Instituts, trat in den Ruhestand. Der gebürtige Erlanger hatte in Fürth seit 1949 Pionierarbeit geleistet, weil etwas Derartiges kaum vorhanden war. Dr. Schmidt hatte 1935 sein Staatsexamen abgelegt und 1936 bereits promoviert. Sein Nachfolger in Fürth wurde der Thüringer Dr. Dr. Hermann Kühn, der November 1974 die DDR verlassen hatte und seither als außerplanmäßiger Professor an der Universität Heidelberg tätig war. Stadttheater Fürth: „Angelika“, Lustspiel von Impekoven/Mathern (Fränkisches Theater Maßbach). Montag, 10. Januar 1977 Die Fürther Karnevalsgesellschaften CFK und Treue Husaren stürmten den amerikanischen Armeesender „AFN“ in Nürnberg. Die Senderäume lagen damals im 5. Stock des an das Grand-Hotel angebaute amerikanische Armee-Hotel gegenüber dem Nürnberger Hauptbahnhof. Schon kurz nach der Eroberung des Senders meldete sich das Fürther Prinzenpaar als Beherrscher der amerikanischen Ätherwellen. Die Galerie Schwertl am Marktplatz präsentierte Zeichnungen des Malers Herbert Maria Wojsik. Der in Vilshofen geborene und in Nürnberg aufgewachsene 22-jährige Künstler zeigte auf großformatigen Blättern überwiegend Menschen, die von Zwängen deformiert waren. Die FN sprachen von einer „seltsamen NichtUmwelt“. Die SpVgg gewann ihr Heimspiel im Ronhof vor 4000 Zuschauern gegen den BSV Schwenningen auf schneebedecktem Boden mit 2:0. Tore für Fürth durch Klump und Unger. Bei Fürth setzt man erstmals die schottische Neuerwerbung Duncan Lambie als Linksaußen ein. Im ersten Spiel des neuen Jahres trat die SpVgg wie folgt an: Löwer; Grabmeier, Lausen, Bergmann, Klump; Grimm, Geyer, Unger; Heubeck, Hilkes, Lambie. Dienstag, 11. Januar 1977 Die Bürger der Stadt Fürth konnten beruhigt tief durchatmen: Die 1976 fertiggestellte vollautomatische Messstation des Lufthygienischen Überwachungssystems Bayern auf der Fürther Freiheit lieferte Daten, die Fürth unter angeschlossenen 17 bayerischen Städten einen guten Mittelplatz einbrachten. Von einer Luftverpestung war man meilenweit entfernt. Lediglich der Anteil an Schwefeldioxyden lag über dem Durchschnitt. Als „Luftkurort“ konnte Fürth jedoch nicht punkten. Der MTV Fürth gründete für Anhänger der koreanischen Kampfsportarten eigens eine „Taekwon-Do“Abteilung. Als Trainer konnte hierzu der zweimalige deutsche Meister Joachim Fries verpflichtet werden. Das erste Training startete am 12. Januar. Jetzt fehlten nur noch die Fürther Interessenten. Stadttheater Fürth: „Cinderella“, Ballett nach Prokofieff (Staatstheater am Gärtnerplatz München). Mittwoch, 12. Januar 1977 Zur Inthronisation des Fürther Prinzenpaares war der Kolpingsaal ausgebucht wie eine Billig-Airline zum Karneval nach Rio. CFK und Treue Husaren spulten ihr Programm ab, OB Scherzer rückte die Schlüssel zur Stadt heraus und die amerikanische dunkelhäutige Schönheit Eileen I. und das Fürther Bleichgesicht Rainer I. wurden als Gaudi-Monarchen in ihr Amt eingeführt. Sie konnten jetzt noch 45 Faschingstage regieren. Je kürzer die Röcke, desto stärker der Beifall: Frenetisches Klatschen für die Tanzgarde der CFK! Die Freiwillige Feuerwehr „Fürberg“ hatte die charmanteste Löschgruppe weit und breit. Die neun Damen wollten auch das gesellschaftliche Leben der Feuerwehr pflegen. Zum Übungseinsatz konnten jedoch nur sechs von ihnen erscheinen: Zwei waren erkältet, eine bekam ein Baby. Donnerstag, 13. Januar 1977 Grete Schickedanz feierte am 11. Januar ihre 50-jährige Betriebszugehörigkeit bei Quelle. Sie war 1927 als Auszubildende in die gerade gegründete Firma eingetreten. So begann ein beispielloser beruflicher Aufstieg an die Spitze einer Firmengruppe, die einschließlich zahlreicher Tochtergesellschaften im In- und Ausland 1976 einen Umsatz von über 7 Mrd DM erwirtschaftete. Als Mitglied sämtlicher Beiräte der Unternehmensgruppe übte Grete Schickedanz Tag für Tag an der Seite ihres Mannes Gustav maßgeblichen Einfluss auf alle unternehmenspolitischen Entscheidungen aus. Ihr soziales Engagement war herausragend. Die von ihr ins Leben gerufenen Quelle-Kindertagesstätten galten als pädagogisch beispielgebend. Vereine und Verbände bedachte sie mit vielen finanziellen Zuwendungen. 1976 erhielt sie deshalb das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Seit 1974 in Burgfarrnbach das Postamt vom Kapellenplatz an die Regelsbacher Straße verlegt wurde, gab es im Bereich des alten Standortes kein Telefonhäuschen mehr. Die Bewohner forderten deshalb dringend die Installierung einer neuen Telefonzelle. Freitag, 14. Januar 1977
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