auszuschwärmen. Die Helfer schafften 32 Tonnen Unrat aus der Fürther Landschaft. Zentrum der Müllsuche war diesmal die Stadelner Hard bis zum Wassergraben Mannhof – Steinach. Vielstimmiges Wiehern am Käppnersteg: Dort veranstaltete „die Reiter-Union Fürth“ ihr fünftes Reit- und Springturnier. Mit 260 Pferden waren doppelt so viele Vierbeiner am Start wie 1975. Uwe Rada, Hans Werner Bodem, Manfred Roth und Eugen Morgenweck waren mit ihren Spitzenplatzierungen die besten Reiter aus Fürther Sicht. Die SpVgg wandte sich angesichts ihrer finanziellen Nöte an die Öffentlichkeit. Motto: „Tausend Fürther spenden je 100 DM für ihre Spielvereinigung“. Die Lizenzspieler wollten sich mit Autogrammstunden an dieser Aktion beteiligen. Man konnte gespendetes Geld bar im Ronhof einzahlen oder auf ein Spendenkonto überweisen. Donnerstag, 20. Mai 1976 Damals nicht ungewöhnlich: Auf der Fürther Freiheit standen zwei Doppeldecker-Busse mit insgesamt acht Beratern, die zwei Tage lang unter dem Leitwort „Deine Chance ist Berlin“ für die Besetzung von Arbeitsplätzen in West-Berlin warben. Die isolierte Frontstadt war auf den Zuzug westdeutscher Fachkräfte angewiesen. Für Wechselwillige gab es Umzugsbeihilfen, Berlin-Zulagen und diverse Steuervergünstigungen. Beim Wettbewerb „Die besten Anzeigen im Werbeträger NN/NZ“ hatte die Jury unter 211 Motiven zu entscheiden. Insgesamt wurden nur 17 Anzeigen prämiert. Hermann Fiedler, Inhaber des Fürther Modehauses, erhielt für die hervorragende Gestaltung seiner Anzeige die „Silberne Anzeige“ verliehen. StD Hermann Offenwanger feierte am Hardenberg-Gymnasium sein 40. Berufsjubiläum. VHS-Kurse sowie die Ausbildung von Anglisten lagen ihm besonders am Herzen. Freitag, 21. Mai 1976 Eine ruhige Kugel hatten sie nie geschoben, die Damen des „Sportkegelklubs 1924 Fürth“. Mit zwei Jahren Verspätung feierten sie ihr 50-jähriges Bestehen. 1924 war es ein kühnes Unternehmen gewesen, in diese Domäne der Männerwelt einzudringen. Ehrengast im festlich geschmückten „Hexenhäusl“ war OB Scherzer. Die Spitze des Fürther Schulamtes war wieder vollzählig: Der in Nürnberg geborene 46-jährige Eduard Hörlein trat als neuer Schulrat die Nachfolge von Karl Wust an. Zwanzig Jahre war Hörlein an der Hauptschule Scharrerstraße in Nürnberg tätig gewesen. Nun wurde er in Fürth zuständig für die Grund- und Hauptschulen sowie für ausländische Modellklassen. Die Tribüne der SpVgg im Ronhof bestand seit genau 25 Jahren, die FN erinnerten daran. Zur Tribüneneinweihung am 20. Mai 1951 empfing man den FC Sankt Pauli Hamburg. Die Fürther gewannen mit damals 4:1. Das Fürther Filmprogramm zur Monatsmitte: „Hector – der Ritter ohne Furcht und Tadel“ mit Bud Spencer und Andrea Ferreol (City). Samstag, 22. Mai 1976 Auf Fürths Großbaustelle am Tannenplatz wurde es zwangsläufig ruhiger: Wegen Ebbe in der Stadtkasse musste der zweite Bauabschnitt des Helene-Lange-Gymnasiums „gestreckt“ werden. Es fehlten zunächst mal 800.000 DM und es drohten einige happige Nachforderungen von Firmen. Der chronische Geldmangel verzögerte die Fertigstellung um ein Jahr. Jetzt rechnete man mit der Inbetriebnahme zum 1. September 1978. Tiefe Betroffenheit in Burgfarrnbach: Im Alter von 76 Jahren verstarb Dr. Eugen Baum. Der beliebte Ehrenkolonnenarzt der BRK-Kolonne Burgfarrnbach praktizierte über 50 Jahre in dem Vorort. Zu Beginn seiner Tätigkeit hatte er die Patienten noch mit dem Fahrrad aufgesucht. Der Mediziner erfreute sich an seinem Wohnort höchsten Ansehens. Montag, 24. Mai 1976 Das erste Altstadtfest im Fürther Sanierungsgebiet nahm einen schwungvollen Auftakt: Trotz kühler Witterung kam viel Publikum zum „Gensberchgwerch“. Das Festzelt am alten Synagogenplatz war proppenvoll. Der Regen war sicher bestellt, damit es in der Sanierungswüste nicht so staubte. Die Schausteller rund um das Bierzelt rieben sich jedoch die Hände vor Kälte, nicht vor Freude über große Einnahmen. Mit der Einladung von 1100 deutschen Schülern und Schülerinnen aus Fürther Gymnasien leistete die Fürther High-School ihren Beitrag zur deutsch-amerikanischen Freundschaftswoche und zum 200. Jubiläum der Vereinigten Staaten. Verschiedene sportliche und kulturelle Veranstaltungen warteten auf die deutschen Schüler. Die Abschlussveranstaltung fand mit OB Scherzer auf dem Platz des ASV Fürth statt. Der zweite Fürther „Grafflmarkt“ lockte am Samstag früh trotz des ungünstigen Wetters etwa 20.000 Besucher an. 450 Graffler hatten ihre Schätze ausgestellt. Gegen 17 Uhr erst löste sich der Tandlermarkt auf, um den Saubermännern der Stadt Platz zu machen. Die Veranstalter der „Bürgervereinigung Altstadtviertel St. Michael“ zeigten sich zufrieden. Die SpVgg gewann ihr Auswärtsspiel beim FSV Mainz 05 mit 5:1. Tore für Fürth durch Hofmann, Jensen, Hilkes und Heubeck (2). Damit verbesserte man sich auf Rang 13 der Tabelle.
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