Ein volles Haus hatte SPD-Bundestagsabgeordneter Horst Haase im Wahlkampf, als er die älteren Fürther Mitbürger ins Burgfarrnbacher Schloss einlud. Nach der Besichtigung und einem Spaziergang durch den Park fand man sich im Heim des TSV 1898 Burgfarrnbach am Moosweg ein, wo es kostenlos sozialpolitische Ausführungen gab. Schlechte Nachricht für Fürth durch Minister Dr. Fritz Pirkl: Fürth wird auf einen Neubau seines KrankenhausBehandlungstraktes wohl noch einige Jahre warten müssen. Mittwoch, 15. September 1976 Nürnberg warb in Fürth für sein Altstadtfest: Ein Straßenbahn-Triebwagen von 1926 mit Plakatierung erregte die Aufmerksamkeit der Fürther Passanten, zumal die Besatzung historische Uniformen aus dem Jahr 1905 trug. An der Billinganlage und am Fürther Hauptbahnhof spielte beim Eintreffen der Straßenbahn eine Kapelle. Im Schatten der Dambacher Erlöserkirche war ein neuer Kindergarten entstanden. Dekan Heckel weihte den Neubau ein und übergab ihn seiner Bestimmung. Pfarrer Seichter würdigte in seiner Dankesrede vor allem die vielen Spenden, die den Bau ermöglicht hatten. In diesem Zusammenhang wurde Quelle-Chefin Grete Schickedanz mit einer größeren Summe erwähnt. Der Zwei-Gruppen-Kindergarten umfasste 420 qm Grundfläche. Die Gesamtkosten einschließlich Grund hatten 778.000 DM betragen. Donnerstag, 16. September 1976 Im neuen Trimester der VHS-Fürth wurden rund zwanzig neue Kurse angeboten, darunter „Fußballtheorie für Fans“. Als Dozent fungierte hierzu SpVgg-Trainer Hans Cieslarczyk. Insgesamt bot die VHS-Fürth 1976 rund 240 verschiedene Kurse an. Der Fürther Stadtrat beschloss die Verleihung der „Goldenen Bürgermedaille“ an Anton Wolf. Der 55-jährige Mitinhaber der Eckart-Werke war seit 1971 nebenbei Vorsitzender des IHK-Gremiums Fürth. Wolf war auch lange Jahre im Vorstand der SpVgg tätig gewesen. Der studierte Jurist trat zunächst als Teilhaber in das väterliche Geschäft „Wolf Werbung“ in Fürth ein. 1962 nahm er dann seine Tätigkeit als Gesellschafter der Eckart-Werke auf. Unter seiner Geschäftsführung baute er die Eckart-Werke weiter aus. 1976 waren dort 1300 Mitarbeiter beschäftigt. Wolf ließ der Stadt auch mehrere Geldspenden zukommen, so z.B. für den Bau des Hallenbades oder das Schloss Burgfarrnbach. Freitag, 17. September 1976 Kurz vor Schulanfang waren die angesetzten Renovierungsarbeiten an den Fürther Schulen nahezu abgeschlossen. Nur in der Maischule mussten die Handwerker nachsitzen. Das Einziehen neuer Decken hatte sich verzögert und so arbeiteten die Maler mit Hochdruck dort an den letzten Wänden. Mit berechneten 32,5 Schülern pro Klasse lagen die Fürther Volksschulen für das neue Schuljahr ziemlich genau in der Größenordnung des bayerischen Durchschnitts. Das Fürther Filmprogramm zur Monatsmitte: „Vampire gegen Herakles“ mit Red Park, Christopher Lee und und Leonora Ruffo (City). Samstag, 18. September 1976 Die Umsatzzahlen im Fürther Hafen schrumpften. Die Erklärung dafür hieß: Anhaltendes Niedrigwasser auf Rhein und Main aufgrund der Trockenperiode in den vorangegangenen Monaten. Von der Optik her war mehr Schiffsverkehr zu verzeichnen, aber aufgrund des niedrigen Pegelstandes konnten die Schiffe nicht einmal halb voll beladen werden. Was sonst ein Schiff transportierte, musste jetzt auf drei Schiffe geladen werden. Der Finanzausschuss des Fürther Stadtrats machte 10.000 DM zugunsten einer neuen Werbe-Idee im Westentaschenformat locker: In einem elfbildrigen „Leporello“ wurden in dem zusammenfaltbaren Bilderregister attraktive Außen- und Innenansichten des Fürther Stadttheaters gezeigt. Vier der elf Bilder konnte man auch als Ansichtskarten verschicken. Das schönste Gebäude Fürths war auch in der Filmbranche begehrt. Ende September wollte eine deutschfranzösische Filmproduktion drei Tage lang Szenen zum Film „Jean Christophe“ von Romain Rolland mit Klaus Maria Brandauer im Stadttheater drehen. Montag, 20. September 1976 Ab jetzt hieß es für die Autofahrer aufpassen, denn die Abc-Schützen waren wieder unterwegs. Mit gelben Mützen wohlbe“hütet“ stapften die Schulanfänger an der Hand von Familienangehörigen in ihre Schule. Verkehrswacht, Polizei, Schulen und die Fürther Stadtsparkasse trugen mit dieser Aktion zur Unfallverhütung bei. Zur Sicherung des Schulwegs wurden verstärkt Polizisten eingesetzt. Sogar Politessen wurden mit herangezogen, um die Kleinen ohne Gefährdung über verkehrsreiche Straßen zu bringen. Die SpVgg verlor ihr Auswärtsspiel beim TSV 1860 München mit 0:1. Damit belegte man Rang vier der Tabelle.
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