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Operettenpublikum wurde dabei mit viel blutig triefenden Grausamkeiten in Form von Schlächterorgien konfrontiert. Ein absolutes Gruselkabinett! Stadttheater Fürth: „Gespenster“, Drama von Ibsen (Münchner Kammerspiele). Donnerstag, 15. Januar 1976 Mit Waage und Computer konnte man in der Schalterhalle der Stadtsparkasse sein Körpergewicht prüfen lassen. Auf Initiative der Barmer Ersatzkasse bekam man anschließend eine Auswertung mit entsprechenden Ernährungshinweisen an die Hand. Nach der Auswertung von 3000 Testpersonen waren 79,8% davon übergewichtig. Im Caritas-Altenheim St. Josef an der Benno-Meyer-Straße feierte Friedrich Graber seinen 80. Geburtstag. Er galt als der letzte „Altmeister des deutschen Wortes“. Nahezu 40 Jahre trat er als Rezitator von Gedichten in ungezählten fränkischen, schwäbischen und oberpfälzischen Schulen auf. Ob Schüler ihn wohl heute noch hören möchten? Nachdem die bisher stattgefundenen Soireen im Burgfarrnbacher Schloss stets ausverkauft waren, setzte man die Kammermusikreihe mit weiteren drei Konzerten fort. Freitag, 16. Januar 1976 Die Rotkreuzler waren sechs Wochen nach Bezug ihres Neubaus am Ende der Brandenburger Straße von ihrer neuen Dienststelle hellauf begeistert. Rettungsdienst, Verwaltung und Lager waren jetzt großzügig unter einem Dach zusammengefasst. Daneben gab es jetzt auch Versammlungs- und Lehrsäle sowie eine Notfallambulanz. Zudem bot die Wagenhalle allen BRK-Fahrzeugen ausreichend Platz. Im Arbeitsamtsbezirk Nürnberg lag die Dienststelle Fürth mit einer Arbeitslosenquote von 5,6% (Stand Ende Dezember 1975) einsam an der Spitze. 4360 Fürther Männer und Frauen waren beschäftigungslos. Aufgrund der rezessiven Konjunkturlage war die Zahl gegenüber Dezember 1974 um 1271 gestiegen. Erfreulich war, dass wenigstens die Zahl der Kurzarbeiter in der Region zurückging. Das Fürther Filmprogramm zur Monatsmitte: „Donald und Pluto, wie Trapper und Indianer“, Zeichentrickfilm von Walt Disney (City). Samstag, 17. Januar 1976 Die Einwohnerzahl Fürths nahm zwar stetig ab, aber man tröstete sich damit, dass die Verluste in Nürnberg oder gar München noch stärker ausgefallen waren. Im Jahr 1975 wohnten noch 102.909 Personen in der Kleeblattstadt, davon waren 47.778 männlichen und 55.131 weiblichen Geschlechts. 12.409 waren Ausländer (1973: 8652 Ausländer). 1975 wurde mehr und früher geheiratet als in den Vorjahren, die Zahl der Geburten jedoch fiel seit Jahren weiter ab (1973: 251; 1974: 237; 1975: 203). Da SPD-Stadtrat Dr. Günter Witzsch in Nairobi eine Aufgabe der Vereinten Nationen übernommen hatte, rückte sein Parteikollege Willi Hahn aus Vach in den Stadtrat nach. Stadttheater Fürth: „Israel Chamber Orchestra“, Konzert. Montag, 19. Januar 1976 Die „Frankenloge Fürth“, ein Zweig und Bestandteil des Deutschen Druiden-Ordens, stiftete mehrere Kinderbettchen für den Lebenshilfe-Kindergarten in der Dr.-Mack-Straße. Es gehörte zu den Zielen der Loge, in Notsituationen schnell und unbürokratisch zu helfen. Da der Abbruch im Sanierungsgebiet der Altstadt jetzt zügig voranschritt, wurde die Wasserstraße immer kürzer. Die abgeräumten Flächen rückten immer näher an das Rathaus heran. Ein kleiner Zirkus, der seit Wochen in Hiltmannsdorf im Winterquartier lag, litt wirtschaftliche Not. So stand auf der Fürther Freiheit ein Lama und warb mit einem umgehängten Schild um Spenden für die Sammelbüchse des Begleiters. Die SpVgg gewann ihr erstes Heimspiel 1976 im Ronhof vor 5000 Zuschauern gegen Röchling Völklingen mit 3:0. Tore durch Unger und Hofmann (2). Man belegte damit den vorletzten Tabellenplatz (19) der zweiten Bundesliga Süd. Das Team: Löwer; Grabmeier, Lausen, Bergmann, Klump; Popp, Heinlein, Unger; Heubeck, Hilkes und Hofmann. Dienstag, 20. Januar 1976 Der Fürther Hafen war 1975 voller als je zuvor. An der Fürther Kaimauer wurden mehr als doppelt so viel Güter aus- und eingeladen als 1974. Die 100.000-Tonnen-Marke des Güterumschlages wurde fast erreicht. Der Anstieg war insbesondere deshalb so bemerkenswert, weil die Fürther Hafengesellschaft widriger Konkurrenz und rückläufiger Konjunktur erfolgreich trotzen konnte. Die Stadt Fürth hatte sich 1975 um 120 „Leuchten“ vermehrt. Die Fürther Straßen wurden nun von 6260 Leuchten

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