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Die Unfallstatistik der Polizei zeigte für Fürth im Monat März 1976 eine erfreuliche Bilanz: Waren im Stadtgebiet im Vorjahr noch 187 Verkehrsunfälle gemeldet, so waren es im März 1976 nur noch 151. Auch die Zahl der dabei verletzten Personen sank von 51 auf 45 Fälle. Im März 1975 musste man noch zwei Verkehrstote beklagen, 1976 registrierte man nur noch einen Unfalltoten. Im Kindergarten St. Michael feierte „Tante Herta“ ihr 30-jähriges Jubiläum. Tausende von Kindern der Altstadt hatten in diesem Zeitraum ihre mütterliche Liebe erfahren. Ihre Ausbildung erhielt Herta Weber in Neuendettelsau. Die ersten vier Jahre war sie in Saig im Hochschwarzwald als Kindergärtnerin tätig, ehe sie ihre Tätigkeit am 1. Mai 1946 am Fürther Kirchenplatz aufnahm. Viele ihrer ehemaligen Schützlinge brachten schon wieder ihre Kinder in ihre Obhut, obwohl sie schon gar nicht mehr in der Altstadt wohnten. Das Fürther Filmprogramm zum Monatsbeginn: „Der gelbe Taifun“ mit Bruce Lee und Van Williams (City). Samstag, 8. Mai 1976 In der Fürther Berufsschule II fand eine bundesweite Lern-Premiere statt: Fünf Computer-Terminals, die mit dem Großrechner der Nürnberger Stadtverwaltung verbunden waren, konnten für den Einsatz in Klassen in Betrieb genommen werden. Jeder dieser „elektronischen Lehrer“ kostete zwar 450 DM Leihgebühr je Stunde, doch konnten vom Bundesforschungsministerium eine Million Mark locker gemacht werden, so dass der Unterrichtseinsatz der Computer letztendlich nichts kostete. StD Udo Wengert leitete den Schulversuch in den beiden einzigen Klassen für Datenverarbeitungskaufleute in ganz Nordbayern. Sogar Regierungspräsident von Mosch nahm an der Vorführung teil. Eine Delegation aus der Fürther Patenstadt Paisley wurde im Rathaus von OB Scherzer empfangen. Die schottischen Gäste gehörten fast alle dem neuen Council von Renfrew an. Schon bei ihrer Ankunft auf dem Nürnberger Flughafen wurden die Gäste von einer Delegation des Fürther Stadtrats willkommen geheißen. Das Besuchsprogramm reichte vom Besuch des Großversandhauses Quelle bis zum Ausflug nach Rothenburg. Natürlich durfte auch der Besuch einer Aufführung im Fürther Stadttheater nicht fehlen. Montag, 10. Mai 1976 Der Fürther Stadtrat entschied, beim jährlichen „Blumenschmuckwettbewerb“ eine „längere Pause“ einzulegen. Die Teilnehmerzahlen waren rapide zurückgegangen. Der bei den Fans beliebte SpVgg-Trainer Hans Cierslarczyk erhielt zu seinem 39. Geburtstag mehr als 50 Briefe und Karten. Einer hatte sogar Bargeld beigelegt. Die SpVgg verlor ihr Auswärtsspiel beim TSV 1860 München mit 0:1. Damit fand man sich auf Platz 15 der Tabelle wieder. Dienstag, 11. Mai 1976 Im Kunstschaufenster der Commerzbank an der Rudolf-Breitscheid-Straße stellte die Fürther Förderungspreisträgerin Christa Bruder einige ihrer Bilder aus. „Fahle Farben entrückten Motive der Natur in das Land der Phantasie“, so die FN in ihrer Rezension. Die vor acht Monaten gegründete Handballgemeinschaft TV 1860/SpVgg Fürth funktionierte bestens. Wie an der Jahreshauptversammlung bekannt wurde, war der Integrationsprozess von 20 Mannschaften reibungslos über die Bühne gegangen. Mit 351 Aktiven war die HG, gemessen an der Zahl der Teams, die größte in ganz Bayern. Alt-OB Dr. Hans Bornkessel, mittlerweile 84 Jahre alt geworden, würdigte am Grabe von Karl Wagenbüchler dessen Verdienste um die Fürther Nothilfe in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg. Dr. Bornkessel hatte als Sozialreferent die Fürther Organisation ins Leben gerufen. Polaroid-Sofortbildkameras waren damals groß in Mode. Foto-Stadler an der Schirmstraße 1 präsentierte die neuen Modelle mit Einstell-Elektronik. Die Preisspanne reichte von 69 DM bis 149 DM. Die Garantie betrug drei Jahre. Mittwoch, 12. Mai 1976 Wachablösung beim ASV Fürth: Nach vielen Jahren stand Alfred Dietsch als Fußball-Abteilungsleiter nicht mehr zur Verfügung. Zu seinem Nachfolger wurde German Pöpperl gewählt. Topereignis mit finanziellem Überschuss war natürlich das internationale Jugend-Fußballturnier an Ostern, das bereits zum 20. Mal ausgetragen wurde. Die ASV -Fußballabteilung umfasste damals etwa 450 Mitglieder. Im Vorgriff erhielt der Fürther Theaterleiter Kraft-Alexander 945.000 DM aus dem Etat des Fürther Haushalts. Das Geld sollte den frühzeitigen Einkauf von Gastspielen ermöglichen, um den neuen Spielplan möglichst schnell erstellen zu können. Das „amtliche bayerische Reisebüro“ (abr) am Hauptbahnhof offerierte erstmals eine Reise, die nach einer Bahnfahrt bis Kopenhagen einen Flug über den Polarkreis und ums Nordkap beinhaltete. Der 4-Tages-Trip zur Zeit der Mitternachtssonne kostete 498 DM pro Person.

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