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Baugenehmigungen als im Januar 1975. Immer mehr Mieter wollten Eigentümer eines Hauses oder einer Wohnung werden. Samstag, 12. Juni 1976 Nach über 18-monatiger Vorbereitungszeit brachte der Fürther Verkehrsverein einen neuen Prospekt mit dem langen Titel „Fürth – Franken, die Stadt im Grünen am Europakanal, das Tor zum Rangau“ in einer Auflage von 25.000 heraus. Im Text wurde Fürth als sehenswerte und doch verkannte Stadt bezeichnet. Der Prospekt enthielt auch 25 bunte Bilder dieser eigenartigen Stadt. Auf dem Gelände der Humbser-Brauerei sah es aus wie auf einer Raketen-Abschussrampe vor einem Countdown zum Mond. Riesige Spezialkräne hievten gigantische Biersilos über den Zaun und stellten sie senkrecht auf ein vorbereitetes Betonfundament. Jeder der vier Bierbehälter fasste 2000 Hektoliter. In den Silos sollte mit einer Kühlung in der Ummantelung die Gärung stattfinden. Für die Dauer der Montage musste der untere Teil der Fichtenstraße für den Verkehr gesperrt werden. Für die letzte Veranstaltung zur Olympia-Ausscheidung wurde das Waldstadion des TV Fürth 1860 auf Hochglanz gebracht. Aus Karlsruhe wurde extra eine Tribüne herbeigeschafft, um zusätzliche Plätze für Zuschauer bereitstellen zu können. Montag, 14. Juni 1976 Die neue Fürther Tartanbahn des TV Fürth 1860 bestand bei der Olympia-Qualifikation ihre Feuertaufe. Die Dortmunderin Inge Helten lief mit 11,04 Sekunden neuen Weltrekord und unterbot damit die bisherige Bestleistung der DDR-Sprinterin Renate Stecher (München 1972) um drei Hundertstel Sekunden. Insgesamt 12.000 Fürther verfolgten den letzten Olympiatest der deutschen Leichtathleten. Durch eine perfekte Organisation konnte der Zeitplan exakt eingehalten werden. Getrübt wurde die Veranstaltung „Weltklasse in Fürth“ nur durch die fehlgeleitete Kugel eines Hammerwerfers, die ein junges Mädchen in den Rücken traf. Es musste sofort ins Krankenhaus gebracht werden. Die SpVgg gewann ihr Auswärtsspiel bei den Stuttgarter Kickers mit 4:1. Tore für Fürth durch Hofmann, Heinlein (2) und Heubeck. Man beendete das letzte Spiel der Saison mit Löwer, Klump, Lausen, Bergmann, Popp, (ab 59. Min. Grimm), Jensen, Heinlein, Schäfer, Hilkes, Heubeck und Hofmann. Als Überraschungsmannschaft der Rückrunde stand man mit diesem Sieg letztendlich auf einem nicht mehr erwarteten 10. Platz! Dienstag, 15. Juni 1976 Zum „Tag des Jugendrotkreuzes 1976“ kamen 1000 Teilnehmer nach Fürth. Für 60 Mannschaften galt es, schriftliche und praktische Prüfungen zu bewältigen. Für letztere waren im Fürther Stadtwald auf einer Strecke von rund 2,5 Kilometer zehn Erste-Hilfe-Stationen aufgebaut. Die Siegerehrung fand in der Turnhalle des TV Fürth 1860 statt. Im Jahr 1975 gab es in der Bundesrepublik mit Westberlin 1044 Gemeinden mit 10.000 und mehr Einwohnern. Spitzenreiter war Westberlin mit 2.032.576 Einwohnern. Fürth rangierte mit seinen 103.238 Einwohnern auf Platz 63. Im Nachklang der Olympiaqualifikation hatte der TV Fürth 1860 zu einem anschließenden „Ball der Nationen“ in seine Dambacher Sporthalle eingeladen. Zu den Klängen des Noris-Swingtetts gab es diverse Show-Einlagen, aber viele Sportler waren schon abgereist. Mittwoch, 16. Juni 1976 Die „Freunde des Fürther Theaters e.V.“ begaben sich auf eine fünftägige Studienreise nach London. Mit 54 Teilnehmern hatte der Ausflug über den Kanal ein erstaunlich großes Interesse gefunden. Dabei kamen auch Theater und Konzerte nicht zu kurz. Ein Teil der Fürther Figaros unternahm eine Informationsreise nach Paris. Prompt warb nach der Rückkunft Salon Heinz (Friseur im Fürther Hallenbad) mit dem Slogan „Aus Paris zurück! Wir frisieren Ihnen Cup Soleil!“ Ex-Weltrekord-Hürdensprinter Martin Lauer (damals Verkaufsleiter bei der Triumph-Adler-Vertriebs-GmbH) überraschte bei der Fürther Leichtathletik-Olympia-Qualifikation die Jungen und Mädchen des TV Fürth 1860, die als Helfer der Organisatoren eingesetzt waren. Jeder teilnehmende Helfer erhielt einen Taschenrechner für seine ehrenamtliche Tätigkeit überreicht. Donnerstag, 17. Juni 1976 Drei Frauen, durch deren Mithilfe der Raubüberfall auf die Kreissparkassen-Filiale Fürth-Sack im Jahr 1975 aufgeklärt werden konnte, erhielten die ihnen zustehende Belohnung von zusammen 5000 DM. Kriminalhauptkommissar Klose von der Kriminalinspektion Fürth überreichte den Zeuginnen die ihnen zustehenden anteiligen Summen.

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