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Als „Treppenwitz“ trat das alte Treppenhaus der Ottoschule noch einmal im Fürther Stadtrat auf. Wegen drohender Unfallgefahr musste die Treppe mittlerweile gesperrt werden. Obwohl schon längst beschlossen, wurde mit der neuen Treppe immer noch nicht begonnen. Als Grund der Verzögerung stellte sich ein Einsparungsvorschlag des Rechnungsprüfungsamtes heraus. Aber jetzt sollte es endlich losgehen. Nach zehnjähriger Tätigkeit als Vorsitzender des ärztlichen Kreisverbandes Fürth stellte Dr. Alexander Backens sein Amt zur Verfügung. Sein Nachfolger wurde Ex-Stadtrat Dr. Joachim Mertens. Stadttheater Fürth: „Pepsie“, Komödie von Bruno (Neue Schaubühne). Mittwoch, 27. Oktober 1976 Tragödie im Hochhaus an der Rudolf-Schiestl-Straße 12: Ein 46-jähriger ungarischer Frührentner erschlug seine 42-jährige Lebensgefährtin in der gemeinsamen Wohnung mit einem Fleischklopfer, nachdem er sie mit einer Strumpfhose geknebelt hatte. Nachdem er einen Abschiedsbrief auf die Leiche gelegt hatte, erhängte er sich am Türstock. Mitbewohner hatten nach Schlaggeräuschen die Polizei verständigt. Der MTV Fürth feierte seine Jubilare und Sieger mit einem „Jahresfest“. Dabei erhielt Gewichtheber Karl-Heinz Radschinsky vom MTV-Vorsitzenden Herbert Maschinski eine Anerkennungsurkunde für besondere Verdienste überreicht. Das bekannte Traditionslokal „Langmann“ an der Königstraße neben der katholischen Kirche (heute „El Floridita“) wurde unter neuer Leitung wiedereröffnet. Der Pächter Nosshi A. Malak kam vom „Goldenen Posthorn“ in Nürnberg und bot eine internationale Speisenkarte an. Malak hatte einst schon den ägyptischen Staatspräsidenten bekocht. Donnerstag, 28. Oktober 1976 Die Stadträte der Fürther Hardhöhe demonstrierten bei einer Begehung der Wohnstraßen auf der Hardhöhe parteiübergreifend ihre Macht. Sie brachten die im Sommer beschlossene Einbahnstraßenregelung für das Wohngebiet Hardhöhe wieder zu Fall. Der Verkehrsausschuss des Stadtrates kapitulierte vor den zahlreichen Protesten der Anwohner. Lediglich einige Dauerparkplätze mussten gestrichen werden, um gefährliche Situationen bei Gegenverkehr in den schmalen Nebenstraßen zu entschärfen. Fürths Jugend war empört über die Kündigung des Leiters des Aktivspielplatzes im Jugendzentrum Lindenhain, Wolfgang Sendhardt. Man vermutete hinter den fragwürdigen Kündigungsgründen der Stadt eine „Quittung“ für die Unterstützung Sendhardts für die linke Kommiz-Initiative. Freitag, 29. Oktober 1976 Die für viele Millionen DM gebaute neue Südwesttangente im Westen der Stadt Fürth blieb zunächst ein wenig genutzter Geheimtipp zur Umfahrung des Stadtgebiets. Zwischen Burgfarrnbach und Oberfürberg sah man kaum Autos. Vielleicht lag es an der zu kleinen Beschilderung, die man leicht übersah. Zur Verbindung zwischen Burgfarrnbach und Oberfürberg nutzte man immer noch den engen Schleichweg des Kirchenwegs. Für eine gute Sache fanden sich die Dresdner Bank und die SpVgg zusammen: Es galt, dem Fürther BRK zu helfen. Nach dem Training signierten die Fürther Lizenzspieler vier Fußbälle, von denen je einer in der Hauptstelle Moststraße sowie in den Zweigstellen Erlanger Straße, Fußgängerzone und in der Südstadt gegenüber der Humbser-Brauerei ausgestellt wurden. Welcher Kunde am meisten bot, bekam jeweils den Ball. Der Reinerlös ging an das Rote Kreuz in Fürth. Samstag, 30. Oktober 1976 Der Fürther Maler Johannes Schopper feierte seinen 75. Geburtstag. Aus diesem Anlass gab die Stadt Fürth den Ankauf eines Schopper-Bildes für das Burgfarrnbacher Schloss bekannt. Schopper unterrichtete seit 26 Jahren als Dozent an der VHS-Fürth. Zahlreiche bekannte Persönlichkeiten wie Franz Werfel, Clemens Krauss, Elly Ney oder Albert Schweitzer wurden von ihm portraitiert. Der Fürther Stadtrat nahm die der Firma „Wertkauf Mann KG“ erteilte Baugenehmigung für einen Verbrauchermarkt bei Poppenreuth über 8500 qm Verkaufsfläche entgegen dem Verlangen der Regierung von Mittelfranken nicht zurück. Im Gegenteil, die Stadt Fürth legte Widerspruch bei der Regierung von Mittelfranken ein. Man sah in Fürth nicht ein, dass die Bezirksregierung jahrelang tatenlos zugesehen hatte, wie rings um Fürth immer neue GroßVerbrauchermärkte entstanden. Wollte Ansbach an Fürth ein Exempel statuieren? Montag, 1. November 1976 Pausenlos musste am Wochenende der „Rensch-Hubschrauber“ am Lohnertspielplatz starten, so viele Interessenten hatten bei dem Möbelhaus in der Fichtenstraße Rundflüge über Fürth gewonnen. Der Werbegag des Möbelhauses kam an. Bei einem Festakt im neuen BRK-Heim zum 90-jährigen Bestehen des Fürther Roten Kreuzes ehrte man Getreue und Gönner. Acht Aktiven wurde die Verdienstmedaille in Bronze des Freistaates Bayern zuerkannt. Vor der

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