Samstag, 2. Oktober 1976 US-Brigadegeneral Partain stattete OB Scherzer im Fürther Rathaus seinen Antrittsbesuch ab. Das Fürther Stadtoberhaupt lud ihn samt Gattin gleich zum bevorstehenden Kirchweihzug ein. Aufgrund etlicher deutscher Verwandter sprach Partain fließend Deutsch und fühlte sich in Fürth sichtlich wohl. 1958 war er für einige Zeit schon in Bad Tölz stationiert gewesen, später auch in Großbritannien und Vietnam. Im Fritz-Rupprecht-Altenheim der Arbeiterwohlfahrt in Burgfarrnbach wurde ein neues Reha-Zentrum in Betrieb genommen. Das neue Kurbad wurde von einer geprüften Masseurin geleitet und stand auch der Bevölkerung außerhalb des Heims zur Verfügung. Das im Nürnberger Stadion unter Flutlicht ausgetragene Derby zwischen dem Club und der SpVgg endete vor 34.000 Zuschauern 1:1 unentschieden. Das Tor für Fürth erzielte Hilkes. Fürths Torhüter Peter Löwer hatte die glänzend aufgelegten Clubstürmer zur Verzweiflung gebracht. Damit belegte man Platz fünf der Tabelle. Montag, 4. Oktober 1976 Trotz Regens, Wahl und Fußballspiel gab es großen Andrang zum Auftakt der Fürther Kirchweih. Der volle Geismannsaal erbebte unter dem Eröffnungstusch der Kapelle Jackl Strobel. Kurz danach eröffnete OB Scherzer nach einer kurzen Begrüßungsrede die Kirchweih offiziell. Danach lief im Geismannsaal das übliche Unterhaltungsprogramm mit Conférencier und Schuhplattler-Einlagen (keine Schuheinlagen!) ab. Der Regen hielt die Fürther nicht davon ab, in den Nachmittags- und Abendstunden Kärwaduft zu schnuppern. Durch den Regen sahen die Fahrgeschäfte wie frisch geölt aus. Die SpVgg verlor ein Freundschaftsspiel im Ronhof vor 3000 Zuschauern gegen den Hamburger SV mit 1:4. Das Tor für Fürth erzielte Hilkes. Beim Bundesligisten HSV spielten damals u.a. Stars wie Magath, Ettmayer, Steffenhagen und Reimann. Dienstag, 5. Oktober 1976 Im Wahlkreis 229, zu dem Fürth gehörte, errang die CSU die absolute Mehrheit. Dr. Werner Dollinger (CSU) siegte mit 52,9% über seinen Gegenkandidaten Horst Haase (SPD), der 41,1% erreichte. Norbert Eimer (FDP) kam auf 5,2%. Die Wahlbeteiligung in der Stadt Fürth betrug 86,81%. Ideales Wetter hatte der Reitclub Fürth-Burgfarrnbach für seine diesjährige Hubertusjagd erwischt, die von Hans Kellermann gewonnen wurde. Die Jagd hatte zunächst über Ritzmannshof, Kreppendorf und Seukendorf geführt. Nach einem Stopp ging es weiter zum Egersdorfer Weiher und zum Felsenkeller. Am Abend fanden dann das traditionelle Jagdgericht und der Hubertusball statt. OB Scherzer und Valentin Fürstenhöfer eröffneten in den Räumen der Deutschen Bank die „Rangau-Ausstellung“. Die Kirchweihbesucher hatten hier die Gelegenheit, die Schönheiten ihrer näheren Umgebung auf engem Raum bewundern zu können. Stadttheater Fürth: „Wiener Blut“, Operette von Strauß (Landestheater Coburg). Mittwoch, 6. Oktober 1976 Der Fürther Wahlkreis war im neuen Bundestag in Bonn besser repräsentiert als je zuvor: Nach dem Direktmandat von Dr. Werner Dollinger schafften es auch seine Konkurrenten Horst Haase und Norbert Eimer über die Landesliste in den Bundestag. Jubiläum und Premiere bei der Kirchweih-Vorfeier: Zum 50. Mal versammelte sich die Gemeinde St. Michael vor Beginn der Fürther Kirchweih, um an den eigentlichen Anlass des Festes zu erinnern. Mit dem 55-jährigen Gottfried Pangritz stellte sich ein neuer Schausteller-Pfarrer vor. Er trat die Nachfolge des ersten Schausteller-Pfarrers Stegmann an. Durch ein Missverständnis waren die Schausteller zum anschließenden gemütlichen Beisammensein im Gemeindehaus nicht eingeladen worden, so dass die Pfarrfrauen ihr kaltes Buffet umsonst in Stellung gebracht hatten. Donnerstag, 7. Oktober 1976 Pater Manfred Rauh kam wieder einmal in seiner fränkischen Heimat vorbei. Er arbeitete seit Jahren im bolivianischen Hochland und brachte den Analphabeten dort u.a. Lesen und Schreiben bei. Rauh wurde von dem Fürther „Missionskreis Ayopaya“ unterstützt. Die Arbeit ging ihm nicht aus, von fünf Pfarreien in der bolivianischen Provinz Ayopaya waren drei verwaist. Im Kunstschaufenster der Commerzbank in der Rudolf-Breitscheid-Straße stellte die Malerin Heidi Schatz einige ihrer Bilder aus. Nach Angaben der FN „verwischen sich die teilweise strengen Konturen zu flächigen Strukturen“. Vorstand und Kärwaburschen des „Stadtvereins Hardhöhe“ unternahmen ihren traditionellen Ausflug diesmal an die Zonengrenze. Dort wurde stramm gewandert.
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