Dienstag, 24. Mai 1977 Das „Himmelfahrts-Reitturnier“ der Reiterunion Fürh brachte ein Rekordergebnis: 130 Teilnehmer gingen in den verschiedenen Disziplinen an den Start. Überall auf der Wiese an der Ulmenstraße standen die Pferde neben ihren Transportfahrzeugen. Das anspruchsvolle Springen der Klasse A gewann Klaus Mielsch auf Hannes. Beim Freundschaftsspiel anlässlich seines 85-jährigen Bestehens verlor der MTV Fürth gegen die SpVgg mit 1:4. Bei Halbzeit hatte der MTV sogar mit 1:0 geführt. Tore für die SpVgg durch Lambie, Grimm, Bergmann und Broh. Mittwoch, 25. Mai 1977 Die mehrheitlich zum Schickedanz-Konzern gehörende „Patrizier-Bräu AG“ schloss im Rahmen von Rationalisierungsmaßnahmen drei weitere Braustätten. Es handelte sich dabei um die Grüner-Brauerei in Fürth, Kießling in Georgensgmünd und Kummeth in Schlicht. Jetzt verfügte man nur noch über sechs Brauereien. Der Fürther Stadtrat beschloss überraschend ein Großprojekt an der Ottostraße: Zwischen Bahnlinie und Jahnturnhalle sollte ein Berufsschulzentrum entstehen. Insgesamt 32 Klassen sowie die dafür notwendigen Werkstätten und Fachräume sollten darin unterkommen. Mit dem Bau wollte man 1977 beginnen, um die staatlichen Zuschüsse zu sichern. Ein einzuführendes Vollzeit-Berufsgrundschuljahr hatte zusätzlich die Raumprobleme verstärkt. Die Arbeitsamtsdienststelle Fürth verzeichnete im Monat April mit 4,4% die höchste Arbeitslosenzahl im gesamten Arbeitsamtsbezirk Nürnberg, obwohl die Zahl gegenüber dem Vormonat um 85 abnahm. In Fürth wurden Ende April 3432 Arbeitslose registriert. Etwa 500 Chargierte aus ganz Franken kamen zum 100-jährigen Stiftungsfest der Fürther „Absolvia“ in den Kolpingsaal. Zur Jubelveranstaltung wurde ein donnernder Salamander gerieben. Dem HardenbergGymnasium schenkte man einen nagelneuen Farbfernseher. Stadttheater Fürth: „Bamberger Symphoniker“, Konzert. Donnerstag, 26. Mai 1977 Der aus Fürth stammende und dort aufgewachsene Rudi Büttner mauserte sich immer mehr zum Entertainer bei Funk und Fernsehen. Humor, gute Laune und witzige Texte zeichneten ihn bei seinen Auftritten aus. Im Bayerischen Rundfunk saß er am Mikrofon bei seiner Sendung „gut aufgelegt“. Beim ZDF führte er bei der Reihe „Fahrt ins Blaue“ durchs Programm. Der Fachmann für gute Laune wohnte jetzt am Stadtrand von München. Der „kleine Rudi mit dem großen Mundwerk“ kam auch als Conferencier auf der Bühne sehr gut an. Sein Markenzeichen war die dicke schwarze Hornbrille. Der Verein „Freunde des Fürther Theaters“ hielt seine Jahresversammlung ab. Die Mitgliederzahl war von 570 auf aktuell 651 angestiegen. Theaterfahrten führten innerhalb eines Jahres nach London, Leningrad, Avignon, Verona, Mailand und New York. Der Verein unterstützte die Finanzierung des „Bretterbericht“, der in einer Auflage von 10.000 Stück zu je 16 Seiten an vielen Stellen in Stadt und Landkreis auflag. Renner waren die Ermäßigungen beim Kauf von Eintrittskarten durch die Mitglieder. Einzig die „Verfügbarkeit“ von genügend Theaterkarten erwies sich als Problem. Begabten Schülern des Heinrich-Schliemann-Gymnasiums winkte ab sofort ein „Grete-Schickedanz-Preis“. Die Geschäftsleitung hatte beschlossen, die beiden besten Abiturienten mit 2000 DM (1. Preis) und 1000 DM (2. Preis) zu belohnen. Freitag, 27. Mai 1977 Der aus dem Fürther Modehaus „Hofmann & Wagner“ stammende Conny Wagner stand mit seinem „ConnyWagner-Sextett“ auf dem musikalischen Höhepunkt. Die sechs Musiker absolvierten an die 200 Einsätze pro Jahr in Ballsälen und Konzerthallen. Jedes der Bandmitglieder beherrschte drei bis fünf Instrumente und musste dazu noch singen können. Als Ballbesucher wartete man stets ungeduldig auf die legendäre „Mitternachtsshow“, die etwa eine Stunde non-stop ablief und orkanartige Beifallsstürme hervorrief. Mehrere Langspielplatten wurden schon aufgenommen. Gerade kam das Sextett von einer zweiwöchigen Konzertreise aus Paris zurück. Im Herbst gingen die sechs mit „Big“ Wim Thoelke auf Tournee. Stadttheater Fürth: „Die Meuterei auf der Caine“, Schauspiel von Wouk (Schweizer Tourneetheater). Samstag, 28. Mai 1977 Ein ohrenbetäubender Knall schockte die Bewohner an der unteren Königstraße in Fürth. Im Haus Königstraße 40 war es zu einer Propangas-Explosion gekommen. Dabei wurden drei Personen zum Teil
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