Seite:Kuntermann 1975.pdf/5

Aus FürthWiki

Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen.

Bisher wurden von der Polizei in Fürth zwei Radarfahrzeuge zur Verkehrsüberwachung eingesetzt. Jetzt schaffte man zwei weitere Radarwagen zum Abkassieren an. Stadttheater Fürth: „Schobert und Black“, Kabarett. Montag, 27. Januar 1975 Den Fürther Tankstellen ging die Luft aus: Zu Jahresbeginn 1975 gab es im Stadtgebiet schon sieben „Zapfruinen“. Konzentration und Umstrukturierung des Tankstellennetzes waren für das Tankstellensterben verantwortlich. Stillgelegte Zapfsäulen in Fürth gab es mittlerweile z.B. Ecke Fichten- und Ludwigstraße, in der Würzburger Straße, ferner am Schlachthof an der Ecke zur Kapellenstraße sowie an der Espanstraße. Beim Fürther Fundamt lagerten wieder einmal die unmöglichsten Fundgegenstände, deren Besitzer sich einfach nicht meldeten. Dass zu Fundsachen auch 27 Regenschirme, 19 Brillen, 51 Armbanduhren und 100 Geldbörsen mit Inhalt gehörten, war irgendwie noch normal. Aber es fanden sich in den Räumen u.a. auch ein Rasenmäher, ein Sackkarren oder ein Zielfernrohr. Nach Ablauf der gesetzlichen Frist kam alles zur Versteigerung. Die SpVgg verlor ihr Heimspiel im Ronhof vor 4000 Zuschauern gegen Borussia Neunkirchen mit 0:2. Damit rutschte man auf den 19. (vorletzten!) Tabellenplatz ab. Einige Spieler saßen nach Spielende in der Kabine und weinten. Dienstag, 28. Januar 1975 In Zeiten rezessiver Konjunktur gab es auch Lichtblicke bei Fürther Firmen-Neubauten: So baute Grundig an der Kurgartenstraße auf der anderen Straßenseite eine neue Hauptverwaltung, die durch eine Fußgängerbrücke in luftiger Höhe mit dem bisherigen Gebäude verbunden war. Weiterhin ragte nun der Erweiterungsbau (GrundigWerk 10) gegenüber der Hardhöhe in der Würzburger Straße in die Höhe und die Spiegelunion-Flabeg bezog einen neuen Anbau ihres Versand-, Montage- und Verwaltungsgebäudes in der Siemensstraße. Der Umbau des Jugendhauses Lindenhain zum Jugendzentrum rückte wieder einen Schritt nach vorn: Der Jugendwohlfahrtsausschuss stimmte den jetzt auf 410.000 DM veranschlagten Plänen zur Umgestaltung zu. Die „Freunde des Fürther Theaters“ veranstalteten eine Winterreise nach Prag. 38 Theaterfreunde nahmen an dieser Kulturreise teil. Die Programmvielfalt reichte von einem Besuch der Laterna Magica bis zu einem Konzert der tschechischen Philharmonie. Stadttheater Fürth: „Salome“, Schauspiel von Oscar Wilde (Schweizer Tourneetheater). Mittwoch, 29. Januar 1975 Grund zur Freude gab es beim Aero-Club Fürth: Der bereits 1973 bestellte Kunststoffsegler war in Einzelteilen in Fürth angeliefert worden. In einem Garten an der Vacher Straße montierte man die „Club Libelle 205“. Das neue Flugzeug mit einer Spannweite von 15 m erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 250 Kilometer je Stunde. Die Mindestgeschwindigkeit betrug 67 Kilometer. Sensationell für damalige Verhältnisse. Der LAC Quelle im TV Fürth 1860 veranstaltete ein Sportfest für Kinder der Firmenmitarbeiter in seiner Sporthalle in Dambach. Rund 120 Jungen und Mädchen nahmen daran teil. Der Wettbewerb bestand aus Sprint (30 m), AchtRunden-Lauf, Ballwurf und Standweitsprung. Es galt, neue Talente aufzustöbern. Mit Rainer Backens verpflichtete der LAC Quelle seinen 14. (!) Spartentrainer. Er sollte sich um den Springernachwuchs kümmern. Der Trend zu leistungsbezogenen Fachgruppen bei den Leichtathleten war nicht aufzuhalten. Donnerstag, 30. Januar 1975 Das Altenheim der Arbeiterwohlfahrt in Burgfarrnbach war fertiggestellt. 146 Plätze in Appartements und Pflegezimmern standen nun zur Verfügung. Ein Zimmer kostete 33 DM pro Tag, ein Pflegezimmer 43 DM. Der Clou des Heims war eine gerontologisch-geriatrische Abteilung zur gezielten Behandlung alter Menschen. Die Fürther Faschingsgesellschaft „Treue Husaren“ resignierte: Sie sagte ihre sämtlichen Faschingsbälle einschließlich der Kindermaskenfeste ab. Man hatte es satt, ständig „draufzahlen“ zu müssen. Außerhalb Fürths war angeblich die Stimmung stets pfundig, in Fürth hatte man mittlerweile Mühe, einen Saal wenigstens „halb voll“ zu bekommen. Die Fürther - typische Faschingsmuffel? Den Kleeblättlern blieb nichts erspart: Heftige Regenfälle in den letzten Tagen sorgten am Ronhof dafür, dass den Lizenzspielern aufgrund des Morasts kein Trainingsplatz mehr zur Verfügung stand. Letzte Rettung war so der alte Platz des MTV Fürth an der Feldstraße. Freitag, 31. Januar 1975 Erstmals wurden im Rahmen der Verkehrserziehung die an den Volksschulen so beliebten „Pamfi“-Hefte auch in den Fürther Kindergärten verteilt. Dazu übergab Stadtrat Schmidtbauer von der Fürther Verkehrswacht auch Spiele zur Verkehrserziehung. Sponsor dieser Initiativen war damals die Stadtsparkasse Fürth.

5