die Steinquader nummeriert, um sie später wieder richtig in die jeweilige Fassade einfügen zu können. Im Kunstschaufenster der Commerzbank an der Rudolf-Breitscheid-Straße war ab sofort ein Kunststoff-Relief des Fürther Künstlers Walter Hartmann zu sehen. Das verarbeitete Elastik-Glas verwendeten in der Praxis normalerweise nur Werbegrafiker. Stadttheater Fürth: „Das Gespenst von Canterville“, Schauspiel von Oscar Wilde (Fränkisches Theater Maßbach). Mittwoch, 3. Dezember 1975 Dr. h.c. Gustav Schickedanz empfing die Leichtathleten des LAC Quelle im TV Fürth 1860 im Pressekasino in Nürnberg zu einem Empfang. Der Mäzen brillierte bei „seinen“ Sportlern mit Charme und Humor. Nach langem Applaus verabschiedete sich das Ehepaar Schickedanz und wünschte den Stars weiterhin tolle Leistungen sowie eine erfolgreiche Teilnahme bei den Olympischen Spielen in Montreal 1976. Mit einem Festgottesdienst und einer Feierstunde beging die Kolpingfamilie ihr 110-jähriges Bestehen. Die Kolpingbewegung hatte sich aus dem Fürther Gesellenverein entwickelt. Für 50-jährige Vereinszugehörigkeit wurden Kaspar Hümmer, Alois Cieplik und Martin Ulrich besonders geehrt. Stadttheater Fürth: „Die Glasmenagerie“, Schauspiel von Williams (Hamburger Kammerspiele). Donnerstag, 4. Dezember 1975 Kommandowechsel beim 16. US-Pionierbataillon Fürth: Oberstleutnant Stuart H. Williams übernahm in Anwesenheit von Brigadegeneral George Price in der Turnhalle der alten Panzerkaserne das Kommando über die hier stationierten Amerikaner. Die Stadt Fürth wurde dabei von Stadtrat Johannes Schmidtbauer vertreten. Die 1957 am Stadtkrankenhaus eingerichtete Krankenhaushelferinnen-Ausbildung wurde von der Stadt aufgegeben. Zu diesem Beschluss rangen sich die Fürther Stadträte nach langer Diskussion durch. Hauptgrund war eine Änderung des Krankenpflegegesetzes, nach der Krankenschwestern zukünftig an einer Fachhochschule ausgebildet werden mussten und die „mittlere Reife“ damit zwingend vorgeschrieben war. Außerdem hatte die Zahl der Bewerberinnen stark abgenommen, nachdem man an der Berufsschule III in Hauswirtschaft und Kinderpflege ausgebildet werden konnte. Seit 1957 hatte man in Fürth mehr als 1000 Mädchen als Krankenhelferinnen geschult. Freitag, 5. Dezember 1975 Die Barmer Ersatzkasse installierte in der Schalterhalle der Stadtsparkasse an der Maxstraße eine unbestechliche Computerwaage. Jeder gewogene Kandidat erhielt sofort einen Computerausdruck mit Wiegepass und guten Ratschlägen zur Ernährung. Den neuen Werbeleitlinien des Nationalen Olympischen Komitees zum Trotz: Der Fürther Geher-Olympiasieger Bernd Kannenberg drohte mit Olympia-Verzicht, wenn man ihm nicht gestatten wollte, weiterhin im Trikot des LAC Quelle Fürth zu starten. Athleten von Vereinen wie Bayer Leverkusen oder Salamander Kornwestheim waren ausdrücklich vom Verbot der Trikotwerbung ausgenommen worden. Im Fürther Filmprogramm zum Monatsbeginn: „Frankenstein Junior“ mit Gene Wilder, Peter Boyle und Marty Feldman (City). Stadttheater Fürth: Konzert Festival Strings Lucerne. Samstag, 6. Dezember 1975 Auf dem Areal der Lebenshilfe an der Aldringerstraße in Dambach entstand ein Neubau für eine Sondervolksschule mit Vorschule für geistig behinderte Kinder aus der Stadt und dem Landkreis Fürth. Das 5,5-Mio-DM teure Projekt umfasste 3160 qm Nutzfläche. Mit der Fertigstellung rechnete man bis Ende des Jahres 1976. Streit um eine Ampel vor den Grundig-Werken an der Kurgartenstraße: Die Geister-Ampel war seit Wochen mit Papp-Blenden „vernagelt“ und Polizei musste den Verkehr an dieser vielbefahrenen Stelle täglich per Hand regeln. Der Grund: Es mussten erst 14 Parkplätze in diesem Bereich aufgegeben werden, wogegen Grundig Widerspruch erhoben hatte. Direkt neben dem Fürther Schlachthof eröffnete das Autohaus „DER“-Gebrauchtwagen. In der Ausstellungshalle auf dem Gelände der früheren Tankstelle (heute dort „Saturn“) bot man Gebrauchtwagen von Mercedes in allen Preislagen an. Stadttheater Fürth: „Die ansteckende G`sundheit“ Volksstück von Stebler (Tegernseer Volkstheater). Montag, 8. Dezember 1975 In Anbetracht des Hochhausbrandes auf der Hardhöhe war man jetzt sensibilisiert: Das im Endausbau stehende Bahnhofcenter geriet zum feuersichersten Hochhaus weit und breit. So war z.B. einer der drei Lifte im 17geschossigen Bau ein reiner „Feuerwehrlift“, mit dem Feuerwehrleute im Brandfall damit „vor Ort“ fahren konnten. Daneben gab es eine Sprinkleranlage im Erdgeschoss, Feuermelder in jedem Stockwerk, sich automatisch öffnende Rauchabzugsklappen und jede Menge feuerhemmender Türen. Bei Rauch schaltete sich auch eine
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