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in Burgfarrnbach eine abendliche Serenade. Nachdem das Abendessen schon um 17 Uhr serviert war, schlief sicher ein Teil der Bewohner schon. Die SpVgg besiegte in ihrem Heimspiel im Ronhof vor 5300 Zuschauern die SpVgg Bayreuth mit 2:1. Tore für Fürth durch Heinlein und Hilkes. Damit blieb man auf Rang 13 der Tabelle. Dienstag, 1. Juni 1976 Die Nürnberger wussten nicht so recht, was sie mit der Fürther Straße nach dem U-Bahn-Bau anfangen sollten. Verschiedene Varianten standen im Nürnberger Stadtrat zur Diskussion: Vollsperrung für den Autoverkehr vom Plärrer bis zur Fürther Stadtgrenze, Sperrung nur zwischen Plärrer und Maximilianstraße oder Offenhaltung der Fürther Straße bei Verlangsamung des Verkehrsflusses durch diverse bauliche Maßnahmen. Letztere der zur Diskussion stehenden Möglichkeiten wurde schließlich Jahre später realisiert. Kurt Hofmann, Zeitungskioskbesitzer an der Jakobinenstraße, feierte das 50-jährige Jubiläum seines Geschäftes. Der 1927 auf dem Gelände der alten Ludwigs-Eisenbahn gegründete kleine Laden mit den typischen Rundungen hielt sich seither unverdrossen. Erst die spätere U-Bahn ließ die Geschäfte versiegen. MTV-Vorsitzender Herbert Maschinski feierte seinen 50. Geburtstag. Ex-Nationalspieler Karl Mai gratulierte dem Diener des Fürther Sports. Maschinski war seit 23 Jahren Trainer der Fußballer und sieben Jahre schon 1. Vorsitzender des drittgrößten Fürther Sportvereins. Auch der Bau der MTV-Grundig-Halle geschah unter seiner Regie. 34 Jahre nach ihrem Abitur trafen sich die ehemaligen Abiturienten zur Wiedersehensfeier an ihrer alten Oberrealschule. OStD Dr. Jäger und einer ihrer damaligen Lehrer, Dr. Martin Wißmüller, führten die Ex-Pennäler durch das heutige Hardenberg-Gymnasium. Mittwoch, 2. Juni 1976 Im Monat April krachte es auf Fürths Straßen 156-mal. Dabei wurden 64 Personen verletzt, acht davon schwer. Verkehrstote waren nicht zu beklagen. Der bei den Unfällen entstandene Sachschaden wurde auf 226.000 DM geschätzt. Die städtische Real-und Wirtschaftsschule („Hans-Böckler-Schule“) zog als Bestandteil der kooperativen Gesamtschule eine positive Bilanz: Der Kooperationsbereich mit Hauptschule und Gymnasium reichte bis zur zehnten Klasse, was für schwache Gymnasiasten bedeutete, elegant auf die Realschule umzuspringen. Man ging am Tannenplatz nur zu einer anderen Tür hinein. Umgekehrt konnten auch Volksschüler in die Realschule aufsteigen. Mit dem bisherigen Schulversuch des Gesamtschulprojekts war man zufrieden, auch wenn es den Lehrern viel zusätzliches Engagement abverlangte. In der Galerie Schwertl am Marktplatz stellte der Galerist seine eigenen Werke aus. Dies waren Holzschnitte mit Kreis- und Rundstrukturen. Die FN sprachen von „Symbolkraft der klaren Formen“. Donnerstag, 3. Juni 1976 Der Fürther Stadtrat wählte mit großer Mehrheit drei berufsmäßige Stadträte: Während Senator Kultur-, Schul- und Sportreferent Karl Hauptmannl sowie Finanz- und Personalreferent Dr. Zottmann schon zwei sechsjährige Amtsperioden hinter sich hatten, wurde der Rechts- und Ordnungsreferent Alfred Fischer neu ins Stadtparlament gewählt. Er war jedoch schon seit 14 Jahren in der Stadtverwaltung tätig. Das Kaufhaus Schickedanz, vorübergehend im Bahnhofcenter untergebracht, spendierte der SpVgg eine Filmkamera mit Stativ einschließlich Videoanlage. Damit war es möglich, ein Spiel komplett aufzunehmen und über ein Fernsehgerät wiederzugeben. Präsident Dr. Röllinger und Vize Paulus nahmen das wertvolle Geschenk dankbar entgegen. Ab jetzt wurden Fehler schonungslos aufgedeckt. Ob die Spieler wohl Freude daran hatten? Die Schulhausmannschaft der Fürther Sonderschulen gewann den erstmals ausgetragenen „Ertl-Erhardt-Pokal“. Außer dem Pokal erhielt jeder Spieler eine Medaille sowie eine Sporttasche. Freitag, 4. Juni 1976 Nachdem das Abstiegsgespenst im Ronhof vertrieben war, stellte Pächter Peter Jahn (Gaststätte „im Schrank“, Amalienstraße 37) 30 Flaschen Sekt für die SpVgg-Kicker kalt. Die Lizenzspieler ließen sich, nachdem Trainer Cieslarczyk die Erlaubnis erteilt hatte, nicht lange bitten und vernichteten flugs den Schampus. Zur Überraschung gab es für jeden Spieler eine Torte mit seinem Namenszug aus Zuckerguss. Das Lokal selbst war mit Kleeblattfahnen und Wimpeln geschmückt. Das Fürther Filmprogramm zum Monatsbeginn: „Dumbo – der fliegende Elefant“, Zeichentrickfilm von Walt Disney (City). Samstag, 5. Juni 1976 Keiner weinte um sie: Zwei der acht Fürther Politessen wurden zum Nürnberger Flughafengelände abgezogen.

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