Dienstag, 25. Mai 1976 Die Fürther Berufsfeuerwehr verfügte jetzt über eine neue vollhydraulische Drehleiter, für die die Stadtverwaltung gute 300.000 DM hingeblättert hatte. Damit konnte man bei Bränden Bürger aus Stockwerken retten, die 30 m über dem Straßenniveau lagen. Der neue katholische Kindergarten St. Marien in Burgfarrnbach wurde durch Domkapitular Dr. Elmar Kredel aus Bamberg in Anwesenheit vieler Ehrengäste und Gemeindeglieder eingeweiht. Es war der vierte Kindergarten der Pfarrei Christkönig, zu der St. Marien als Filiale gehörte, und die achte katholische Einrichtung dieser Art in Fürth. Die „kooperative Gesamtschule“ am Tannenplatz informierte die Fürther Bürger über ihre Ziele. Sie verfügte über eine „Orientierungsstufe“ mit einer Dauer von zwei Jahren. Während dieser Zeit konnte der richtige Schulweg zwischen Gymnasium, Real- und Hauptschule für jeden Schüler durch entsprechende Lehrergutachten ermittelt werden. Diesen neuen Schultyp gab es außer in Fürth nur noch in wenigen weiteren bayerischen Städten. Die „kooperative Gesamtschule“ hatte jedoch keine Zukunft. Sie wurde nach einigen Jahren still und leise wieder abgeschafft. Mittwoch, 26. Mai 1976 An der Großbaustelle Fürther Freiheit waren nun sechs Wochen ins Land gezogen. Alle für den Bau des neuen Quelle-Kaufhauses benötigten Häuser waren abgerissen. Jetzt fraßen sich die Löffelbagger in die Erde, um die Fundamentfläche vorzubereiten. In den Fürther Außenbezirken wurden drei neue Spielplätze in Betrieb genommen: In Sack, Stadeln sowie auf der Hardhöhe standen jetzt Sandkästen und Spielgeräte für die dort wohnenden Kinder bereit. In Sack wurden überdies noch Bäume und Sträucher gepflanzt. Der Aufwand der Stadt für die drei Spielplätze betrug rund 40.000 DM. Im Kolpingsaal an der Simonstraße blieb kein Stuhl mehr frei. Ein oberbayerisches Tourneetheater gastierte mit dem Märchen „Rumpelstilzchen“ auf der Bühne des Mehrzwecksaals. Einige hundert Kinder verfolgten gebannt den Verlauf des Stückes. Stadttheater Fürth: „Romulus der Große“, Komödie von Dürrenmatt (Schweizer Tourneetheater). Donnerstag, 27. Mai 1976 Die FN erinnerten an die Gartenschau „Grünen und Blühen“ vor 25 Jahren. Dieser Ausstellung verdankte der Fürther Stadtpark im Wesentlichen sein heutiges Aussehen. Fürth war durch diese Gartenschau bundesweit in aller Munde. Die Idee stammte (zum 100-jährigen Rathausjubiläum) von OB Dr. Hans Bornkessel, umgesetzt wurde sie von Stadtgartendirektor Hans Schiller und seinen wenigen Helfern. In fünf Monaten wurde die „Gartenschau“ von fast einer Million Menschen besucht. Noch heute gilt für Einheimische und Fremde der Stadtpark als das schönste Kleinod Fürths. Mit Heiner Eckert verstarb im Alter von 84 Jahren einer der Treuesten des TV Fürth 1860. Das Ehrenmitglied war unermüdlich für „seinen“ Verein tätig. Seit dem Jahre 1915 war er Mitglied. Sein Wort hatte in allen Abteilungen Gewicht. Als er beruflich in den Ruhestand trat, ließ er einen Teil seiner Rente monatlich an den Verein überweisen. Seinem Wunsch entsprechend fand eine Trauerfeier im Sportzentrum des TV Fürth 1860 statt. Samstag, 29. Mai 1976 Fürth kam aus dem Feiern nicht mehr heraus. Drei Tage nach dem „Gensberchgwerch“ in der Altstadt eröffnete BM Stranka am Himmelfahrtstag das dritte Fürther Hafenfest am Europakanal. Trotz regnerischen Wetters kamen Tausende zum Auftakt. Zwölf Tage herrschte dort jetzt mehr Betrieb als im Industriehafen nebenan. Das Fürther Teppichhaus „Afchar“ an der Ecke Karolinen-/Schwabacher Straße wurde nachts von Einbrechern heimgesucht. Dabei wurden Teppiche und Brücken im Wert von rund 300.000 DM gestohlen. Die Täter hatten die Schaufensterscheibe eingeschlagen und nur die wertvollsten Stücke mitgenommen. Sie flohen mit einem Auto. Mit Prof. Dr. Georg Mangold starb mit 91 Jahren ein Ingenieur, der Rudolf Diesel noch persönlich kannte. Mangold war leitender Ingenieur an der TH München, später Professor für Maschinenkolbenbau an der TH Danzig. Nach Kriegsende unterrichtete der Bruder des Firmenchefs von GAMA an der Oberrealschule in den Fächern Mathematik und Physik. Stadttheater Fürth: „Ein Mädchen in der Suppe“, Lustspiel von Frisby (Schweizer Tourneetheater). Montag, 31. Mai 1976 Bei prächtigem Wetter kamen am Wochenende etwa 8000 Besucher zum Fürther Hafenfest, um dort den Trempelmarkt mit 70 Händlern zu besuchen und anschließend die Fischerstecher im Kanal zu bestaunen. Bei dieser Konkurrenz ging die Bundeswehr mit ihrer Katastrophenübung im Hafenbecken hoffnungslos baden. Erstmals brachte die Sängerabteilung des TSV 1898 Burgfarrnbach den Bewohnern des Altenwohnheims der AWO
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