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Dr. Karl Neidhardt, Mitinhaber der Eckart-Werke, feierte seinen 50. Geburtstag. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften mit anschließender Promotion begann Dr. Neidhardt in vierter Generation nach dem Gründer Carl Eckart 1955 seine Tätigkeiten in den Eckhartschen Bronzepulver-Werken. Heute ist die ehemalige Verwaltung der Eckart-Werke längst zum Ämtergebäude der Stadt Fürth umgebaut. Die „Carrera-Spielwarenfabrik Neuhierl“ Ecke Flößau- und Waldstraße (dort steht heute ein Ärztehaus) hatte ab sofort einen Weltmeister in ihrer Kundenliste: Mit einem ferngelenktem Segelflugmodell aus der laufenden Produktion gelang es einem Mann aus Göttingen, bei einem entsprechenden Wettbewerb mit der Flugdauer von 3 Stunden, 14 Minuten und 20 Sekunden einen neuen Weltrekord aufzustellen. Der bisherige Weltrekord wurde damit um über eine Stunde verbessert. Im Zeichen des Wahlkampfes machten Staatsminister Dr. Karl Hillermeier (CSU) aus München sowie Bundestagsmitglied Conrad Ahlers (SPD) aus Hamburg in Fürth Station. Freitag, 25. Juni 1976 Das anhaltend sonnige Wetter trieb die Wasserratten ins Sommerbad am Scherbsgraben. Täglich zählte man mindestens 4000 Besucher, ein Wert, der seit einigen Jahren erstmals wieder erreicht wurde. Mit mehr als halbjähriger Verspätung wurden nun offiziell die Werkstätten für den praktischen Unterricht der 60 Fürther Fleischerlehrlinge vorgestellt. Es handelte sich dabei um renovierte Räume der ehemaligen Metzgerei Bär an der Königstraße 6. Innungs-Obermeister Belz konnte dazu zahlreiche prominente Gäste aus Stadtverwaltung, Berufsschule und Innung begrüßen. Im Sportzentrum Dietenhofen trainierten Fürths Nachwuchsschwimmer der SG Fürth in den Pfingstferien fünf Tage lang von früh bis spät. 36 Teilnehmer waren täglich ab 9 Uhr im Schwimmbecken zu finden. Die tägliche Trainingsleistung lag bei etwa acht Kilometern! Die nicht unerheblichen Kosten einschließlich Übernachtung und Verpflegung hatten Eltern und Förderverein der SG Fürth übernommen. Samstag, 26. Juni 1976 Hunderte von Gläubigen hatten sich vor der Aussegnungshalle im Fürther Friedhof versammelt, um an der Johannisfeier der evangelischen Gesamtkirchengemeinde Fürth teilzunehmen. Die Ansprache hielt Pfarrer Grillenberger von St. Paul. Der frühere Fürther Stadtinspektor Eugen Berthold gab ein „Fürther Mundartwörterbuch“ heraus. Damit wollte man insbesondere die Unterschiede zur Nürnberger Mundart herausstellen. Schließlich heißt z.B. die Mehrzahl der äußerst beliebten Beilage zum Sonntagsbraten in Fürth „Knidli“ (Klöße) und nicht Knidla, wie in Nürnberg. In Anbetracht der herrschenden „Hundstage“ wies die Stadt Fürth über die Presse darauf hin, dass die Wasserversorgung auch bei anhaltender Trockenheit in Fürth gesichert sei. Der Grundwasserbestand in den etwa 120 m tiefen Brunnen der zahlreichen zur Fernwasserversorgung gehörenden Brunnen bei Allersberg war bis jetzt nicht gesunken. Montag, 28. Juni 1976 Nach einem Vierteljahr Bauzeit wurde Richtfest an dem neuen städtischen Kindergarten im Fürther Stadtpark gefeiert. Der Rohbau wurde in der Rekordzeit von drei Monaten hochgezogen und sollte einmal 100 Kindern in vier Gruppen Platz geben. Der flache Baukörper an der Dr.-Mack-Straße wirkte wie ein Zeltdorf unter Bäumen. Stadttheater Fürth: „Paranoia“, Kabarett (Rote Rübe München). Ende der Spielzeit 1975/76 mit insgesamt 127 Vorstellungen. Dienstag, 29. Juni 1976 Der Befürchtung, dass der Vorhang im Fürther Stadttheater des Öfteren geschlossen blieb, trat Fürths Theaterchef Kraft-Alexander entgegen, als er über die Presse den neuen Spielplan vorstellte. Es wurden noch mehr Vorstellungen als in der abgelaufenen Spielzeit garantiert. Dank der Beziehungen Kraft-Alexanders über den Eisernen Vorhang hinaus, gastierten in der neuen Saison u.a. das Prager Nationaltheater, das Theater nova scena aus Bratislava oder die Warschauer Philharmonie in Fürth. Billig, aber gut. Das Hardenberg-Gymnasium machte sich einen schönen, wenn auch heißen Tag. Weil man sowieso die Abiturienten hinausfeiern musste und ein Sportfest nicht zu umgehen war, erklärte OStD Dr. Jäger den hitzigen Tag flugs zum „Hardenberg-Tag“. Dabei kickten Schüler gegen Lehrer, man veranstaltete Budenzauber im Schulhof und feierte schließlich abends unter Lichterketten mit Popmusik. Zum ersten Todestag von Dr. Adolf Schwammberger brachte der Heimatverein „Alt-Fürth“ eine Medaille in Silber heraus, die auf einer Seite das Portrait des Vereinsgründers zeigte. Die Rückseite erinnerte an markante Stationen seines Lebens. Die Auflage betrug 300 Stück. Die Firma Brandstätter in Zirndorf bedachte ihre Belegschaft anlässlich des 100-jährigen Jubiläums mit der Gründung eines „Versorgungswerkes“ für Ruheständler oder Invalide.

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