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Die strahlende Siegerin wurde mit deutlichem Abstand von gut mitgehenden Besuchern gewählt. Es moderierte Anneliese Fleyenschmidt vom BR. Erstmals wurden die Neubauten der drei Häuser Königstraße 30-34 von Vertretern der Regierung von Mittelfranken „begangen“. Die Verbindung von Neubauten mit vorgesetzten alten Fassaden erwies sich als gelungen. Es waren 14 Wohnungen, zwei Läden und das Gasthaus „Wilder Mann“ entstanden. Der TV Fürth 1860 betrat Neuland: Erstmals kombinierte man den traditionellen Sieger- und Ehrenabend mit einer Leistungsschau aus verschiedenen Abteilungen. Dabei wurde ein Querschnitt der Breitenarbeit des Vereins geboten. Es galt, fünf deutsche, zehn süddeutsche und 39 bayerische Meisterschaften zu würdigen. Den Abschluss bildete ein Film vom Pfingstsportfest 1976 in Dambach mit dem Weltrekordlauf von Inge Helten. Donnerstag, 2. Dezember 1976 Halbzeit für zwei insgesamt 18,6 Mio DM teure Investitionen: Ein mächtiger Betonbunker im Fürther Stadtwald beim Katzenstein machte Fürths Wasserversorgung noch krisensicherer. Am neuen 3,9 Mio DM teuren Trinkwasser-Hochbehälter mit einem späteren Fassungsvermögen von 10.000 Kubikmetern konnte Richtfest gefeiert werden. Mit dem Wasservorrat konnte man nach Fertigstellung auch Spitzenverbrauchszeiten locker überbrücken. Dann fuhren die Stadträte zum ehemaligen Gaswerksgelände zwischen Leyher und Karolinenstraße, um den 14,7 Mio DM teuren neuen Busbetriebshof offiziell seiner Bestimmung zu übergeben. Die DoppelAbstellhalle fasste über 80 Busse. Nach so viel kommunaler Arbeit musste man sich beim gemeinsamen Richtschmaus im „Schwarzen Kreuz“ natürlich erst einmal stärken. Mundartdichterin Erika Jahreis und Bandleader Conny Wagner produzierten zusammen eine Langspielplatte. Rechtzeitig zu Weihnachten kam die Platte mit dem Titel „Färth'risch red'n is net schwer . . .“ in die Geschäfte. Im Casino der Stadtsparkasse wurde das Werk bei einem Empfang zünftig begossen und der Presse vorgestellt. Freitag, 3. Dezember 1976 Die Spielwarenfabrik „geobra“ Brandstätter GmbH & Co in Zirndorf (heute Playmobil) rechnete für 1976 mit einem Umsatz von 120 Mio DM. 1974 waren erst 24 Mio DM erzielt worden! Der Absatz der Playmobil-Figuren war für diese Entwicklung verantwortlich. 1976 wurden von Zirndorf aus 27 Länder damit beliefert, zehn Länder waren Lizenznehmer. Die Unfallstatistik der Verkehrspolizei verzeichnete im Monat Oktober im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang. Im Stadtgebiet kam es zu 163 Unfällen (Vorjahr 195). Dabei wurden 63 (78) Personen verletzt. Leider kamen zwei (null) Personen ums Leben. Der tschechische Maler Pavel Korbel stellte im Einrichtungshaus Böhm an der Fürther Freiheit seine Werke aus. Der in der Schweiz lebende Künstler präsentierte sich damit erstmals in der Bundesrepublik. Die FN sprachen von „Farben, die das Unwirkliche in dunkel glühenden Tönen beschwören“. Der tschechische Staatsligaclub Slavia Prag gab mit seinem Handballteam in der Halle des TV Fürth 1860 ein Gastspiel. Die Halle war bis auf den letzten Platz ausgebucht. Zwar verloren die Fürther erwartungsgemäß mit 13:17, doch die Beifallsstürme des Publikums ließen erkennen, dass diese Werbung für den Handballsport gut ankam. Das Fürther Filmprogramm zum Monatsbeginn: „Zwei Missionare“ mit Bud Spencer, Terence Hill und Maria Cumani Quasimodo (City). Samstag, 4. Dezember 1976 Als Mitglied einer Delegation des Deutschen Städtetages weilte OB Scherzer 13 Tage lang in Israel. Man war erstaunt über die Herzlichkeit des Empfangs der deutschen Kommunalpolitiker. Man kam überein, den Jugendaustausch fortzusetzen. An allen „langen“ Samstagen im Dezember stellte die VAG an der Fürther Freiheit einen „Paketbus“ auf. Dort konnte man kostenlos Taschen und seine gekauften Päckchen oder Pakete deponieren. Dafür bekam man einen Abholschein. Was bis 18 Uhr nicht abgeholt wurde, landete dann allerdings auf dem Fundamt. Fürths Auto-Freaks hatten bei „Autozubehör Hertwig“ in der Maxstraße 27a eine neue Anlaufstelle, um ihrem Hobby zu frönen. Hier gab es Wischerblätter, Halogen-Scheinwerfer, Zündkerzen, Sitzfelle und natürlich jede Menge Pflegematerial. Stadttheater Fürth: „Die Feenkönigin“, Ballett-Oper von Purcell, Staatstheater am Gärtnerplatz München. Montag, 6. Dezember 1976 Am Rohbau des neuen „Quelle-Warenhauses“ an der Fürther Freiheit konnte Richtfest gefeiert werden. Direkt nebenan hatte 1949 die „Quelle“-Kaufhauskette bescheiden begonnen. Mit dem 26. Warenhaus kehrte damit Schickedanz an seinen Ausgangspunkt zurück. Auf 8600 qm Verkaufsfläche sollten später 70.000 Artikel angeboten werden. Ferner stand jetzt schon fest, das Verkaufspersonal von 200 auf 450 Angestellte aufzustocken. Viele Fürther drängten sich zwischen Bauzaun und Marktwagen, um beim Richtfest dabei zu sein. Ehrengäste und

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