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Räume hatte man in Eigenregie hergerichtet. Die alte Orgel von St. Michael wurde abgewrackt. Mit einer Versteigerung der einzelnen Orgelpfeifen wollte man das noch bestehende 120.000 DM-Loch etwas stopfen. Donnerstag, 23. Juni 1977 Eine 5-Mio-DM-Spende des verstorbenen Ehrenbürgers Dr. h.c. Gustav Schickedanz machte es möglich: Das Hardenberg-Gymnasium bekam eine zweite Turnhalle genehmigt, die neugetaufte „GustavSchickedanz-Schule“ auf der Schwand eine Sporthalle und das Heinrich-Schliemann-Gymnasium auf dem Schulhof einen Erweiterungsbau mit Zusatzräumen. Drei Schulen fühlten sich im Sommer wie an Weihnachten. Beim „Verein zur Förderung der Krankenanstalten und des Gesundheitswesens“ sprach Prof. Dr. Herding aus München. Für ihn war es erschreckend, dass Krankenhäuser im vorderen Orient einen besseren Standard aufwiesen als Fürth. Er empfahl der Stadt Fürth, Planung und Ausbau des Fürther Stadtkrankenhauses unbedingt innerhalb von drei bis vier Jahren durchzuziehen, weil nur dann eine perfekte Lösung erreicht werden könne. Rund tausend Besucher kamen zum ersten Training der SpVgg in den Ronhof. Aus Kostengründen ging man mit 18 statt bisher 20 Lizenz-Fußballern in die neue Saison. Einzig neues Gesicht war Trainer Hannes Baldauf. Freitag, 24. Juni 1977 Die Fürther Bürger hatten es in der Hand, die gefälligste Werbung für die geplante Stadthalle im Sanierungsgebiet der Altstadt auszusuchen. In der Halle der Stadtsparkasse an der Maxstraße waren 64 Vorschläge der Bürgerschaft ausgestellt. Bis 2. Juli 1977 hatte man Zeit, dem besten Entwurf auf einem Stimmzettel seine Stimme zu geben. In einem Leserbrief an die FN beschwerte man sich über die nur 12 Sekunden dauernde kurze Grünphase für Linksabbieger an der Stadelner Hauptstraße zur Panzerstraße im Wiesengrund. Viele hundert betroffene Kraftfahrer ärgerten sich täglich darüber. Die Erweiterung der Platzanlage des Sportzentrums des TV Fürth 1860 war in vollem Gange. Die Schaffung eines Allwetterplatzes für Handball und Basketball sowie der Bau von drei weiteren Tennisplätzen standen kurz vor dem Abschluss. Samstag, 25. Juni 1977 Die Zeit „stürmischer“ Bürgerversammlungen war offenbar vorbei. Zur Bürgerversammlung in Unterfürberg für die Ortsteile Dambach, Unter- und Oberfürberg sowie Heilstättensiedlung kamen nur 48 Interessierte. Die Stadtväter waren fast unter sich. Die Eschenau erwies sich weiterhin als „Schmerzenskind“. Mit einer Neubebauung konnte man erst beginnen, wenn die alte Bunkerruine abgebrochen war. Der Stadelner SPD-Stadtrat Erich Friesl schied aus Krankheitsgründen aus dem Fürther Stadtrat aus. Sein Nachfolger wurde Adolf Meister, Geschäftsführer des Kreisverbandes Fürth der Arbeiterwohlfahrt. Im Jugendzentrum Lindenhain veranstaltete die Fürther Musikszene INFAM in Abstimmung mit Jugendpfleger Horst Volk ein fünftägiges Musik-Festival. Dabei traten die Bands „Chaotic Strings“, „Nudelpeter“, „Stonehenge“, „Nardis“, „Jazzerdla“, „Boogie Chillen“ und „Kurzweil“ auf. Montag, 27. Juni 1977 Mit dem Neubau der Farrnbachbrücke an der Regelsbacher Straße in Burgfarrnbach wurde es ernst. Nach der Zuschuss-Zusage von der Regierung wollte man mit den Arbeiten beginnen. Die Neubauplanung hatte auch Gnade vor den Augen der Denkmalschützer gefunden, versuchte man doch, den Beton dem Aussehen von Sandstein anzugleichen. Die voraussichtlichen Kosten für die Stadt Fürth wurden mit 712.000 DM beziffert. Für das „Hintere Dorf“ Burgfarrnbachs war der Neubau notwendig, lag man doch durch die neue Südwesttangente abgeschnitten wie in einer Sackgasse. Das größte Säugetier der Welt konnte für einige Tage auf der Fürther Freiheit besichtigt werden. Die Kassani-Truppe zeigte den Bartenwal „Hercules“, der 1969 an der dänischen Westküste gestrandet war. Die Mumie wog viereinhalb Tonnen und war 13 Meter lang. Das Tier roch wie eine Apotheke, da es täglich mit Formalin eingestrichen werden musste. In früheren Jahrzehnten gab es in Fürth an gleicher Stelle schon die ebenfalls präparierten Wal-Vorläufer „Jonas“ und später „Goliath“ zu sehen. Dienstag, 28. Juni 1977 Die gesamte Schülerschaft des Hardenberg-Gymnasiums schwänzte mit Billigung der Lehrerschaft den

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