Samstag, 15. November 1975 Erfreuliche Kunde für die Fürther Kraftfahrer: In einer Reihe von Straßen im Stadtgebiet wurden Parkflächen auf Gehsteigen mit Markierungen ausgewiesen. Das Parken in der Nähe großer Werke (Grundig!) oder in engen Wohnstraßen wäre sonst für viele Autofahrer zu teuer geworden, denn die Polizei griff jetzt gegen wildes Gehsteigparken durch. SpVgg-Torwart Peter Löwer (1971/72 als bester Torhüter der damaligen Regionalliga Süd mit dem „Silbernen Handschuh“ ausgezeichnet) lud eine Reihe von Fußballern, die mit ihm in den früheren Jahren beim Kleeblatt gespielt hatten, in sein Lokal Ecke Rosen- und Theaterstraße ein. Über das Wiedersehen freuten sich u.a. Robert Schmid, Paul Breitschuh, Werner Schneider, Dieter Emmerling, Erich Tauchmann, Rudi Gußner, Alf Stumptner, Robert „Schnabl“ Ehrlinger, „Alu“ Bauer, Gerhard „Gassi“ Geißler, „Ernie“ Perras und Wolfgang Brzuske. Stadttheater Fürth: „Marek und Vacek“, tschechische Pop-Classic-Pianisten. Montag, 17. November 1975 Der kleine Familienzirkus „Mexiko“ schlug in Fürth sein Winterquartier auf und bat über die Presse um Spenden. Erfolg: Gewissenlose Gauner gingen im Namen des Zirkus im Stadtgebiet Fürth hausieren und erbettelten Spenden, aber nur für sich selbst. Diesmal kein Zoff: „CFK“ und „Treue Husaren“ zogen gemeinsam zur „Dämmerung“ ins Café Fenstergucker ein. Mit einem bunt gemischten Programm der Aktiven demonstrierte man „herzliche Einigkeit“. Darbietungen gab es auch von „importierten“ Gästen aus Nürnberg und Unterasbach. Kindergärten in Stadt und Landkreis erhielten vom Leiter der Kreisverkehrswacht, Stadtrat Johannes Schmidtbauer, „gelbe Koffer“ überreicht. Sie enthielten Materialien im Wert von je 100 DM zur Verkehrserziehung im Vorschulalter. Finanziell unterstützt wurde die Aktion von der Stadtsparkasse Fürth. Die SpVgg gewann ihr Auswärtsspiel beim FC Augsburg mit 3:2. Tore für Fürth durch Bopp, Jensen und Hofmann. Damit verbesserte man sich auf Rang 19 der Tabelle. Dienstag, 18. November 1975 Die Universität Erlangen veranstaltete einen „Tag der offenen Tür“ in den neuen werkstoffwissenschaftlichen Stätten auf dem Südgelände. Der Gebäudekomplex hatte 25 Mio DM verschlungen. Jetzt beherbergte er eine der größten werkstoffwissenschaftlichen Lehr- und Forschungsstätten in ganz Europa. Ein Ableger davon findet sich heute in Fürth auf dem Gelände der ehemaligen Grundig-Werke. Die Oberpostdirektion Nürnberg ließ die Katze aus dem Sack: Die Tage des alten Hauptpostgebäudes am Bahnhofplatz waren gezählt. Spätestens 1978 wollte man in zwei Bauabschnitten mit dem Neubau beginnen. Insgesamt kalkulierte man für den Neubau der Hauptpost einschließlich Nebengebäuden mit 16,5 Mio DM und einer Bauzeit von sieben Jahren. Ja bei der Post, geht`s nicht so schnell. Den Schülern des Helene-Lange-Gymnasiums dröhnte der Baulärm in den Ohren. Der zweite Bauabschnitt der modernen Lernfabrik am Tannenplatz war im Werden. Zu den bisherigen Neubauräumen kamen für 9,3 Mio DM 17 weitere Klassenzimmer, eine Menge neuer Fachräume sowie eine Mensa. Bis 1977 wollte man alles geschafft haben. Das Ehrenmal im Stadtpark stand am Volkstrauertag wieder einmal im Mittelpunkt einer kurzen Gedenkfeier. Bei feucht-kalter Witterung waren jedoch nur wenige gekommen. Stadttheater Fürth: „Gustav“, Marionettentheater Roser aus Stuttgart. Mittwoch, 19. November 1975 Im überfüllten Kolpingsaal in der Simonstraße führte die Kgl. priv. Schützengesellschaft Fürth ihren traditionellen Königsball durch. Schützenmeister Hans-Karl Locker musste sich entschuldigen, weil nicht alle Gäste angemessene Plätze erhalten hatten. Der Wunsch nach einer Stadthalle wurde wieder einmal laut. Er kannte beinahe jeden Stein in der Region: Im Alter von 84 Jahren starb Hans Hofmann, Experte der Fürther „Naturfreunde“. Hofmann war zeitlebens ein Idealist, der für die Natur und „seine“ Gesteinswelt lebte. Hofmanns Exkursionen und Vorträge waren legendär. 1974 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Die jährlich von der Stadt Fürth veranstaltete Treibjagd für geladene Gäste im Stadtwald wurde immer mehr zu einem gesellschaftlichen Ereignis, bei dem die Jagd nur noch eine untergeordnete Rolle spielte. Schlappe 21 Hasen konnten diesmal insgesamt geschossen werden. Im Wald gab es Erbsensuppe von der Burgfarrnbacher Patenkompanie der Bundeswehr, das „Schüsseltreiben“ fand abends beim Schinkenwirt in Hiltmannsdorf statt. Freitag, 21. November 1975 Fürths höchstgelegenes Restaurant im Hochhaus auf der Hardhöhe wurde ein Raub der Flammen. Als die
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