Seite:Kuntermann 1976.pdf/18

Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen.

man sich auf Platz 17 der Tabelle wieder. Das Abstiegsgespenst hielt abermals Einzug im Ronhof. Stadttheater Fürth: „Veranstaltung der Musischen Woche“ (Schulreferat Fürth). Dienstag, 6. April 1976 Nun kam Bewegung in die Sache: Mit 80 von 104 abgegebenen Stimmen wurde beim FC Nordost Fürth ein Zusammenschluss mit dem Tuspo Fürth beschlossen. Zwar mussten die Mitglieder des Tuspo einige Tage später noch darüber entscheiden, aber an der Fusion zweifelte niemand mehr. Die Bemühungen hatten mehrere Monate gedauert, beide Seiten sprachen von fairen Verhandlungen in gelöster Atmosphäre. Erstmals in Fürth wurden beim ABR am Hauptbahnhof Eintrittskarten für den Boxkampf des Amerikaners Muhammad Ali (alias Cassius Clay) gegen den Briten Richard Dunn in der Münchner Olympiahalle angeboten. Die Tickets für den am 24. Mai stattfindenden Kampf kosteten gestaffelt 30/50/100/250/400/600/800 DM bis zu 1000 DM in unmittelbarer Ringnähe. Schickedanz-Schwiegersohn Dr. Wolfgang Bühler (bisher Vorstandsmitglied bei AEG-Telefunken) trat mit sofortiger Wirkung eine Position als Generalbevollmächtigter des Quelle-Konzerns an. Damit wollte man die SchickedanzGruppe als Familienunternehmen weiter absichern. Bisher hatte Dr. Bühler nur einen Sitz im Aufsichtsrat der Patrizier-Bräu AG. Sein Tätigkeitsschwerpunkt bei Quelle war nun Versand- und Vertriebskoordination. Mittwoch, 7. April 1976 In der Geschichte der evangelischen Kirche in Bayern wurde erstmals eine Frau als Pfarrerin ordiniert. Zwölf Pfarrer und die Gemeinde nahmen in der Auferstehungskirche an der Zeremonie teil, um die bisherige Vikarin Käthe Rohleder in ihr Amt einzuführen. Der Gottesdienst geriet zu einer freudigen Feier, von Vorbehalten gegen eine Frau im Talar war nichts zu spüren. Im Sommerbad am Scherbsgraben herrschte Hochbetrieb: Es galt, die Winterschäden auszubessern. Diese waren seit der Nutzung einer Beckenheizung nicht mehr so groß wie in früheren Jahren, doch die Fliesenleger hatten immer noch gut zu tun, besonders an der Oberfläche entlang der Beckenränder. Außerdem mussten natürlich noch die Außenanlagen von den Bademeistern in Ordnung gebracht werden. Die ersten Badegäste erwartete man im Monat Mai. Donnerstag, 8. April 1976 Nach fast 30-jähriger Dienstzeit im Fürther Krankenhaus ging Röntgen-Chefarzt Dr. Schlotter in den verdienten Ruhestand. Er hatte praktisch bei Null angefangen und die Röntgenuntersuchungen auf 50.000 im Jahr geschraubt. In all den Dienstjahren hatte Dr. Schlotter etwa 1,5 Millionen Patienten untersucht. Sein Nachfolger wurde Prof. Dr. Wendenburg, der bisher die Röntgenabteilung der Medizinischen Universitäts-Poliklinik in Heidelberg leitete. Der 45 Jahre alte Hans-Helge Wendenburg wurde in Lübben an der Spree geboren und studierte Medizin in Göttingen, Innsbruck und Heidelberg. Gleich nach der Verabschiedung des Haushalts 1976 geriet die Stadt Fürth in einen unerwarteten Zugzwang: Bis zum Jahr 1980 musste die Stadt nämlich in ihren Etats an die vier Millionen DM berücksichtigen, die ihren Anteil an der Südumgehung Burgfarrnbachs (Bundesstraße 8) darstellten. Die Gesamtkosten der Umgehung mit vier neuen Brücken wurden auf etwa12 Mio DM geschätzt. Im Kunstschaufenster der Commerzbank an der Rudolf-Breitscheid-Straße waren nun Arbeiten des Malers Gerd Hofmann zu sehen. Die FN sprachen von „warmen Farben mit impressionistisch getönter Leuchtkraft und hübschen Reflexen“. Stadttheater Fürth: „Das Tagebuch der Anne Frank“, Schauspiel von Goodrich/Hackett (Theater auf Tournee). Freitag, 9. April 1976 Viel Gaudi erregte der aus Fürth stammende Barde, Liedermacher, Mundartsänger und Sprachbastler Günter Stössel in der Kassenhalle des Nürnberger Opernhauses. Er las dort aus seinem Band „Nämberch English Spoken“ und sorgte mit seinem „Middle Frankonian Sound“ an der Gitarre für jede Menge Spaß. Das zahlreich erschienene Publikum johlte. Die Unfallstatistik für Februar verzeichnete für das Stadtgebiet Fürth einen weiteren Rückgang der Verkehrsunfälle. Waren es Februar 1975 noch 147, so verzeichnete man 1976 nur noch 126. Im Vergleich zum Vorjahr war jeweils ein Verkehrstoter zu beklagen, 47 Personen (Vorjahr 42) mussten verletzt ins Krankenhaus eingeliefert werden. Der Nürnberger Maler Werner Hofmann zeigte in der Galerie Schwertl am Marktplatz sogenannte „Weißbilder“. Dabei verfolgte er laut FN die Verflüchtigung des Realen sehr konsequent in Form einer Farbaskese. Seine Bilder wirkten ausgedünnt und ausgebleicht. Hoffentlich waren sie nicht im Unsichtbaren entschwunden ... Aspekte des Tennis-Booms: Der TV Stadeln erweiterte seine Tennisanlage von drei auf fünf Plätze. Dazu kam noch eine Trainingswand mit Halbplatz. Die Mitgliederzahl der Stadelner Tennisabteilung war inzwischen von 120 auf 160 angewachsen. Fast jeder Tennisclub verfügte damals noch über eine Warteliste mit zahlreichen Interessenten.

18