bayerischen GEW gewesen. Aus für die „Zahnstation“: Der Fürther Stadtrat beschloss die Auflassung der Kieferchirurgie im Stadtkrankenhaus. Anstehende Zahnbehandlungen wurden an die Zahnärzte im Stadtgebiet abgegeben. Einfache Tatsache war, dass trotz langwierigen Bemühens kein Kieferchirurg gefunden werden konnte, der zu den gegebenen Tarifen der Besoldung am Krankenhaus arbeiten wollte. Aus Fürthern wurden Erlanger: Die sechs Bewohner der Königsmühle an der Grenze zwischen Stadeln und Eltersdorf wurden per Verwaltungsakt zu „Erlangern“ erklärt. Montag, 13. Dezember 1976 Ein Stück Fürther Theatergeschichte trat krankheitsbedingt in den Ruhestand: Der 58-jährige Heinrich Bochert, der in 13 Jahren der Nürnberg-Fürther Theaterehe „Hausherr“ im damals noch nicht umgebauten Fürther Musentempel war, wurde von Kulturreferent Hauptmannl verabschiedet. Der frühere Leiter des Fürther Theaterbetriebsamtes war u.a. bis 1970 für die Spielpläne des Stadttheaters verantwortlich gewesen. Recht unvermittelt, aber auch gleich mit aller Macht meldete sich am Wochenende der Winter. Die Fürther Straßen verwandelten sich in spiegelglatte Rutschbahnen. Die SpVgg verlor ihr Heimspiel im Ronhof auf schneebedecktem Boden vor 5000 Zuschauern gegen Kickers Offenbach mit 0:2. Dabei wurden Peter Löwer für 500 und Helmut Klump für 400 Spiele geehrt. Mit dieser Niederlage rutschte man auf Platz sieben der Tabelle. Dienstag, 14. Dezember 1976 Traurige Bilanz: Durch den Schneefall und der damit verbundenen Straßenglätte ereigneten sich von Freitagmorgen bis Montagmorgen (jeweils sechs Uhr) 52 Unfälle auf Fürther Stadtgebiet. Dabei fand ein Junge den Tod, 18 Personen wurden zum Teil schwer verletzt. In der gleichen Zeit brachten die Streukolonnen in fast ununterbrochenen Einsätzen an die 100 Tonnen Salz und Sand auf die verschneiten und zum Teil vereisten Fürther Straßen. Mit einem kleinen Abschiedskonzert verabschiedete sich Organist Rainer Broll von der Gemeinde Heilig-Geist. Der ans Promotionsziel gekommene Medizinstudent verließ nach acht Jahren die Orgelbank auf der Hardhöhe. Sein Nachfolger wurde Hans Bauer, der bisher schon den Kirchenchor betreute. Stadttheater Fürth: „Die Physiker“, Komödie von Dürrenmatt (Stadttheater Ingolstadt). Mittwoch, 15. Dezember 1976 Bei Freibier und Sekt wurde das neue Fürther Prinzenpaar in Linkes Bauernbeiz`n der Presse vorgestellt. Die närrische Regentschaft zur Faschingssession 1976/77 übernahmen die dunkelhäutige Amerikanerin Eileen Moore und das Fürther Bleichgesicht Rainer Leipold. Die 30-jährige farbige Schönheit war im Zivilberuf Sekretärin bei der 1. US-Division in Katterbach, ihr zur Seite stand mit dem 28-jährigen technischen Angestellten ein echt „Färther G`wächs“. Fürther Senioren Bürger 2. Klasse? Großer Unmut unter den vielen Fürther straßenbahnfahrenden Rentnern: Im Gegensatz zu Nürnberg gab es für die in Fürth wohnenden Rentner keine verbilligten Netzkarten. Grund: Die Stadt Fürth hatte sich im Gegensatz zu Nürnberg nicht dazu durchringen können, 500.000,-- DM Subvention an die VAG zu bezahlen. „Gleiches Recht für alle“ existierte damit im Großraum nicht. Donnerstag, 16. Dezember 1976 Nun war auch das letzte, dem Neubau einer Fachoberschule entgegenstehende Hindernis ausgeräumt: Zwei Nachbarn hatten den geplanten Bau Ecke Amalien- und Dambacher Straße durch eine Petition verhindern wollen. Der Rechts- und Verfassungsausschuss des Bayerischen Landtags lehnte die Petition auf Antrag des bayerischen Kultusministeriums jedoch ab. Die Anlieger hatten eine spätere Enteignung ihres Grundstückes befürchtet, sollte die FOS einmal erweitert werden. Der Fürther Stadtrat beschloss, den bisherigen hölzernen Hochwassersteg von der Fuchsstraße zum Stadtteil Dambach (Möbel-Maag) zu erhalten. Eine Betonausführung wurde in Anbetracht der Kosten und der wenigen jährlichen Hochwassertage abgelehnt. Freitag, 17. Dezember 1976 Aus Anlass eines tragischen Unfalls in der Hinteren Straße – ein 13-jähriger Schüler war auf dem Rückweg vom Turnunterricht von einem PKW erfasst und tödlich verletzt worden - ging die gesamte Elternschaft Unterfarrnbachs auf die Barrikaden: Man forderte schnellstens den Bau einer eigenen Turnhalle. Paul Metz, Alleininhaber des gleichnamigen Unternehmens mit Sitz in Fürth, hatte sich mit dem bayerischen Wirtschaftsminister Jaumann politische Prominenz eingeladen. Mit einiger Verspätung kam Jaumann zu einem Informationsbesuch ins Tonmöbelwerk nach Zirndorf. Dort zeigte er sich beeindruckt von der rationellen Fertigung.
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