weiterer Wohnblock folgen. Die ursprüngliche Absicht, entlang der Katharinenstraße Eigentumswohnungen zu errichten, wurde sehr bald aufgegeben. Die Umgebung bot doch zu wenig Anreize. Donnerstag, 4. September 1975 Nach dem gerichtlich angeordneten Baustopp an der Verbindungsstraße West (die Arbeiten ruhten seit Februar 1975) von Dambach nach Altenberg kam es jetzt doch zu verwaltungsgerichtlichen Auseinandersetzungen. Zwei Anlieger hatten gegen nicht vorhandene Lärmschutzmaßnahmen geklagt. Aufgrund des Richtwerts von 55 Dezibel bei Tag (45 bei Nacht) weigerte sich der Landkreis als Straßenbaulastträger, nicht notwendige Lärmschutzmaßnahmen in Höhe von 170.000 DM zu bezahlen. (Die Pflicht zum Lärmschutz lag bei 65 bis 70 Dezibel.) Verwaltungsgerichte sollten jetzt über Einsprüche der betroffenen Anwohner entscheiden, dies konnte dauern! Krisensitzung bei der SpVgg: Angesichts des vorletzten Tabellenplatzes versuchten Mannschaft, Trainer und Präsidium in einer Aussprache den Ursachen für den krassen Leistungsabfall auf die Spur zu kommen. Die Lage war trostlos: fünf Spieler verletzt, Verteidiger Grabmeier gesperrt. Neueinkäufe waren aus Geldmangel nicht möglich. Freitag, 5. September 1975 Zur Atzenhofer Kirchweih erfüllte sich ein langgehegter Kinderwunsch: Genau an der Wendeschleife für den Atzenhofer Omnibus wurde der neue Kinderspielplatz in Betrieb genommen. Das Grünflächenamt der Stadt Fürth hatte die Vorarbeiten in Rekordzeit geleistet, die evangelische Gemeindejugend die Geräte gestiftet. Der Regen konnte die Kinder nicht vom Ausprobieren der Schaukeln abhalten. Zehn Teilnehmer nahmen auf dem Seckendorfer Aero-Club-Gelände an einem dreitägigen Lehrgang zur Flugbeobachtung für das Fürther Amt für Zivilschutz teil. Die Mitgliedschaft in der Luftrettungsstaffel Nordbayern machte den Lehrgang notwendig. Das schlechte Wetter sorgte allerdings für mehr Theorie als Praxis. Im Fürther Filmprogramm zum Monatsbeginn: „Balduin – der Schrecken von St. Tropez“ mit Louis de Funes und Claude Gensac (City). Samstag, 6. September 1975 Eine eigenartige Meldung geisterte durch die Presse: Auf dem ehemaligen Geismann-Komplex zwischen Alexander-, Schirm- und Bäumenstraße wollte die Münchner Bauträgerfirma „Gewerbebau Josef Filzer Gmbh & Co KG“ ein „Geismann-City-Center“ bauen. In der Planung ging man von einer Gesamt-Nutzungsfläche von 26.500 qm aus, was einer Verkaufsfläche von 7000 bis 8000 qm entsprechen würde. Diese sollte jedoch nicht von einem Kaufhaus genutzt werden, sondern von mehr als einem Dutzend größerer selbständiger Geschäfte. Man wollte das in unmittelbarer Nachbarschaft gelegene Fürther Stadttheater nicht mit einem klotzigen Kaufhausneubau erdrücken. Bei der Stadt Fürth nahm man an, der Antrag sei wahrscheinlich nur vorsorglich gestellt worden, um die staatliche Investitionszulage zur Konjunkturankurbelung mitnehmen zu können. Wahrscheinlich hatte damals kein Stadtrat eine derartige Planung ernst genommen. Die jüngste bayerische Meisterin des LAC Quelle hieß Petra Sharp. Das aus Bad Windsheim stammende sommersprossige Energiebündel entwickelte sich in Fürth zum leichtathletischen Wunderkind. Ob Weitsprung oder 100-m-Lauf, die täglich trainierende Sport-Studentin sammelte Siegermedaillen wie andere Leute Briefmarken. Montag, 8. September 1975 Konsul Dr. h.c. Max Grundig erhielt aus der Hand von Staatsminister Jaumann die „Staatsmedaille für besondere Verdienste um die bayerische Wirtschaft“. In einer Feierstunde würdigte Jaumann die unternehmerische Leistung Grundigs, dessen Unternehmensgruppe 1975 mehr als 27.000 Menschen im In- und Ausland beschäftigte. In der Galerie Schwertl am Marktplatz stellte der Ulmer Maler Andreas Kossow seine Werke aus. Der junge Maler, aus einer Malerfamilie kommend, hielt in bunten kräftigen Farben seine Träume fest. Man konnte auch von gemalter Poesie sprechen. Im kommenden Herbsttrimester der VHS-Fürth stand mit dem Thema „Gesundheit“ eines der Hauptthemen der VHS-Lehrgänge fest. Die gesamte damalige Medizinprominenz Fürths hatte sich dafür zur Verfügung gestellt. Live erleben konnten die eingeschriebenen Teilnehmer u.a. die Chefärzte Prof. Dr. Damerow, Prof. Dr. Franz Gall, Prof. Dr. Ottmar Stadelmann sowie Prof. Dr. Rolf Zeilhofer. Die SpVgg erreichte in ihrem Heimspiel im Ronhof vor 3000 Zuschauern gegen den SSV Reutlingen ein 0:0Unentschieden. Der Fürther Sturm erspielte sich kaum eine Chance. Mit dem ersten Punktgewinn „verbesserte“ man sich auf Rang 18 der Tabelle. Dienstag, 9. September 1975 Im Kunstschaufenster der Commerzbank an der Rudolf-Breitscheid-Straße zeigte der Künstler Gerhard Maisch
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