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Peppel, Spielwaren und Puppenklinik-Winterbauer, Kindermoden-Suse, Kleidergeschäft Memmert, Seifen-Lang, Herrenbekleidung-Falk, Tchibo-Café, Schuh-Hofer oder das Papierhaus Schöll. Nur die beiden letztgenannten Geschäfte existieren heute noch. In Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste eröffnete die Stadtsparkasse Fürth in der Herboldshofer Straße in Stadeln ihre 17. Zweigstelle. Der Neubau entpuppte sich als Fertigteilhaus einer Leasing-Gesellschaft und wurde innerhalb von zweieinhalb Monaten errichtet. Damit war man endlich auch im Fürther Norden präsent. Freitag, 26. November 1976 Eine Galerie seltsamer Köpfe zierte das Treppenhaus des Hardenberg-Gymnasiums. Kunsterzieher Klaus Schmidt („Whisky“) ließ unter dem Motto „Der zusammengesetzte Mensch“ seine Schüler mit der Schere auf die unterschiedlichsten Materialien los. So entstanden witzige Montage-Köpfe aus Papier, Autoreifen, Flaschen, Gemüse usw. Die Fürther hatten die einmalige Chance, dem Stadttheater die Meinung zu sagen. Dazu bekamen die Abonnenten einen fünfseitigen Bogen mit 36 Fragen zugeschickt. Ausgearbeitet hatte den Beurteilungsbogen das Institut für Makro-Ökonomie der Universität Augsburg. Die Theaterbesucher sorgten so für die Diagnose, Theaterleiter KraftAlexander sollte sich anschließend mit der Therapie beschäftigen. ADAC und Verkehrsverein erhielten gemeinsam mehr Platz: Der Fürther Stadtrat segnete den Umbau der Straßenbahnwartehalle an der Fürther Freiheit zum Preis von 150.000 DM ab. Die kleine Grünanlage („Hirschgarten“) sollte dabei zum Büroraum werden. Samstag, 27. November 1976 In Fürth trafen die ersten Christbäume für das Weihnachtsfest ein. Ab 11. Dezember konnte man die dänischen Nordmann-Tannen dann an den gewohnten Verkaufsplätzen in der Stadt erwerben. Weniger schön: Die Preissteigerung zum Vorjahr betrug 15%. Am Freitag, Punkt 17 Uhr, wurde auf der Fürther Freiheit der Weihnachtsmarkt eröffnet. Bei regiebewusster Marktverdunkelung sprach das Christkind vom Balkon des Handwerk-Hauses seinen Prolog, der mit dem Satz „Es werde Licht“ endete. Daraufhin wurde an allen Ständen das Licht wieder eingeschaltet und das Markttreiben begann. Vorher schon hatte die Singklasse der Soldnerschule in der Fußgängerzone für weihnachtliche Klänge gesorgt und etwa 300 Volksschüler waren mit brennenden Laternen umhergezogen. Montag, 29. November 1976 Bis zu den Ellbogen im süßen Teig stecken oder ständig Plätzchen ausstechen konnten Kinder im Modehaus Fiedler in der Rudolf-Breitscheid-Straße. Im obersten Stockwerk hatte man dazu eine Kinderbackstube eingerichtet. Auch mit einer Modelleisenbahn konnte man spielen. Dafür hatten die Mütter jetzt Zeit, in Ruhe einzukaufen. Das traditionelle historische Suppenessen von „Alt Fürth“ fand diesmal im Saal des Gasthauses „Schwarzes Kreuz“ statt. Hunderte von Alt-Fürthern machten sich an die löffelweise Vergangenheitsbewältigung der nachgekochten Suppe „olla podrida“. Als Jahresgabe erhielten die Mitglieder vom Vorsitzenden Dr. Walter Fischer eine Gedenkmünze des alten Fürther Münzmeisters Conrad Stutz überreicht. Zu seinen Ehren ist im Bereich Eigenes Heim auch eine Straße nach ihm benannt. Die SpVgg kam bei ihrem Heimspiel im Ronhof vor 4500 Zuschauern gegen den FK Pirmasens zu einem 3:2Erfolg. Tore für Fürth durch Unger, Popp und Broh. Mit diesem Sieg blieb man auf Platz fünf der Tabelle. Dienstag, 30. November 1976 Im Fürther Geismannsaal gab es eine lange Rock-Night auf zwei Bühnen. Etwa 600 Besucher verfolgten das Nonstop-Programm. Es spielten die Gruppen „Octopus“ aus Frankfurt, „Faithful Breath“ aus Witten sowie die heimischen Bands „Make up“ (Melitta und Peter Treiber, Peter Stanek, Peter Wiesner und Alfred Urban) und „Cry Freedom“ (James Durham, Rudi Madsius, Gerhard Billmann, Helmut Körber und Klaus Braun). Der Kirchturm von St. Peter und Paul in Poppenreuth wurde eingerüstet und mit Planen ummantelt. Das Kirchendach musste dringend erneuert, die Sandsteinfläche gereinigt und das Mittelschiff neu verputzt werden. Einzelne Ziegelsteine waren schon mal abgefallen und der Wind pfiff durch die Balken. Die letzte Renovierung geschah im Jahr 1911. Beim traditionellen Ehrenabend der SpVgg wurde diesmal ein halbes hundert Mitglieder geehrt. Die Ehrennadel in Gold erhielten Horst Kärger (Handball) und Willi Kett (Handball). Aus ruhmreichen Kleeblatttagen wurden die noch lebenden Idole Hans („Urbel“) Krauss und Philipp Burger von den Mitgliedern stürmisch gefeiert. Mittwoch, 1. Dezember 1976 Das Publikum im Fürther Stadttheater kürte die Nürnberger Studentin Irene Scharmacher zur „Miss Franken 1977“.

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