Rund 60 Fürther Schüler absolvierten im Rahmen des Fürther Ferienprogramms einen Kurs für „Erste Hilfe“. Sie opferten dafür eine komplette Ferienwoche. An den schwierigen Bein- und Schulterverbänden sowie an den Kopfverbänden konnte der stellvertretende Kreisvorsitzende des BRK, Dr. Oskar Lex, am Schlusstag nichts aussetzen. Kein Wunder, dass alle Teilnehmer die Prüfung bestanden hatten. Da der Kader der Vertragsspieler der SpVgg mit 18 Lizenzkickern recht bescheiden war, lud Trainer Cieslarczyk sechs talentierte Jugendspieler mit zu den Trainingseinheiten ein. Es handelte sich um die Spieler Schuster, Hofmann, Hoyer, Goß, Weigmann und Madsius. Samstag, 30. August 1975 Grundig trat mit einer innovativen Neuerung vor die Presse: Bei Kopfhörern ersetzte jetzt ein unsichtbares Infrarotlicht die Kabelverbindung zwischen Stereoanlage und Kopfhörer. Die Lautstärke ließ sich am Kopfhörer individuell nachregulieren. Damit hatte der Hörer volle Bewegungsfreiheit. Die Fürther Offsetdruckerei Kunstanstalt Krugmann in der Herrnstraße 45 setzte mit ihrem Neubau Maßstäbe. Die Firma verfügte in den Hallen über eine Nutzfläche von 10.000 qm. Die ursprünglich in dem roten Backsteinbau Ecke Kaiser- und Karolinenstraße beheimatete Firma war 1913 gegründet worden. Im Lauf der Zeit hatte man sich auf Etikettierungen und Werbedrucksachen spezialisiert. Heute ist die Firma längst abgewickelt und nach dem Abriss entstehen hier Wohnbauten. Die Umstellung vom Stadtgas auf das neue Erdgas war jetzt in allen 22 Bezirken abgeschlossen. 30 Monteure und 25 Mitarbeiter der Fürther Stadtwerke waren fünf Monate lang mit der Umstellung beschäftigt gewesen. Im Fürther Stadttheater probte Theaterleiter Kraft-Alexander mit prominenten Schauspielern: In der Komödie „Einladung ins Schloss“ von Jean Anouilh standen die Stars Lil Dagover und Thomas Fritsch auf der Bühne. Die Inszenierung erfolgte für das Schweizer Tournee-Theater, das Stück selbst wurde in Fürth erst an Silvester aufgeführt. Montag, 1. September 1975 Die Verkehrsunfallstatistik der Polizei für Juli verzeichnete 146 Unfälle im Stadtgebiet. Im Juli des Vorjahres waren es 131 gewesen. Die Unfälle mit Personenschäden lagen bei 79 (Juli 1974: 54). Es war nur ein Verkehrstoter zu beklagen (1974: vier). Der zukünftige neue Fürther Busbahnhof stand jetzt zumindest schon im Modell. Der Nürnberger Architekt Hermann Scherzer erstellte die Pläne für das 12-Mio-DM-Projekt auf dem Gelände des alten Gaswerks zwischen Leyher- und Karolinenstraße. Allein die Abstellhalle sollte später 40 Busse aufnehmen. An einer vom Jugendamt der Erzdiözese Bamberg geplanten Israelreise nahmen 27 junge Menschen aus Fürth und Umgebung teil. Sie lernten die israelische Gastfreundschaft zwischen den Golanhöhen und dem Toten Meer kennen. Trotz des riskanten Reiseziels kehrten alle Beteiligten wohlbehalten und begeistert wieder nach Fürth zurück. Die SpVgg verlor ihr Auswärtsspiel bei Schweinfurt 05 glatt mit 0:2. Damit blieb man nach fünf Spielen und null Punkten weiter auf Platz 19 der Tabelle. Dienstag, 2. September 1975 Nach einer Marktstudie der Grundig AG Fürth hielten fünf Sechstel aller Fernsehgeräte länger als sieben Jahre. Fast 40% hatten eine Lebensdauer von mehr als zehn Jahren. 11% liefen sogar länger als 15 Jahre. Die lahmende Konjunktur machte auch vor den amerikanischen Streitkräften nicht halt. Ein Sonderabkommen sah vor, dass aus amerikanischen Diensten entlassene deutsche Arbeitnehmer bundesweit bevorzugt in den deutschen öffentlichen Dienst übernommen wurden. Die Pressestelle der in Nürnberg-Fürth stationierten Streitkräfte wies jedoch darauf hin, dass in der hiesigen Region weiterhin keine Entlassungen zu befürchten seien. Das Sonderabkommen brauchte nicht in Anspruch genommen werden. Dekan Heckel und Kreisdekan Luther führten Vikar Goertz in sein pfarrliches Amt in der Auferstehungskirche ein. Die Gemeinde nahm regen Anteil daran. Mittwoch, 3. September 1975 Dreist: Ein etwa 35-jähriger Mann überfiel die 68-jährige Inhaberin des Zeitungskiosks im Fürther Hauptbahnhof und erbeutete dabei 1057 DM. Der Raub geschah vor Augenzeugen, die den Täter jedoch nicht aufhalten konnten. Dieser entkam unerkannt. Dichtes Gedränge auf der erst halbfertigen Fürther Fußgängerzone. In der östlichen Hälfte der Schwabacher Straße zwischen Max- und Mathildenstraße herrschte schon reger Betrieb. Die Geschäftsleute in der „Zone“ warteten schon ungeduldig auf das Ende der Arbeiten bis zum Beginn der Fürther Kirchweih, um mit eigenen Ideen auf die Straße gehen zu können. In der Fürther Altstadt-Sanierungswüste rührte sich etwas: Die Baugesellschaft „Neue Heimat“ hatte am Ende der Katharinenstraße vor Jahren schon einen Neubau in Winkelform mit Mietwohnungen hochgezogen. Nun sollte ein
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