Karl-Leupold-Zuchtanlage“ an der Kleinen Mainau eine große Kleintierschau mit nahezu 600 Kaninchen. OB Scherzer, der Schirmherr der Veranstaltung, eröffnete die Schau, nicht ohne das eine oder andere ihm gereichte Karnikel gestreichelt zu haben. Die Reiter-Union führte auf ihrem Gelände nahe dem Fürther Friedhof ein zum Übungsspringen geratenes Turnier durch. Etwa 50 Pferde waren daran beteiligt, der Nachwuchs war mit rund 20 Teilnehmern stark vertreten. Durch eingetretenen Dauerregen bestand vor einigen Hindernissen Rutschgefahr. Zu den besten Reitern zählten die Fürther Uwe Rada, Eugen Morgenweck und Hans Werner Boden. Mittwoch, 27. August 1975 Die vier schnellsten Langstreckenläufer der Welt besichtigten die Grundig-Werke in Fürth. Steve Williams (USA), Steve Riddick (USA), Mike Boit (Kenia) und Rod Dixon (Neuseeland) ließen sich geduldig die elektronischen Neuheiten des Fürther Werkes vorführen. Anschließend wurden die Stars zu Adidas und Puma nach Herzogenaurach gefahren, wo sie nach den neuesten Trends ausstaffiert wurden. Die durch Dauerregen überfluteten Rednitzwiesen bei Vach erwiesen sich wie ein gedeckter Tisch für Störche. Durch das aufsteigende Wasser wurden allerlei Kleintiere aus ihren Schlupfwinkeln gescheucht. Die Störche wateten in breiter Front durch das seichte Wasser und erbeuteten zahlreiche Frösche, Mäuse und Eidechsen. Bei der SpVgg wurde hart trainiert. Zwar hatten sich Detsch, Dennerlein und Klump wieder von ihren Blessuren erholt, aber jetzt waren Bergmann, Jensen, Unger und Efferenn angeschlagen. Durch die ständigen Änderungen im Mannschaftsgefüge mangelte es vor allem am Spielverständnis. Donnerstag, 28. August 1975 Nach einjähriger Bauzeit wurde die neue US-Grundschule in der Fürther John-F.-Kennedy-Straße in der Fürther Südstadt eingeweiht. Das Projekt für die amerikanischen Grundschüler hatte 4,5 Mio DM gekostet. In der sechsklassigen Schule konnten in 27 Klassenräumen etwa 800 Schüler unterrichtet werden. Dazu kamen noch Fachräume und Lehrerzimmer. Aus dem Fürther Rathaus waren OB Scherzer und Senator Stadtschulrat Hauptmannl herbeigeeilt, um beim „ribbon cutting“ mit der Schere dabei zu sein. Dann erhielt Brigadegeneral George B. Price die Schlüssel überreicht. In der angrenzenden US-High-School in der Fronmüllerstraße wurden damals 1275 US-Oberschüler unterrichtet. Im Alter von 87 Jahren verstarb OStD i.R. Dr. Emil Englmaier. Er war von 1946 bis 1953 Leiter des HeinrichSchliemann-Gymnasiums gewesen. Der gebürtige Fürther trat bei Konzerten auch als Violinvirtuose auf und unterrichtete als Pensionär nebenamtlich noch bis 1961 am Nürnberger Mädchenrealgymnasium. Freitag, 29. August 1975 Nach längerem Warten wurde die Brücke an der Würzburger Straße über die Bamberger Bahnlinie komplett für den Verkehr freigegeben. Jeweils zwei Fahrspuren führten in beide Richtungen. Der gesamte Neubau der Brücke sowie der Ausbau der Straßen in ihrem Bereich hatten der Stadt 5,2 Mio DM gekostet. Die Umleitungen hatten ein Ende.

41